Eines der architektonisch interessantesten Gebäude am Gustav Adolf Torg ist die Börse, die zwischen 1844 und 1849 erbaut wurde. Während die erlesenen Gäste der Stadt Göteborg auch die künstlerisch Wertvolle Innenausstattung und die Originalmöbel des 19. Jahrhunderts bewundern können, kann jeder Besucher die Fassade in Neurenaissance betrachten.
Die Fassade der Börse wurde völlig unter der Leitung des Bildhauers A. Fahlcrantz errichtet, der sich um jedes Detail kümmerte wie die Gestaltung des Balkons oder vor allem auch um die sechs Statuen, die von hoch oben über den Gustav Adolf Torg blicken.
Carl Gustaf Qvarnström erhielt den Auftrag die sechs Friesfiguren zu modellieren und sie anschließend in Zink zu gießen. Die sechs Skulpturen sollten die Eigenschaften Göteborgs ausdrücken: Fleiß, Glück, Handel, Seefahrt, Reichtum und Industrie.
Als Symbole von Handel und Seefahrt benutzte Qvarnström die römischen Gottheiten Mercurius und Neptunus. Merkur ist der Gott des Handels, des Gewerbes, des Reichtums und des Gewinns und reicht Göteborg seine gefüllte Börse. Neptun, der römische Name Poseidons, entscheidet als Gott des Meeres über die Seefahrt Göteborgs und leitet die Schiffe in ferne Gefilden.
Der Fleiß wird in Form einer jungen Frau ausgedrückt, die eine Spindel und eine Sanduhr in ihren Händen hat. Fortuna, die Schicksalsgöttin, stellt das Glück dar und hält in der einen Hand eine Krone, in der anderen einen Palmzweig, das Symbol des Sieges. Den Reichtum drückt eine junge Frau aus, die sich an einen Weinstock lehnt und die reifen Trauben in ihrer Hand hält. Die Industrie schließlich wird Göteborg von einer Göttin überreicht, die in ihrer rechten Hand einen beflügelten Stab hält und die rechte auf ein Ruder stützt.
Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin
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