Freitag, 31. Juli 2009

Fiskebäck, der Fischereihafen Göteborgs, Freizeitboote und Schären

Fiskebäck, heute ein Stadtteil von Göteborg, wird in Aufzeichnungen erstmal im Jahre 1550 erwähnt und bedeutet soviel wie "der Bach in dem man fischt". Heute ist dieser Bach unter dem Stora Fiskebäcksvägen verborgen und mündet in Sjöbacka in die heute noch fischreiche See.


Die ehemalige Bucht Sjöbacka in Fiskebäck war in den 60er Jahren eine Abfallstelle in der auch der ganze Bauschutt Göteborgs landete, bis die Bucht zugeschüttet war und heute noch unter dem namen "Tippen" bekannt ist. Im Laufe der Jahre hat sich dieses Gebiet von einer Müllhalde zu einem Naturschutzgebiet mit einem reichen Vogelleben verwandelt und wurde zu einem Ausflugsgebiet vieler Göteborger.


Fiskebäck gehört zu Schwedens kirchenreichster Teile, wenn man Einwohnerzahl und Menge der Kirchen ins Verhältnis setzt. Hier findet man zahlreiche Freikirchen wie zum Beispiel die Missionskyrkan, die Pingstkyrkan oder die Allianskyrkan, die einen großen Beitrag an Jugendaktivität leisten und zahlreiche Mitglieder im Ort haben.


Der Hafen für Freizeitboote in Fiskebäck gehört, wegen seiner Lage (und seinem Preis) mit zu den meist gesuchten Göteborgs, auch wenn, wirtschaftlich gesehen, der Fischereihafen Fiskebäck eine größere Bedeutung für die Stadt spielt, da sich hier, nur wenige Schritte von den Kleinbooten getrennt, der größte Fischereihafen Schwedens befindet wo sich die größte Fischereiflotte Schwedens niedergelassen hat.


Da sich Fiskebäck an den südlichen Schären befindet ist es fast schon logisch, dass hier auch die Lastfähren liegen, die Baumaterial und andere schwere Gegenstände auf die Schären transportieren. Fiskebäck bietet jedoch nicht nur Schiffe jeder Größe, denn hier kann man auch Surfen lernen, sich ganz einfach am Badestrand sonnen oder einen Wanderweg nach Hinsholmen benutzen.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Donnerstag, 30. Juli 2009

Järntorget in Göteborgs Stadtsteil Linnéstaden

Der Platz Järntorget liegt offiziell in Linnéstaden, kann aber geschichtlich und kulturell mit den beiden angrenzenden Stadtteilen Haga und Masthugget zusammengeführt werden. Am Järntorget findet man eine eigene Szene, die sowohl politisch als auch kulturell heute noch eine wichtige Rolle in Göteborg spielt.


Ein Symbol für die Arbeiterbewegung Göteborgs des 18. und des 19. Jahrhunderts ist das Folkets Hus, wo nicht nur ein Theater und ein Restaurant ihren Platz haben, sondern auch modernes Kino präsentiert werden und dem Volke nahe stehenden Ausstellungen stattfinden. Der Bau dieses Gebäudes wurde im Jahre 1866 von der Göteborger Arbeitervereinigung in die Wege mit einer Sammlung in die Wege geleitet. Das heute bestehende Gebäude steht jedoch nicht mehr an seinem ursprünglichen Platz.


Am Olof Palme Platz, der Teil des Järntorgets ist, erinnern noch zahlreiche Kunstwerke an die große Zeit der Arbeiterbewegung und noch heute denkt man an die Worte Per Nyström, der einst sagte: "Under det rika Göteborgs fanns en ocean av fattigdom ".


Vor dem Folkets hus steht auch ein Monument, das an die großen Hungersnöte der Stadt erinnert. Im Jahre der russischen Revolution 1917 sammelten sich am Järntorget die Arbeiterfrauen Göteborgs und forderten Brot zum Überleben. Ausgangspunkt des so genannten bröduppror war jedoch nicht der Järntorget, sondern das in der Nähe liegende Verdanis Café in Haga, ein Treffpunkt der Göteborger Revolutionäre.


Das Zentrum des Platzes macht der am 12. Oktober 1927 enthüllte Järntorgetsbrunnen aus, der von Tore Strindberg realisiert und vom Charles Felix Lindbergs Donationsfond bezahlt wurde. Die nur wenige Schritte daneben stehende Büste von Dan Andersson, dem größten schwedischen Arbeiterdichter, bleibt bei der Wucht des Brunnens fast unbemerkt.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Mittwoch, 29. Juli 2009

Mit den Paddan-Booten in Göteborg unterwegs

Wer Göteborg einmal von einer besonderen Warte betrachten will, hat die Möglichkeit die Stadt auch einmal vom Wasser aus zu betrachten. Die Paddan-Boote leiten den Besucher entlang des Vallgravens, führen ihn jedoch auch auf den Göta älv und gewähren ihm einen Blick auf die Göta älvbron.


Die Reise mit den flachen Booten führt den Besucher unter 20 Brücken, die zu unterschiedlichen Epochen geschaffen wurden und heute eine gute Verbindung in das "alte Göteborg" bieten. Einige der Brücken sind so niedrig, dass sich die Reisenden auf den Paddan-Booten bücken müssen um unbeschadet die Reise fortsetzen zu können.


Eines der bedeutendsten Gebäude, das von den Paddan aus betrachtet werden kann ist das Gebäude der früheren Ostindiekompaniet, das im 18. Jahrhundert Göteborg den Wohlstand brachte und der Stadt einen internationalen Handel mit Gewürzen und Porzellan brachte. Heute befindet sich in dem Bauwerk der Ostindien-Kompanie das städtische Museum Göteborgs.


Mit den Paddan einmal auf dem Gôta älv blickt der Reisende auch auf den Freizeitboothafen Lilla Bommen und das größte Einkaufszentrum Skandinaviens, nämlich Nordstan, das viele Göteborger nur Femman nennen und hunderte Geschäfte unter seinem Dach vereinigt.


Während die Paddans sich Lindholmen und Eriksberg nähern kann man seinen Blick über die Werft Gotenius Varv, den Läppstiftet und die Barken Viking auf der einen Seite werfen und auf der anderen die Neubauten und die Strandpromenade von Eriksberg und Lindholmen entdecken.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Dienstag, 28. Juli 2009

Die Delsjön, das bedeutendste Ausflugsgebiet Göteborgs

Die beiden Delsjön mit ihrer Natur, den historischen Funden und den Angeboten an Freizeitaktivitäten sind das bedeutendste Ausflugsziel Göteborgs. Sowohl Naturhungrige, als auch Badegäste oder Personen, die eine sportliche Aktivität suchen finden sich im Sommer an den beiden Delsjön ein.


Die große Liegewiese mit Badmöglichkeit ist an heißen Sommertagen manchmal fast schon überfüllt und die Badenden sehen etwas neidisch auf die Inseln, wo die wenigen Gäste mit Boot ihre Zuflucht suchten um vom klaren Wasser des Sees umspült zu werden.


Die zahlreichen Wandergebiete der Umgebung führen den Naturliebhaber in sehr unterschiedliche Biotope, die von Felsbewachsung bis zu Moorgebieten reicht und daher eine enorme Fauna und Flora aufweist. Das Jedermannsrecht gilt im Naturschutzgebiet der Delsjön jedoch nicht. Es ist also verboten dort seinen Wohnwagen, sein Wohnmobil oder sein Zelt außerhalb des Campingplatzes aufzuschlagen.


Ausser Jogging, Wandern oder Radfahren kann man sich an den Delsjön auch ein Kajak oder ein Kanu mieten um in aller Ruhe vom Wasser aus den See und die umliegende Natur zu entdecken. Auch mit einem eigenen Schlauchboot kann sich der Besucher auf dem See vergnügen, zumindest solange er keinen Motor mirbringen will, sondern seine Muskelkraft zum Rudern benutzt.


Spricht man nicht nur von den Delsjön, sondern vom Gebiet der Delsjön, dem Delsjöområdet, so schließt man in der Regel auch das Naturschutzgebiet Stora Torp mit ein wo sich bereits zur Steinzeit Menschen niedergelassen haben. Die Freizeitumgebung Göteborgs um die Delsjön verfügt auch um Cafés und Feuerstellen, wobei es als Selbstverständlichkeit gilt außerhalb dieser Stellen keinerlei Feuer zu machen.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Montag, 27. Juli 2009

Der Poseidonbrunnen am Götaplatsen im zentralen Göteborg

Poseidon, der über den gleichnamigen Springbrunnen am Götaplatsen in Göteborg thront hat einen Blick über die Paradestrasse der Stadt, die Kungsprotsavenyn. In seiner nächsten Nähe befinden sich auch einige der kulturell wichtigsten Gebäude der Stadt, so das Kunstmuseum, die Kunsthalle, das Stadttheater oder das Konzerthaus.


