Dienstag, 24. November 2009

Fleischfressende Pflanzen im Botanischen Garten in Göteborg

Das Gewächshaus des Botanischen Gartens (Botaniska Trädgården) in Göteborg birgt in seinen elf Abteilungen zahlreiche Gewächse, die man sonst nur selten zu Gesicht bekommt, da jede Pflanze ein bestimmtes Klima braucht, nicht auf jedem Boden gedeiht oder sie ganz einfach nur bestimmte Wassermischungen verkraften oder sich auf eine besondere Weise ernähren.


In der warmtemperierten Abteilung Disa des Gewächshauses findet man unter anderem eine reiche Sammlung an fleischfressenden Pflanzen, die nicht nur mit ihren Namensschildern versehen sind, sondern von erklärenden Tafeln über fleischfressende Pflanzen dieser Welt begleitet werden.


Fleischfressende Pflanzen sind hochentwichelte Gewächse, die sehr unterschiedliche Methoden in der Fleischbeschaffung anwenden. Sie verwenden Klebefallen, Saugfallen, Fallgruben, Reusen und fast jede andere mögliche Art des Beutefanges, wobei ihr Verhalten heute zum Großteil bekannt ist. Nur die fleischfressenden Moose haben noch zahlreiche weiße Stellen in der Forschung.


Bei der Zucht und Darstellung der fleischfressenden Pflanzen musste der Botanische Garten in Göteborg so manchen Kompromiss eingehen und auch auf so einige der 3000 bekannten Arten verzichten, denn einige dieser Gewächse benötigen eine besondere Lichtquelle, andere einen Tag-Nach Temperaturunterschied von zehn Grad und wieder andere dürfen keinerlei Minerale in ihrem Wasser finden.


Trotz der umfangreichen Darstellung der zahlreichen Arten an fleischfressenden Pflanzen im Botanischen Garten bleiben für den ernsthaften Interessenten dieser Pflanzenabteilung noch einige Fragen offen, denn der Platz im Gewächshaus reicht einfach nicht dafür, zu erklären, welche fleischfressenden Pflanzen dickere „Wände“ haben als andere, damit Insekten sich nicht durchbeißen können oder welche der Gewächse in Konkurrenz zu Spinnen stehen, die ihr Netz über die Öffnung spannen.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

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