Donnerstag, 8. Oktober 2009

Puppenausstellung im Kulturhaus in Frölunda, Göteborg

Puppen gehören mit zu den ältesten Kinderspielzeugen in allen Ländern der Welt, auch wenn ihr Aussehen, ihr Material und die zugehörigen Geschichten änderten und die Fantasie auf eine andere Weise beeinflussen. Eine einfach geschnitzte Holzpuppe, eine aus Brotteig oder aus Lumpen hat leider keine Jahrhunderte gehalten und die zugehörigen Geschichten gingen verloren. Sie haben den Kindern auch andere Wege gewiesen als eine Puppe des 21. Jahrhunderts.


Puppen waren jedoch noch nie ein reines Spielzeug, denn sie dienten schon immer der Erziehung und vermittelten das erste Wissen. Puppen drückten Kindern Verhaltensweisen auf und beeinflussten die Erziehung, wobei Eltern Puppen auch gerne als Vorbild darstellten, wenn Kinder aufessen sollten, ins Bett sollten oder um den Unterschied zwischen Gut und Böse aufzuzeigen.


Das Kulturhaus in Frölunda, einem Stadtteil Göteborgs, stellt zur Zeit moderne Puppen aus, die Kinder aus dem Fernsehen kennen und die die unterschiedlichsten Programme dominieren. Die Ausstellung behandelt vor allem die Frage welche Rolle Puppen heute in der Erziehung im Kindergarten und der Vorschule spielen, Orten, wo Puppen immer eine große Rolle spielen.


Tatsache ist, dass Kinder eine Puppe für real nehmen und daher deren Handeln als Positiv oder Negativ einordnen und ihr eigenes Verhalten auf jenes der Puppen einstellen. Oft werden durch die Auswahl der Puppen im Kindergarten Schemen anerzogen, die Kinder über Jahre hinweg beeinflussen und selbst Aggressionen hervorrufen können.


Die Puppenausstellung in Frölunda will natürlich nicht nur Fragen aufwerfen und eine Vielzahl an aktuellen Puppen zeigen, sondern den Betrachter auch dazu bringen kurz in der Bibliothek vorbeizusehen um sich dort Bücher zum Thema auszuleihen um den Einfluss von Puppen auf die Entwicklung eines Kindes besser zu verstehen.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

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