Auch wenn heute jeder weiß, dass die Meere die Grundlage jedes Lebens auf der Erde sind, so wird dort mehr Raubbau betrieben als selbst im tropischen Regenwald. Düngemittel, Rohöl, Plastik und chemische Abfälle werden in den Meeren entsorgt und das Überfischen hat die Ozeane bereits um 70% dieser für das Ökosystem notwendigen Tiere beraubt ohne dass ein Staat hier maßgeblich Einhalt gebieten würde. Wenn Fische in den eigenen Gebieten selten werden, so begibt man sich vor die Küste Afrikas.
Gerade diesem Milieu und seinem Schutz haben sich die beiden Preisträger des elften Göteborgsprisets verschrieben. Den Göteborgspreis des Jahres 2010 in Höhe von einer Million Kronen teilen sich der amerikanische Ozeanograf und Meeresbiologe Ken Sherman und der Sprecher des Umweltorganisation PRETOMA Randall Araunz aus Costa Rica.
Der Göteborgspreis wurde 1999 in Zusammenarbeit zwischen der Stadt Göteborg und zwölf lokalen Unternehmen zur Stützung von nationalen und internationalen Umweltprojekten gestiftet. Im Jahre 2010 wurde der Preis von der schwedischen Kronprinzessin Victoria an die beiden Gewinner überreicht, die in ihren Reden die Rolle Göteborgs im Umweltschutz besonders hervorhoben.
Ken (Kenneth) Sherman sieht in den Ozeanen einübergreifendes, ökologisches Gesamtsystem mit verschiedenen Milieus, die einen länderübergreifenden Schutz erfordern. Seine Arbeiten beschreiben dieses Gesamtsystem innerhalb seines Large Marine Ecosystems (LMEs), das ein Netzwerk von 64 LME-Gebiete umfasst. Ken Sherman hebt in seinen Thesen grundsätzlich hervor, dass Politik, Forschung und Wirtschaft eng zusammenarbeiten müssen, wenn die das aktuelle Ökosystem der Meere erhalten wollen.
Randall Arauz, der Präsident der Umweltorganisation PRETOMA hat sich in seiner Arbeit in mehrfacher Weise aus der Vielzahl der Umweltschützer hervorgehoben und mit seinen seit zwölf Jahren dauernden aktiven Arbeiten bewiesen, dass eine einzige Person Welten bewegen kann. Er hat es gewagt sich gegen die Industrie aufzulehnen, die die Jagd auf Haie betrieb, nur um an die Flossen zu gelangen die den Fischen in lebendem Zustand abgeschnitten wurden um die Tiere dann zurück ins Wasser zu werfen. Randall Arauz hat es geschafft, dass diese Jagd 2005 in Costa Rica gesetzlich verboten wurde. Das Preisgeld hilft ihm nun seinen Kampf auch auf andere Länder auszudehnen.
Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin
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