Montag, 17. August 2009

Die Christinenkirche (Tyska kyrkan) oder Deutsche Kirche in Göteborg

Die Christinenkirche (Christinae kyrka) im Zentrum Göteborgs erhielt ihren Namen nach Gustav II. Adolfs Tochter Kristina, die auch ein großer Förderer der Tyska Kyrkan (Deutsche Kirche), wie die Kirche der deutschen Gemeinde in Göteborg auch genannt wird, war. Die Christinenkirche liegt, zusammen mit dem Rathaus und dem Gebäude der Göteborgs Handelstidning, auf dem Lilla Berget, dem kleinen Berg.


Der große Zustrom an deutschen und holländischen Einwanderern machte es bereits während der Gründung des heutigen Göteborgs durch Gustav II. Adolf nötig eine Kirche für diese wachsende Gemeinde zu schaffen. Die ursprüngliche Tyska Kyrkan wurde daher bereits 1623 genehmigt, auch wenn es dann bis 1648 dauerte, dass die Kirche fertig gestellt wurde.


Der Bau der Kirche war jedoch an eine bedeutende Auflage geknüpft. Sie durfte nur der Lehre Luthers dienen und musste sich der Svenska Kyrkan angliedern, was bis heute der Fall ist. Die Christinenkirche brannte jedoch während zweier Großbrände nieder und musste jeweils erneut aufgebaut werden. Die heute sichtbare Kirche stammt daher erst vom Jahre 1783.


1788 wurden schließlich auch die Orgeln der Deutschen Kirche in Göteborg eingeweiht. Die farbenprächtigen Kirchenfenster, die verschiedene Propheten und Evangelisten darstellen, wurden ab 1897 zugefügt, wobei jedoch 1978 sieben der Fenster bei einem Bombenanschlag auf das benachbarte Rathaus zum großen Teile zerstört wurden. Man sieht heute daher nur noch Teile der Originale und gut ausgeführte Restaurationsarbeiten.


Im Jahre 1961 bekam der Kirchturm der Göteborger Christinenkirche ein Glockenspiel mit 42 Glocken, dessen Melodie viermal täglich über Göteborg tönen. Die deutsche Kirchengemeinde der Christinae kyrka besteht zur Zeit aus etwas mehr als 1000 Mitglieder, wobei die Evangelische Kirche in Deutschland jeweils für sechs Jahre einen Pfarrer an die Kirchengemeinde entsendet

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

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