Dienstag, 22. September 2009

Verschwundene und zerstörte Kunst in Göteborg

Öffentliche Kunst in Parks, auf öffentlichen Plätzen oder an Gebäuden sind nicht nur ein Kunstwerk und ein Wertgegenstand, der der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt wird. Plaketten, Skulpturen, Büsten oder Statuen sind auch die wochenlange Arbeit eines Künstler und viele erzählen eine Geschichte, die mit dem Verschwinden des Kunstwerks ebenfalls verschwindet.


Zu den ”kleineren” Übeln gehören fast schon Vandalismus, bei dem Teile eines Kunstwerks beschädigt werden, die anschließend wieder an ihre ursprüngliche Stelle zurückkommen, oder die Schmiererei Jugendlicher, die ihre Farbsprays an Kunstwerken ausprobieren. Nicht dass all dies ein Kunstwerk schöner machen würde, aber dabei werden ja ”nur” die Steuerzahler dazu gezwungen höhere Abgaben zu zahlen, da jede Reinigung, jede Reparatur Geld kostet.


Bei anderen Fällen kann man sich die Frage stellen wie es möglich ist, dass auch offizielle Stellen Kunst vernichten können, denn das Werk Solur von Christian Berg, das von 1973 bis 2007 am Röhsska Museum stand musste dort weichen und beim einfachen Umzug zur Trädgårdsföreningen verschwanden Teile und heute steht nur der Sockel der Skulptur an einer Ecke des Parkes.


Parks sind in Göteborg von Kunstdiebstahl am meisten betroffen, denn die Büste Karl Gerhards von Carina Ari oder eine Bronzeplakette vom Gustav Adolf Torg sind unwiederbringlich verschwunden. Die Büste verschwand erst beim dritten Versuch endgültig, denn das erste Mal fand man sie in den Büschen wieder, da der Dieb vermutlich gestört wurde und das zweite Mal entdeckte man sie im Kofferraum eines Autos. Das dritte Mal war der Dieb jedoch erfolgreich.


Besonders betroffen von Diebstählen ist der Kungsparken, der wegen seiner geringen nächtlichen Beleuchtung und seiner Lage fast schon ideal für Diebe ist. Vom Kunstwerk Johan Fredrik Carpelan des Medaillenkünstlers Gunvor Svensson Lundqvist sieht man seit 2007 nur noch die Steinsetzung, aber die Kupferteil sind für immer verloren. Auch das 50 kg schwere rådjuret von Arvid Knöppel im Kungsparken verschwand im Jahre 2009 endgültig, nachdem ein Diebstahlversuch im Jahre 2003 gescheitert war.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

1 Kommentar:

  1. Hallo Herbert,
    unglaublich, was alles gestohlen wird. Daß Kunstwerke durch Farbsprays verunstaltet werden, ist auch hierzulande leider schon "normal", aber daß ganze Skulpturen verschwinden oder zumindest Teile davon, ist wirklich krass!

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