Wer Antiquitäten aus privater Hand sucht, wird in Göteborg im wahrsten Sinne des Wortes verführt, denn außer den Stadsdel-Loppis (Trödelmarkt der Stadtteile) gibt es an mehreren Stellen der Stadt auch regelmäßige Trödelmärkte mit beachtlicher Ausdehnung in denen man Altes und Neues findet und erstaunt feststellen kann welcher Reichtum sich auf manchem Speicher verbirgt.
Diesen Sommer kommt zu den bereits traditionellen Loppis ein weiterer Trödelmarkt hinzu, der sich nur an private Verkäufer richtet und sich gleichzeitig mit einem der schönsten Spaziergänge der Stadt und einem Picknick verbinden lässt, da dieser Loppis sich am Rande des Schlosswalds (Slottsskogen) befindet, genauer genommen auf einem Fußballfeld gegenüber des Slottsskogsvallen.
Der Loppis am Slottsskogen findet jeweils Sonntags zwischen 11 und 15 Uhr statt und nennt sich Bagageloppis oder auch bakluckeloppis, da die meisten Verkäufer mit ihrem Auto auf die Wiese fahren, dort ihren Kofferraum (Bagagelucka) öffnen und dann die Waren auf einer vier Quadratmeter großen Fläche hinter ihrem Auto präsentieren.
Der Bagageloppis am Slottsskogen gleicht in gewisser Weise nahezu einem Jahrmarkt mit seinen vielen kleinen Ständen und bietet den Anbietern eine optimale Weise mitten in Göteborg ihre Waren anzubieten, ohne Parkplatzschwierigkeiten und in einer gemütlichen Atmosphäre. Hier können die Kinder ohne Schwierigkeiten über Wald und Wiese rennen, Verkäufer können neben Auto und Warenangebot ihr Picknick machen und der Kunde kann gemütlich durch die Reihen bummeln.
Das Angebot beim Bagageloppis am Schlosswald ist sehr vielseitig und man entdeckt sofort, dass sich nur wenige professionelle Antiquitätenhändler unter den Verkäufern befinden, denn die Preise sind Freundschaftspreise und viele der Anbieter können sich selbst nach einem erfolgreichen Tag nur kleine eigene Wünsche erfüllen. Sie alle kommen nicht wegen dem großen Gewinn, sondern für die Atmosphäre und mit der Hoffnung, Dinge, die nur noch Platz wegnehmen günstig verkaufen zu können.
Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin
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