Es gibt kaum eine Straße Göteborgs an der sich so viele historische Gebäude der Stadt auf kleinstem Raum befinden wie an der Norra hamngatan. Unter all den vorhandenen Bauwerken entlang des Stora hamnkanalen ist nur eines ohne historisches Interesse und ein farbloser neuerer Bau.
Schon am Stora Bommen, der früheren Zufahrt für die Handelsboote der Ostindiengesellschaft, liegt das alte Zollhaus, das heutige Casino Cosmopol. Hier wurde jedes Schiff kontrolliert, das den Stora Hamnkanalen befahren wollte und selbst die Fischerboote, die ihre Waren am Lilla Torget und später am Gustav Adolf Torg anboten mussten hier passieren.
Die Patriziergebäude zwischen dem Zollhaus und dem Gebäude der Ostindienkompanie wurden ursprünglich vor allem von Direktoren des Handelsunternehmens bewohnt und waren immer Eigentum der privilegierten Schicht Göteborgs. Das Gebäude an der Kämpebron war das frühere Zollpackhaus, das bis 1860 im Dienst war.
Das bedeutendste Gebäude an der Norra hamngatan ist unumstritten jenes der Ostindienkompanie, das rund 100 Jahre lang das Leben Göteborgs dominierte und die Stadt zu einer europäischen Metropole machte. Die Ostindienkompanie galt im 18. Jahrhundert als der bedeutendste direkte und indirekte Arbeitgeber Göteborgs und füllte die städtischen Kassen.
Im direkten Anschluss des Monumentalgebäudes steht das prunkvollste Haus Göteborgs, das Sahlgrenska huset, gefolgt von der Deutschen Kirche, wo heute noch ein deutscher Gottesdienst gehalten wird. Abschluss der Norra hamngatan bildet das Verwaltungszentrum Göteborgs, das bis zu seiner Gründung unter Gustav II Adolf zurückreicht, und sich um den Gustav Adolf Torg verteilt.
Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen