Freitag, 9. Oktober 2009

Otterhällan und Königin Kristinas Jagdschloss in Göteborg

Otterhällan, eine Erhöhung innerhalb des Vallgravens und nahe dem Lilla Torget ist heute kaum ein Ort, den ein Besucher Göteborgs besichtigt. Berget, der Berg, wie der Otterhällan von vielen Göteborgern genannt wird, ist heute von einförmigen Wohnungen dominiert und nur noch wenig weist auf seine geschichtliche Bedeutung hin.


Und dennoch war es auf dieser Anhöhe, wo Gustav II Adolf mit seinem Finger auf die Stelle zeigte wo die Stadt Göteborg liegen soll. Seine Statue findet sich nicht an der legendären Stelle, sondern auf dem Gustav Adolf Torg. Auch von den Befestigungsanlagen, denen der Eichenwald bereits weichen musste sind nur noch wenige Reste sichtbar. Und selbst eines der ältesten Gebäude Göteborgs auf dem Hügel konnte nur gerettet werden indem es um mehrere hundert Meter verlagert wurde.


Drottning Kristinas Jaktslott, das Jagdschloss von Drottning Kristina aus dem Jahre 1656 wirkt heute fast verloren inmitten der Zementbauten, von denen es umgeben ist. Die Isolierung des Gebäudes liegt natürlich auch daran, dass es sich nicht um ein echtes Schloss handelt und Königin Kristina wohl auch nie ihren Fuß in das Gebäude setzte, aber auch, dass das Café im Erdgeschoss mittlerweile geschlossen wurde und niemand mehr das Gebäude von innen besichtigen kann.


Das Gebäude wurde von Börje Nilsson Drakenberg errichtet nachdem er vom dreißigjährigen Krieg zurückkehrte und ihm ein Regiment in Göteborg zugesagt wurde. Aber auch er wohnte wohl kaum in Drottning Kristinas Jagtslott. Im Laufe der Jahrhunderte wohnten hier Soldaten, Handwerker und Fischer. Zeitweise diente es auch als Wirtschaft für die Soldaten und Diener der nahen Festung Christina Regina und es diente eine Zeit lang selbst vier Familien als Wohnung.


Nachdem sich 1971 der Verein “Kulturminnesföreningen Otterhällan” gründete, war es schließlich möglich das Gebäude unter Denkmalschutz zu stellen und sein Bestand scheint nun garantiert. Die Löwenköpfe über den Fenstern wurden dem Haus erst 1914 bei Renovierungsarbeiten zugefügt. Sie stammen von einer Artilleriekaserne, die 1911 abgerissen wurde um dem Televerket Platz zu machen.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

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