Vom 27. November 2010 bis zum 16. Januar 2011 findet man im Galeriegang des Hasselblad Centers in Göteborg die Ausstellung Bländande Bilder, eine Sammlung von 25 Fotografien, die erstmals 1981 im Fotografiska Museet in Stockholm, innerhalb einer Sammlung von 160 Bildern, gezeigt wurden.
Leif Wigh, der die ursprüngliche Ausstellung Bländande Bilder in Stockholm zusammenstellte, präsentierte die Werke während der Vernissage gemeinsam mit Niclas Östlind, dem Curator der Hochschule für Fotografie in Göteborg. Die ausgestellten Fotos gehören zu den Meilensteine der schwedischen Geschichte der Fotografie und müssen daher auch mit diesem Hintergrund betrachtet werden, einer Zeit, in der es keine digitalen Fotos gab.
Leif Wigh machte sich ab Ende der 70er Jahre auf die Suche nach Werken moderner schwedischer Fotografen. Alle Fotografen waren nach 1950 geboren, wobei ihre Werke zeitweisend sein sollten und damit die fotografische Tendenz der 70er Jahre aufweisen mussten. Insgesamt wählte Leif Wigh damals 160 Fotos aus, die unsortiert und ohne Nennung der Fotografen ausgestellt wurden.
Ziel dieser Aktion sollte sein, dass jedes Foto als Unikat und Momentaufnahme betrachtet werden kann. Der Betrachter sollte mit dieser, etwas eigenwilligen Methode, in die Tiefe jeder Aufnahme dringen ohne eine Beziehung zu einem bestimmten Fotografen aufzubauen. Die Ausstellung im Hasselblad Center folgt nicht mehr diesem gewollten Chaos, sonder bietet die 25 Fotografien in geordneter, dem Fotografen zusortierten Serie.
Damals wie heute bleibt jedoch auch im Hasselblad Center in Göteborg eine gemeinsame Frage, nämlich jene, wozu Fotografie dient, was ein Foto aussagt und welche Rolle es in der Geschichte der Fotografie spielt. Während Leif Wigh der Pressefotografie den Kunstbegriff abstreitet, so kann man sich heute jedoch die Zusatzfrage stellen, wo Kunst und persönlicher Ausdruck in einem Foto beginnt. Wo endet reine Technik und wo beginnt eine fotografische Aussage?
Copyright Text, Fotos und Reproduktion: Herbert Kårlin
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