Als Göteborg von Gustav II Adolf gegründet wurde lagen auf der Nordseite des Stora hamnkanalen mit Sicherheit keine Häuser, da dieser Teil der heutigen Stadt ausschließlich Befestigungszwecken und der Verteidigung diente. Und dennoch ist das heute sichtbare Haus nicht mehr das erste Gebäude, das an diesem Platz stand.
Das erste Mal, dass das Haus Nummer 4 in der Norra Hamngatan erwähnt wird war 1720, als der Kommandant Christen Gathenhielm es bewohnte. Da es sich damals um ein einfaches Wohnhaus handelte ist über jene Zeit kaum etwas überliefert. 1784 erwarb bereits Anna Björnberg das Gebäude, das dann längere Zeit in der Familie blieb.
1815 wurde das Haus von Niklas Björnberg erweitert, der von 1806 bis 1813 Direktor der Ostindien Kompanie war. Björnberg war zu jener Zeit einer der reichsten Männer Göteborgs, der sein Vermögen vor allem durch Schnapsbrennerei erwarb, was ihm wenige Jahre zuvor, während der Hungerjahre Göteborgs, erhebliche Probleme einbrachte und das Volk seinen Schnapsvorrat ins Wasser goss.
Vermutlich brannte sein Haus, das entgegen der königlichen Vorschriften in Holz erbaut war, bei einem der zahlreichen Grossbrände dieser Zeit nieder, so dass Max Malm, ein reicher Großhändler Göteborgs, 1882 hier ein Gebäude in Neurenaissance errichten konnte, das er innen und außen bis zum Kitsch dekorieren ließ. Die unteren beiden Etagen dienten als Büro, während die oberen beiden Wohnfläche waren.
Wie man auf einem alten Stich feststellen kann war das Gebäude ursprünglich das höchste in der Häuserreihe. Max Malm bewohnte das Haus jedoch nur bis 1893. Nach dieser Zeit wechselten die Besitzer mehrmals und das Gebäude diente für Mietwohnungen. Verwitterungen machten jedoch im Jahre 1983 bedeutende Renovierungsarbeiten nötig, was den Charakter des Hauses, außer der Fassade, veränderte und ihm auch die Dominanz über die Nachbarhäuser nahm. Seit 1987 ist das Gebäude unter Denkmalschutz.
Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin (Stich: Göteborgs Stadsmuseum)
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