Bevor jedoch Poseidon seinen Platz einnehmen konnte kam erst einmal der Brunnen an seine Stelle. Eigentlich sollte dieser Brunnen zum 300jährigen Jubiläum Göteborgs fertig werden, aber die Administration war langsam, so dass zum Jubiläum im Jahre 1923 nur ein provisorischer Brunnen in Holz zu sehen war und der vorgesehene Brunnen noch nicht am Horizont sichtbar war.


Erst im Jahre 1927 konnte der heute noch sichtbare Brunnen eingeweiht werden, der jedoch schon an sich eine Sehenswürdigkeit ist, da er von zahlreichen mystischen Seelebewesen umgeben ist, die in gewisser Weise Göteborg aus dem Meer entsteigen lassen.


Der Meeresgott Poseidon, der über diese Fabelwesen des Meeres wacht, wurde erst im Jahre 1931 enthüllt. Carl Milles, sein Schöpfer hat mit dieser nackten Figur jedoch etwas viel von den Göteborgern erwartet, die erst einmal geschockt von Poseidon waren und ihn gerne wieder vom Brunnen genommen hätten, denn eine klassische Figur war gewünscht, jedoch nicht so deutlich nackt.


Heute ist Poseidon vom Götaplatsen nicht mehr wegzudenken und er wurde ein Symbol Göteborgs. Aber Poseidon blieb nicht allein mit seinen Untergebenen am Brunnenrand. Milles gab ihm sechs weitere kleiner Figuren mit auf den Weg, die alle, wie schon Poseidon selbst, aus dem Meere kommen und die Nähe der Stadt zum Meer deutlich machen.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Sonntag, 26. Juli 2009

Gegenwartskunst in der Göteborger Kunsthalle

Noch bis zum 16. August lädt die Göteborger Kunsthalle zu einer Sammelausstellung unter dem Namen Überraschende Einsichten oder en oväntad tanke ein, die unter dem Motto Funktion in der zeitgenössischen Kunst steht. Teil dieser Ausstellung ist auch die Installation Free Zone von Bosch & Fjord.


Am Eingang wird der Besucher von Werken des Schweizer Künstlers Luca Frei begrüßt, der Malmö als seine neue Heimat gewählt hat. Sein Werk Untitled, eine abstrakt geometrische Installation, die Polystyren, Gips, Diptychon, Fotografie und Stoffkollage verbindet bietet eine Art Eingang, auch zu den Werken der anderen Räumen.


Die Installation des spanischen Künstlers Xabier Salaberria baut auf quadratische Stahlrohre, Farben Laserausdrucke und Magnete auf. Das abgebildete Werk Salaberrias mit seiner typischen graphischen Formsprache hat der Künstler für die Göteborger Kunsthalle geschaffen. Seine Installation erreicht man über die Ausstellung Free Zone und das Werk Spielskulptur auf weicher Bodenmatte der schwedischen Künstlerin Maria Johansson.


Fredrik Norén, ein weiterer Künstler der Ausstellung En oväntad tanke, benutzt für seine Installationen Dinge des täglichen Lebens, die er zu surrealistischen Gebilden verwandelt. Seine Arbeit wird, unter anderem, mit One and two chairs (Weiße Stühle) und Part shelf (Bücherregal) ausgedrückt.


Ein weiterer Künstler der Ausstellung ist Peter Thörneby, der zwei Installationen in der Göteborger Kunsthalle ausstellt. Wenn man sein Werk Quiet & Electric betrachtet, so muss man sich Zeit nehmen, um die Aussage des typographischen Spiegelwerkes zu verstehen. Peter Thörneby arbeitet mit Sichtbarem und Unsichtbaren gleichzeitig, gemäß dem Motto, dass der ideale Zustand der Typographie die Unsichtbarkeit ist.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Samstag, 25. Juli 2009

Der Götaplatsen im Herzen Göteborgs

Bis zum Jahre 1920 befanden sich auf dem heutigen Götaplatsen noch landwirtschaftliche Gebäude und niemand konnte sich damals vorstellen, dass nur zehn Jahre das Gesicht dieses Platzes am oberen Ende der Kungsportsavenyn vollständig verändern würde.


Schon 1921 begannen die Architekten Sigfrid Ericson und Arvid Bjerke den Platz zum 300jährigen Jubiläum Göteborgs zu planen und nur zwei Jahre später waren das Kunstmuseum und die Kunsthalle bereit zu den ersten Ausstellungen einzuladen.


