Zwischen dem 6. Oktober und dem 21. November stellt im Stenasalen des Göteborger Kunstmuseums, der Ausstellungshalle für moderne Künstler, der schwedische Künstler Carl Hammoud seine jüngsten Werke aus. Hammoud gab der Ausstellung den Namen Polygraph, was darauf hinweisen soll, dass beim Betrachten seiner Werke die Sehsinne voll aktiviert werden müssen.
Carl Hammoud zielt beim Begriff Polygraph jedoch nicht nur auf die Aufzeichnung der körperlichen Strömungen im allgemeinen, sondern hat in der Ausstellung einen Lügendetektor aufgebaut, bei dem jeder Teil aus Papier hergestellt ist, selbst die feinen Kabel. Er verleiht damit dem Kunstwerk ein realistisches Aussehen, das man am liebsten testen würde. Dieser Polygraph ist jedoch das einzige Werk, das an seine früheren künstlerischen Experimente erinnert.
Die Ausstellung Polygraph ist geprägt von Hitchcock, bei dem der Künstler zahlreiche Anregungen fand. Die Gebäude, die Treppen und selbst die verschiedene Betrachtungsweise einer alten, zerschlagenen Kamera könnten direkt einem der Filme Hitchcocks entspringen, lediglich verwandelt durch den persönlichen Stil, den Carl Hammoud in seine Werke legt.
Der Künstler greift zu einer Technik, in der platte Gegenstände eine dreidimensionale Form annehmen bei der der Betrachter nahezu das Bild betritt und nicht nur betrachtet. Carl Hammoud verlegt die Schärfe auf scheinbar Unwesentliches oder lässt den Betrachter eine kaputte Kamera auf fünf Weisen betrachten, jeweils durch einen anderen Winkel des defekten Objektives.
Carl Hammoud wurde 1976 in Stockholm geboren, wo er auch heute noch als Künstler aktiv ist. Zu Göteborg verbinden ihn nicht nur mehrere seiner bisherigen Ausstellungen, sondern auch sein Studium in der Kunsthochschule Valand. Trotz seiner nur 34 Jahre hatte Carl Hammoud bereits, außer in Schweden, mehrere Ausstellungen in den USA, England, Deutschland und sammelte seit dem Jahre 2003 elf bedeutende Preise und Stipendien.
Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin
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