Als die Ostindische Kompanie im Jahre 1746 ihre Privilegien für weitere 20 Jahre verlängert bekam, entschieden sich die Direktoren des Unternehmens ein eigenes, zentrales Gebäude zu errichten, das sowohl als Bürohaus, Lagerhalle und Auktionsgebäude dienen sollte. Sie entschieden sich, auf den bei einem Großbrand abgebrannten Gebäuden an der Norra Hamngatan ein Bauwerk in der Größe eines ganzen Quartiers zu errichten.
Nach dem Untergang der Ostinidenkompanie zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde das gesamte Gebäude1807 schließlich versteigert und von Niklas Björnberg erworben. Bereits im Dezember 1861 richtete sich das neu gegründete Göteborger Museum in den Räumen des Ostindiska huset ein. In den Jahren 1894 bis 1896 wurden nochmals größere Umbauten und Renovierungsarbeiten ausgeführt, die jedoch die Fassade kaum berührten.
Das Ostindiska huset sollte nach den Plänen des Architekten Bengt Wilhelm Carlberg in vielen Zügen dem Schloss in Stockholm ähneln, was die ursprünglichen Pläne beweisen. Da jedoch die übergeordnete Behörde in Stockholm ein Geschäftshaus nach Schlossmuster als unangebracht erachteten, musste Carlberg die Pläne ändern, was dem Gebäude in großen Linien das heutige Aussahen gab.
Nach den vorgeschriebenen Änderungen entstand daher ein klassisches Gebäude mit französischem Einfluss, was man an der der Stora hamnkanalen zugewandten Fassade deutlich erkennen kann. Vom Innenhof der damaligen Zeit ist heute leider nichts mehr vorhanden.
Nach dem Untergang der Ostindiska kompaniet in Göteborg richtete sich im Jahre 1930 zuerst das Naturhistorische Museum in den Räumen ein, bevor 1961 das Göteborg Museum gegründet wurde. 1863 richtete sich die Slöjdföreningen (heute HDK) in den Gebäuden ein und 1865 der Vorgänger der Kunsthochschule Valand (Rit- och Målarskola). Seit 1993 beherbergt das Ostindiska huset nun das Stadsmuseum Göteborg.
Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin
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