Im Jahre 1931 schließlich wurde die heutige Version von Carl Milles Poseidon auf dem Götaplatsen enthüllt, der sich in den folgenden Jahren zum Symbol Göteborgs entwickelte und an dem sich Jung und Alt zu jeder bedeutenden Angelegenheit traf.


1934 war auch das Stadttheater fertig gestellt und der Wunsch der 1910 gegründeten Göteborgs Teaterförening konnte in Erfüllung gehen. Heute befindet sich im Gebäude auch ein Cafétheater und das Backa teater, eines der führenden schwedischen Kinder- und Jugendtheater.


Im Jahre 1935 wurde auch die Konzerthalle fertig gestellt das es 1247 Personen gleichzeitig erlaubt den größten Konzerten der Welt zu lauschen und das den Göteborgssymfonikerna die Möglichkeit bot in einem eigenen Gebäude zu üben und zu spielen. Erst im Jahre 1967 reihte sich letztendlich noch die Göteborger Stadtbibliothek zu den kulturellen Gebäuden des Götaplatsen.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Freitag, 24. Juli 2009

Der Frölunda Torg im Südwesten von Göteborg

Der Frölunda Torg ist der "kleinere Bruder" von Nordstan und gilt als eines der gemütlichsten Einkaufszentren Göteborgs. Zahlreiche Straßenbahnen und Busse halten direkt vor der Tür und selbst das Parken während der ersten drei Stunden ist kostenlos.


Frölunda Torg verfügt zurzeit über 100 verschiedene Butiken, die alles bieten, was man sich so wünschen kann, weitab vom Stress der großen Geschäfte im Zentrum der Stadt.


Die Architekten von Frölunda Torg haben versucht die Geschäfte in eine gemütliche Atmosphäre zu stecken, wo auch Platz für Pflanzen und Ausstellungen bleibt, wo man auch in Ruhe seinen Kaffee mit einer Zimtschnecke genießen kann.


Aber während man noch den "alten" Frölunda Torg besuchen kann, wird gleich daneben am "neuen" Frölunda Torg gearbeitet, das die Anzahl der Geschäfte verdoppeln wird, ohne dass jedoch die Gemütlichkeit verloren geht.


Frölunda Torg liegt am Rande der Stadt, eingebettet in Grünanlagen und nur wenige Schritte vom Park Ruddalen auf der einen Seite und der Västra Frölunda kyrka von 1866, die von Peter Wieselgren eingeweiht wurde.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Donnerstag, 23. Juli 2009

Der Gustav Adolf Torg in Göteborg

Der Gustav Adolf Torg ist schon seit Jahrhunderten das Zentrum Göteborgs, da er direkt am Großen Hafenkanal liegt, wo einst alle Schiffe anlegten, da der Fluss Göta Älv nicht befestigt war. Früher holten hier die Göteborger ihr Wasser, auf dem Platz hielten sich alle Märkte ab, hier war das Exerziergebiet, hier stand einst auch der Pranger und am Kai waren zahlreiche Handelsschiffe vertäut. Heute findet man hier das administrative Zentrum der Stadt mit Rathaus und Verwaltungsgebäuden.


Seit dem Jahre 1854 wird der Gustav Adolf Torg, der früher auch Stora Torget und Stortorget genannt wurde, von der Statue des Stadtgründers Gustav II. Adolf dominiert, die, wie auch die Reliefe Gerechtigkeit und Weisheit des Rathauses, von Bengt Fogelberg realisiert wurde, obwohl der Kriegskönig Göteborg nie betrat sondern selbst die Stadtprivilegien auf dem Schiff vor der Stadt unterzeichnete.


Das Rathaus wurde von Nicodemus Tessin gezeichnet und mit holländischem Ziegel gebaut. Seit seiner Fertigstellung im Jahre 1672 wurden hier alle wichtigen Entscheidungen Göteborgs getroffen. Heute ist hier auch das Tingsrätt untergebracht und Teile der Stadtverwaltung bezogen andere Gebäude des Gustav Adolf Torg, vor allem das Gebäude der alten Börse.


Ein weiteres wichtiges Gebäude Göteborgs war die frühere Börse mit seinen sechs in Zink gegossenen Skulpturen, die vom Aufstieg Göteborgs sprechen. Die Börse wurde am 1. Dezember 1849 fertig gestellt und dient heute der Stadt für Empfänge und beherbergt mehrere Versammlungsräume.


Die Flaggmasten mit den Reliefen von Bror Chronander ersetzten im Jahre 1932 die früheren Fahnenstangen des Gustav Adolf Torg, die der Belastung der einige Jahre vorher erworbenen Flaggen nicht standhielten. Auch die Reliefe auf den Sockeln der Flaggenstangen erzählen einen Teil der Geschichte Göteborgs.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Mittwoch, 22. Juli 2009

Der Vogelpark im Naturschutzgebiet Svankälla in Göteborg

Nur wenige Göteborger und noch weniger Touristen "verirren" sich nach Gerrebacka in Hisingen, obwohl man dort, am Rande Göteborgs einen der bekanntesten natürlichen Vogelparks der Stadt, Svankälla, findet, der sich auf natürlichem Sumpfgebiet befindet und nicht nur Vogelliebhabern eine Freude bereitet.

Bereits im 16. Jahrhundert wurde dort nachweislich auf eingedämmten Feldern Landwirtschaft betrieben, was jedoch mehr Arbeit mit sich brachte als Ertrag. Erst die 1917 dort von John Albert Ahlbäck angelegte Fischzucht brachte einen gewissen Erfolg, zumal Ahlbäck nicht nur Karpfen und Regenbogenlachs züchtete, sondern auch Blutigel für den medizinischen Bedarf.

Als 1974 die Fischzucht eingestellt wurde, war sich die Göteborger Regierung schnell einig an dieser Stelle einen natürlichen Vogelpark anzulegen wo sich sowohl einheimische Vögel als auch Zugvögel während ihres kurzen Aufenthalts wohlfühlen sollten. Zu diesem Zweck wurde im Jahre 1988 auch ein weiterer Teich angelegt.

In den letzten Jahren wurden mehrere Wanderwege durch den natürlichen Park angelegt, die selbst Kinderwagen oder Rollstuhlfahrern keine Probleme machen. Selbstverständlich erlauben es diese Wanderwege nicht in das Gebiet einzudringen, sondern erlauben lediglich die Entdeckung der Pflanzen und Natur von Svankälla. Naturliebhaber können sich auf einer Brücke auf das Wasser hinauswagen oder von einem Beobachtungsturm die Vogelwelt studieren.


Svankälla beherbergt heute Orchideen, Vogelarten, die bereits auf der roten Liste stehen und am Abend kann selbst die nordische Fledermaus beobachtet werden. Wie in jedes Feuchtgebiet findet man auch in Svankälla eine große Anzahl an Insekten und kann Fröschen und Kröten beim Paarungsruf lauschen.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Dienstag, 21. Juli 2009

Die Flaggenstangen am Gustav Adolf Torg und die Geschichte Göteborgs

Am 5. August 1932, zum 20. Jahrestag des Charles Lindberg Donationsfond, bereicherte sich der Gustav Adolf Torg um ein weiteres Kunstwerk, das sich an einem etwas ungewöhnlichen Platz befindet. Es handelt sich um die Skulpturen der Flaggenstangen, die von Bror Chronander nach Skizzen des Direktors des Kunstmuseums, Axel Romdahl, angefertigt wurden.


Die Bronzereliefs befinden sich auf dem Sockel der drei Fahnenstangen, die den Gustav Adolf Torg zur Östra Hamngaten abgrenzen. Jedes der sechs dominanten Meisterwerke zeigt einen Teil der Geschichte Göteborgs und bietet damit einen Einblick in die letzten Jahrhunderte der Stadt, die sowohl an die Seefahrt als auch an die industrielle Entwicklung geknüpft sind.


Der südschwedische Künstler Bror Chronander hinterließ in Göteborg mehrere Skulpturen, obwohl er weitaus mehr bekannt wurde als Porträtzeichner und -maler. Mehr als 2000 Porträts in mehreren Museen der Welt tragen seinen Schriftzug. Die Flaggenstangen in Göteborg waren eine seiner letzten großen Arbeiten als Skulpteur und verdienen daher eine besondere Aufmerksamkeit.


Den Auftrag verdankte Bror Chronander zum Teil dem Umstand, dass die vorhergehenden Flaggstangen dem Gewicht der zum 300. jährigen Jubiläum Göteborgs gekauften Flaggen nicht gewachsen waren und sich beim ersten Aufziehen im Jahre 1923 bereits bogen. Es gab daher bis zum Errichten der neuen Flaggenstangen keine Möglichkeit mehr am Gustav Adolf Torg die Flaggen zu hissen.


Das Fundament des ersten Flaggenmasts zeigen mit der Werft, SKF, der Kathedrale (domkyrka) und einigen der bedeutendsten Bauwerke der Stadt die Epoche der Industrialisierung. Das zweite Fundament stellt die Medizinischen Leistungen, die Weisheit, die Klugheit und ein Füllhorn dar und das dritte Fundament widmet sich schließlich der Fischerei, den Ostindiefararen und der Luftfahrt, die die jüngste Epoche eingeleitet hat.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Montag, 20. Juli 2009

Der Kungsparken im Zentrum Göteborgs

Der Kungsparken (Königspark) ist einer der Parkanlagen im Zentrum Göteborgs und liegt am Rande des Wallgrabens, außerhalb der früher befestigten Stadt. Bei Sonnenschein ist dieser Park nicht nur an Wochenenden von zahlreichen Picknickern besetzt, denn die Grünfläche lädt auch zur Mittagsrast ein und zieht Studenten mit ihren Büchern an.


Der Kungsparken, der in den Jaren 1839 bis 1861 angelegt wurde, liegt am Stora Teatern, der Avenyn, der Trädgårdsföreningen, dem Bältespännareparken und ist selbst von der Stora Saluhallen nur durch eine Brücke über den Vallgraven getrennt.


Wie sein Name schon sagt, so war der Kungsparken als Prachtpark angelegt, der eine grüne Oase in Göteborg bilden sollte. Aber nicht nur zahlreiche Krokusse überziehen den Park im Frühling, denn das ganze Jahr über können die unterschiedlichsten Bäume in ihrem der Jahreszeit angepassten Kleid besucht werden. Im Kungsparken findet man, unter anderem, den Ginko, Platanen, die Robinie, die Hainbuche, den Weissdorn und zahlreiche ander übliche und weniger übliche Baumsorten.


Für viele Parkbesucher hat Floras kulle, eine kleine Erhebung im Kungsparken, eine besondere Bedeutung. Hier trifft man sich um zu plaudern, aber auch um durch den Park zu spazieren oder um die Markhalle zu besuchen. An der höchsten Stelle von Floras kulle die Skogsråfontänen, ein Brunnen, der heute den Namen "Flickan och sjötrollen" erhalten hat.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Sonntag, 19. Juli 2009

Kungsportsplatsen mit Kopparmärran (Karl IX.) in Göteborg

Der Kungsportsplatsen liegt im zentralen Göteborg und erhielt seinen Namen im Jahre 1852 nach der Kungsporten, dem Stadttor, das sich vorher etwa an der Stelle der heutigen Kungsportsbron befand. Die Kungsporten gab später auch der Kungsportsavenyn, allgemein als Avenyn bekannt, ihren Namen.


Der Kungsportsplatsen ist, neben dem Götaplatsen, einer der bedeutendsten Treffpunkte der Stadt, wobei man sich jedoch nicht am Kungsportsplatsen trifft, sondern am Kopparmärran, wie die Göteborger die Statue nennen, die den Platz dominiert.


Kopparmärran ist die Reiterstatue von Karl IX. (1550 - 1611), dem Vorgänger des Stadtgründers König Gustav II. Adolf von Schweden. Die Statue wurde vom schwedischen Skulpteur John Börjeson geschaffen und wurde am 7. September 1904 etwa 10 Meter von der heutigen Stelle entfernt enthüllt. Erst am 5. März 1936 bekam sie ihren heutigen Platz mit Blick nach Westen.


Die Reiterstatue wiegt 6659 Kilogramm und besteht zu 88% aus Kupfer, der Sockel dazu wurde in Bronze gegossen. Auf den vier Seiten des Bronzefundamentes findet man Teile der königlichen Privilegien, die der König der Stadt Göteborg verlieh. Auch das ursprüngliche Wappen der Stadt ist deutlich sichtbar.


Der Name Kopparmärra entstammt dem Göteborger Humor, denn auch wenn Karl IX. deutlich sichtbar auf einem Hengst sitzt, so sagten die Göteborger, das Pferd sei eine märr, was die alte Bezeichnung für eine Stute ist. Grund für diese Bezeichnung ist, dass Pferd und Reiter eben nicht zu 100% aus Kupfer bestehen, sondern zu 22% aus Bronze, also auch weibliche Eigenschaften in sich trägt.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin