Montag, 31. Mai 2010

Der Grönsakstorget in Göteborg

Auch wenn der Grönsakstorget heute für Besucher Göteborgs kaum noch eine grosse Anziehungskraft ausübt, so hat der Platz am Vallgraven eine sehr lange Geschichte. Als Göteborg von Gustav II Adolf gegründet wurde, fand man hier nur die Verbindung zwischen den beiden Verteidigungsanlagen Johannes Dux und Carolus Dux und der Grönsakstorget diente höchstens militärischen Übungen.


Als die Befestigungen Anfang des 19. Jahrhunderts abgerissen wurden und sich der Platz zum heutigen Kungsparken, dem Wallgraben und der zu Beginn des 19. Jahrhunderts erbauten Vasabron öffnete, erwarb der deutsche Industrielle N. C. Flottweg den Grönsakstorget und schuf hier einen Garten, der jedoch nur etwa 60 Jahre in der Familie blieb, die mit Zucker ihr Geld in Göteborg verdiente.


Der neue Besitzer, der Göteborger Kaufmann E. Polemann war schließlich die Person, die aus dem Platz den Grönsakstorget machte, einen Marktplatz für Gemüse, Früchte und Blumen. Im Jahre 1876 wurde diese Tatsache durch eine Verordnung gestärkt, die bis heute nicht aufgehoben wurde, obwohl man von einem Markt mittlerweile nichts mehr entdecken kann.


Noch vor 40 Jahren hatte der Grönsakstorget, der mittlerweile sein Kopfsteinpflaster erhalten hatte, seine ursprüngliche Bestimmung und noch einige Jahre weiter zurück in der Zeit konnte man am Vallgraven, zu Füßen des Grönsdakstorgets Salzhering und eingelegte Anjovis kaufen, wobei hier, im Gegensatz zur nahen Stora Saluhallen Händler wochentags bereits um sechs Uhr morgens ihre Waren anboten.


Der Grönsakstorget wird von einem weißen Haus in klassizistischem Stil dominiert, das seine grüne Kupferkuppel jedoch erst im Laufe des 20. Jahrhunderts erhalten hat. Als das Gebäude 1980 von einem Spekulanten gekauft wurde mussten wegen den horrenden Mieten die dort ansässigen Firmen umziehen. Heute befindet sich im Gebäude das chinesische Konsulat.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Sonntag, 30. Mai 2010

Der größte Trödelmarkt in Göteborg

Im Jahre 2009 versuchte der Göteborger Stadtteil Majorna mit seinem größten Trödelmarkt Göteborgs den Zugang zum Guinness Buch der Rekorde gewinnen. Leider nahm die Organisation die Anfrage nicht sehr ernst und die Repräsentanten des Verlages glänzten mit ihrer Abwesenheit. Dieses Jahr hat Majorna die Vertreter des Guinness-Buches gar nicht erst eingeladen.


Während voriges Jahr auf den Straßen und Plätzen Majornas nur rund 600 Tische von den Bewohnern des Stadtteils aufgebaut wurden und etwa 10.000 Besucher anzog, kann man dieses Jahr von einem echten Erfolg und Aufschwung sprechen, denn weitaus mehr Bewohner des Stadtteils boten dieses Jahr ihren Trödel an und die Besucheranzahl war kaum noch zu zählen, hatte sich jedoch mit Sicherheit mehr als verdoppelt.


Das Angebot auf dem Trödelmarkt (Loppis) in Majorna war sehr vielseitig, auch wenn sich der eine oder andere professionelle Händler zwischen die privaten Käufer schlich und der eine oder andere Verkäufer nicht in Majorna wohnte und damit gegen die Regeln der Betreiber verstieß. Bücher wurden ab 10 Cents gehandelt und Fahrräder konnte man für 10 Euros erwerben.


An vielen Ständen konnte man Kinder finden, die ihre alten Spielsachen anboten oder Personen, die nach einem Todesfall Sammelgegenstände der Verstorbenen auf ihre Tische stellten, die nur dem Toten einst Spaß machten. Andere boten ihre alten Reisesouvenirs aus allen Ländern an und die nächsten hatten die übervollen Kleiderschränke geleert. Was dem einen nicht diente, war für den anderen ein Sammelobjekt oder ein wahrer Fund.


Auch der Trödelmarkt in Majorna spiegelte jedoch auch eine andere Seite der Gesellschaft, denn unter den vielen Ständen gab es auch Familien, die ihre Erinnerungsstücke verkauften, weil sie Geld zum Überleben brauchen. Für diese Personen war es eine schwere Entscheidung ihre letzten „Wertgegenstände“ zum Verkauf anzubieten, denn alles, was um 17 Uhr nicht verkauft war wurde den Myrorna gespendet, die mit dem Erlös, den sie in ihrem Warenhaus erzielen, Mittellosen unter die Arme greifen.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Samstag, 29. Mai 2010

Der 35. Hammarkulle Karnevalen in Göteborg

Zum 35. Mal wurde dieses Jahr der Hammarkulle Karnevalen in Göteborg gefeiert, der trotz geschrumpfter Zuschüsse in gleicher Größe statt fand wie im vorigen Jahr. Der Mangel an Geld wurde durch mehr Freiwillige und einen bedeutenderen Einsatz der Vereine ausgeglichen, damit das dreitägige internationale Karnevalsfest auch weiterhin ein Erfolg ist.


Wie bereits im vorigen Jahr war der zweistündige Karnevalsumzug der Hauptpunkt des Hammarkulle Karnevalen, wobei eine immer größere Anzahl der Tanzgruppen mittlerweile auch zu anderen Aktivitäten in und um Göteborg eingeladen werden und mehrere der Kostüme mittlerweile auch im Röhsska Museum in Göteborg zu finden sind.


23 Vereine nahmen am Umzug des 35. Hammarkulle Karnevalen dieses Jahr teil, wobei sich fünf der Gruppen der lokalen Musik und dem traditionellen Tanz der schwedischen Westküste widmeten und alle anderen die Multikultur des Stadtteils Hammarkullen spiegelten. Die etwa 40.000 Zuschauer an den Straßenrändern konnten Samba und Salsa ebenso lauschen und sehen wie kurdische Tänze, afrikanische Tänze und selbst einige Tänze der Osterinsel.


Der Hammakulle Karnevalen, der mittlerweile zum größten Karneval Skandinaviens wurde, ist jedoch nicht nur ein farbenprächtiger Umzug, sondern bietet auch internationale Karnevalskunst auf einer großen Bühne. Hier präsentierten die Volkstanzvereine mit multikulturellem Hintergrund auch Musik und Tanz, die nicht am Straßenrand zu sehen waren. In etwa 15-minütigem Rhythmus wechselten sich hier die Gruppen ab, wobei man nun auch Hip Hop, Ukulele, assyrische Tänze, Panflöte und Musik aus der Sub-Sahara geboten bekam.


Der diesjährige Hammarkulle Karnevalen war jedoch nicht nur ein Ohren- und Augenschmaus, sonder bot auch dem Gaumen seine Delikatessen. Rund 60 Stände boten internationales Essen an. Die Besucher konnten zwischen mexikanischen Spezialitäten, Kebab, deutschem Schnitzel, thailändischer Schnellküche und syrischem Essen wählen, bevor sie dann noch den Stand mit ägyptischen Nachspeisen besuchten.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Freitag, 28. Mai 2010

Bäume im Kungsparken in Göteborg

Es gibt kaum einen besseren Moment im Jahr als den Monat Mai, wenn man als Nicht-Botaniker die Vielfalt der Bäume im Göteborger Kungsparken entdecken will. Denn während die ersten Bäume und Büsche bereits verblüht sind, stehen andere in voller Blüte und die Spätblüher zeigen bereits ihre Knospen. Man muss nur seine Blicke nach oben richten, wenn man entdecken will wie viele verschiedene Arten an Bäumen im Kungsparken wachsen.


Während Birken, Weiden oder auch Hasel bereits in die Fruchtphase übergegangen sind, ziehen vor allem die Rosskastanien mit ihren traubenartigen Blüten die Blicke der Besucher an. Dieser bis zu 30 Meter hohe Baum kann 300 Jahre alt werden, wobei man im Kungsparken auch die rote Rosskastanie findet, die selten über 10 Meter hoch wird und weitaus empfindlicher auf Krankheiten oder Schädlinge ragiert.


Weitaus schwieriger wird es, die verschiedenen Ahorne der Parkanlage zu unterschieden, denn die Blätter haben verschiedene Farben und Formen und selbst die Früchte sind bei einigen Arten nur mit Hilfe eines Bestimmungsbuches zu unterscheiden. Natürlich verfügt der Kungsparken nicht über die rund 110 unterschiedlichen Arten an Ahorne, aber allein die vorhandenen Arten sind eine Entdeckung wert.


Im Kungsparken findet man auch die beiden in Schweden natürlich vorkommenden Eichen, die als klassische schwedische Bäume gelten und bis zu 1000 Jahren alt werden können, sowie einige Zuchtarten, die nur in Parks und Anlagen gepflanzt werden. Allerdings machen die Pollen im Mai so manchem Allergiker Probleme.


Wer an den duftenden Fliedersträuchen vorbei geht und nach weiteren Baumarten sucht, findet im Mai auch mehrere Buchenarten mit ihren Blüten oder Früchten, oder verschiedene Linden, die ebenfalls 1000 Jahre alt werden können und im skandinavischen Volksglauben sehr unterschiedliche Rollen annehmen und der Baum der Liebe und der Freude ist.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Donnerstag, 27. Mai 2010

Abiturfeier auf den Straßen Göteborgs

Dieses Jahr endete für die ersten Schüler der Göteborger Gymnasien das letzte Schuljahr am 26. Mai. Zwei Wochen lang folgen nun täglich andere Gymnasien, wobei für viele Schweden damit nicht unbedingt das Studium beginnt, sonder das Arbeitsleben, da viele Gymnasien auch die deutsche Lehre beinhalten. Köche, Floristen, Friseusen, Maler und andere Berufe beginnen daher direkt nach ihrem Abitur mit der Stellensuche.


Aber mit dem letzten Schultag kommt erst einmal ein Tag der Ausgelassenheit und des Festes. Der Morgen beginnt in der Regel mit einem Sektfrühstück im Elternhaus und oft einem Ticket zu einem kurzem Urlaub im Süden. Nahezu die Hälfte der schwedischen Abiturienten werden am letzten Schultag mit so einer Reise beglückt.


An diesem Feiertag tragen Abiturientinnen ein weißes Kleid und Abiturienten einen dunklen Anzug. Allen gemeinsam ist die Studentenmütze, die sie an diesem Tag zum ersten Mal tragen dürfen. Je nachdem, ob sie anschließend studieren und in welcher Universität, wird diese Mütze dann gegen die entsprechende Universitätsmütze ausgetauscht. Andere behalten dieses Symbol ihr Leben lang und setzen sie zu bestimmten Gelegenheiten wieder auf.


Sobald die Reden in der Schule überstanden sind, das Zeugnis überreicht wurde und mehrere Studentenlieder gesungen sind, die regional voneinander abweichen, beginnt das gemeinsame Abiturientenfest, das bis in den späten Abend hineinreicht. Für viele Abschlussklassen ist das größte Ziel des Tages gemeinsam mit einem offenen Lastwagen durch die Stadt zu fahren.


Mit viel Hurra und Hupen ziehen diese Lastwagen ab etwa ein Uhr die Paradestraße Avenyn auf und ab. Jeder aus Göteborg vermeidet daher diese Straße in diesen zwei Wochen ab der Mittagszeit. Das Hauptgetränk während dieser Fahrt ist Bier und Sekt, was bedeutet, dass auch der eine oder andere Betrunkene auf dem Lastwagen steht und bisweilen den Zuschauern eine Bierdusche verpasst.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Mittwoch, 26. Mai 2010

Der Torpadammen im Ruddalen in Göteborg

Der Torpadammen im Ruddalen in Göteborg nimmt unter den Teichen des Waldgebiets eine besondere Rolle ein. Zum einen handelt es sich beim Torpadammen um den einzigen Teich an dem man auf Grund von Muschelfunden nachweisen kann, dass er vermutlich einst mit dem Meer verbunden war, zum anderen handelt es sich dabei um den artenreichsten Teich des Gebietes.


Auf Grund seiner ökologischen Vielfalt wird der Torpadammen sowohl von der Kavåsskolan als auch der Flatåsskolan als Anschauungs- und Forschungsobjekt benutzt. Hier lernen die Schüler PH-Werte zu ermitteln, aber auch die Erforschung der Tier- und Pflanzenwelt in und am Teich, wobei der Torpadammen auch ein beliebtes Ziel für die Bewohner der Umgebung sind.


Zum Torpadammen führt einer der drei Naturpfade des Ruddalen, was bedeutet, dass man als Wanderer immer wieder Hinweisschilder zu Besonderheiten in der Natur findet, so auch eine kurze Erklärung über das Leben im Wasser des Teiches, das am besten zwischen Mai und August zu entdecken ist, jedoch möglichst an Wochentagen, wenn der Torpadammen bisweilen fast verlassen zwischen den Bäumen liegt.


Am einfachsten zu beobachten sind natürlich die verschiedenen Wasser- und Watvögel, die auch am Teich nisten und mit ihren Jungen Ausflüge an Land und im Wasser unternehmen. Am häufigsten kommen natürlich hier Lachmöwen, Stockenten und Schellenten vor, obwohl auch zahlreiche andere Vogelarten hier vorkommen.


Am interessantesten ist jedoch das Leben im Wasser, denn im Torpadammen findet man Salamander, Kröten, Frösche und selbst den Goldrandkäfer, der mittlerweile von der Ausrottung bedroht ist. Zu den häufigsten Wasserpflanzen des Teiches gehören Seerosen, Wasserlinsen, Laichkraut, Teichbinse und Fieberklee, der früher zu den Heilkräutern zählte und heute noch zur Herstellung von „Magenbitter“ dient.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Dienstag, 25. Mai 2010

Textil, Keramik und Schmuck in der Stadtbibliothek in Göteborg

Zwischen dem 24. und dem 30. Mai stellen die Studenten des zweiten Jahres der HDK (Hochschule für Design und Kunsthandwerk), Fachbereiche Textil, Keramik und Schmuck, ihre Jahresabschlussarbeiten in Form einer Ausstellung in der Stadtbibliothek in Göteborg einem breiten, kunstinteressierten Publikum vor. Diese Ausstellungen gehören mit zu den Ereignissen der Stadt, wo man die Entwicklung von Kunst und Kunsthandwerk am deutlichsten entdecken kann.


Der ausgestellte Schmuck ist geprägt von regionalen Einflüssen und Natur, wobei die Schüler eine Vorliebe für Metallarbeiten und Emaille zeigen. Die Formen und die Bearbeitung wirken fast roh und neigen daher zu einer Realität, die eine kontrastreiche Natur in Schweden schafft. Künstlerischer Schmuck hat sich wieder von weichem Plastik entfernt und lässt sich wieder fühlen.


Was für Schmuck gilt, gilt in vieler Hinsicht auch für die Keramikarbeiten von Eva Jonson und Anna Lönneborg. Anna wählt für ihre Werke Gegenstände des Alltags und lässt daher Kunst mit dem täglichen Leben verschmelzen. Der Betrachter muss nicht erst zehn Minuten überlegen was ein Werk darstellt. Evas Porzellanfiguren sind fast eine Ergänzung dazu, denn sie blicken alle in ein hoffnungsloses Dasein, eine Zukunft, die kaum Auswege aus einem Routinealltag zeigen.


Selbst Textilarbeiten der HDK-Studenten sind entweder an regionale Element wie die Gestaltung moderner Regionaltrachten oder an Gedanken über die Natur angeknüpft. Immer wieder bricht eine Rationalität durch, die dem Betrachter die Frage stellt, ob das Leben wirklich so weitergehen soll oder ob man nicht anfangen sollte seine Ziele neu zu stecken.


Während nahezu alle Arbeiten, selbst ein Textilspiel und eine Kollage, in die gleiche Richtung gehen, so findet man in der Ausstellung in der Stadtbibliothek in Göteborg dennoch eine Ausnahme, die die Frage nach Besessenheit stellt und vom Betrachter das Nachdenken fordert. Eine Komposition von Bildern lässt den Betrachter in sexuelle Phantasien eintauchen, die durch die Rahmen entfremdet werden und eine persönliche Betroffenheit ausschließen.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Montag, 24. Mai 2010

Begonien im Botanischen Garten in Göteborg

Vom 22. Mai bis zum 29. August findet man im Ausstellungsraum des Gewächshauses des Botanischen Gartens in Göteborg, und an so manch anderen Stellen der Anlage, die Jahresausstellung Begonien, die unter dem Titel „Vergessene Schönheiten - die Wiederkehr der Begonien“ steht und etwa 100 verschiedene Arten dieser bereits klassischen Topfgewächse in all ihren Aspekten zeigt.


Begonien gehören nicht zu den einheimischen Gewächsen, sondern kamen erst im 17. Jahrhundert mit Botanisten, die in Westindien und Indien unterwegs waren, in europäische Sammlungen. Später, als die Seefahrt ihren Aufschwung nahm, kamen dann auch die Arten Südamerikas und anderer warmen Länder zu uns. Insgesamt findet man mittlerweile, Kulturarten eingerechnet, über 10.000 verschiedene Begonienarten.


Viele der Begonien, die in Asien oder Südamerika in freier Natur wachsen, wurden von den entsprechenden Völkern seit Jahrhunderten auch als Heilkräuter verwendet. In Europa wurden jedoch nur sehr wenige dieser Pflanzen mit in die Naturmedizin mit aufgenommen, zumal die meisten Arten erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts Europa erreichten und die Pflanzen noch sehr teuer waren.


Bis zum Zeitpunkt, als man in Europa die Vermehrung von Begonien in größerem Stil begann, waren diese so unterschiedlichen Pflanzen sehr teuer. Erst ab den 60er Jahren haben sie es geschafft eine der interessantesten Zimmer- und Balkonpflanzen zu werden. Heute bietet jedes Gartenhaus eine gewisse Anzahl an Begonien an. Um die selteneren oder schwer zu haltenden Pflanzen zu entdecken, muss man man jedoch nach wie vor einen Botanischen Garten besuchen.


Die Ausstellung „Glömda Skönheter - begonians återkomst“ präsentiert jedoch nicht nur 100 Arten an Begonien aus der ganzen Welt, sondern ergänzt die Ausstellung auch mit Samen, Zuchtanlagen und bietet zahlreiche Erklärungen zum Thema. Der Besucher erfährt hier die Geschichte der Begonien, entdeckt ihre Verbreitung und wird selbst in ihre Botanik eingeführt.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Sonntag, 23. Mai 2010

Die Messe Sport & Hälsa in Göteborg

Gleichzeitig mit den verschiedenen Läufen um den Halbmarathon Göteborgsvarvet findet, nur wenige Schritte vom Start und Ziel im Schlosswald entfernt, auch die Messe Sport & Hälsa (Sport und Gesundheit) statt, die jedes Jahr fast so viele Besucher zählt wie der Halbmarathon selbst und damit eine bedeutende Rolle unter den Messen Göteborgs spielt.


Sehr viele Läufer besuchen die Messe bereits einen Tag vor dem eigentlichen Lauf um noch preisgünstig ihre Ausrüstung zu ergänzen oder um noch im letzten Moment ein schweißaborbierendes T-Shirt oder eine weiße Schirmmütze zu kaufen. Die zum Messepreis angebotenen Schuhe werden jedoch erst für den Lauf im kommenden Jahr erworben.


Bisweilen überlaufen sind auch die Stände mit Schrittzählern und Pulsuhren, vor allem jenen, die auch die Distanz und die Geschwindigkeit gut sichtbar mit angeben, da es bei einem Halbmarathon oft um Minuten geht und viele Läufer auf eine permanente Kontrolle bauen. Gerade in der Hitze, die seit 31 Jahren über dem Göteborgsvarvet liegt, helfen diese kleinen Geräte auch manchem Läufer bei der Entscheidung seinen Lauf abzubrechen.


Viele besuchen die Messe Sport & Hälsa auch, weil sie hier entsprechende Fachzeitschriften einmal aus der Nähe betrachten können, bevor sie sich für ein Abonnement entscheiden. Andere wollen sich über die zahlreichen anderen Läufe informieren, die in Schweden stattfinden - oder auch in fernen Ländern. Die Veranstalter der Mitternachtsläufe in Göteborg, Stockholm, Malmö und Helsinki verfügen sogar über einen eigenen Stand.


Die Messe Sport und Gesundheit bietet auch vielen die Möglichkeit einmal einen der unterschiedlichsten Lauftrainer zu testen, die in einfachen Versionen oder mit Bildschirm angeboten werden, wo man seinen Fortschritt optisch verfolgen kann. Aber man kann auch seinen Kreislauf testen lassen, sich über Sportversicherungen erkundigen oder sich über Ernährung beraten lassen.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Samstag, 22. Mai 2010

31. GöteborgsVarvet, der Halbmarathon Göteborgs

Seit 1980 findet jedes Jahr im Frühjahr der Halbmarathon GöteborgsVarvet statt, der dieses Jahr fast 60.000 Läufer anzog, die von rund 200.000 Zuschauern entlang der Strecke angefeuert wurden. Wie jedes Jahr, so starten die Teilnehmer im Slottsskogen (Schlosswald), der auch Ziel des Laufes ist. Während die Eliteläufer bereits um 13 Uhr 30 an den Start gehen, beginnen die letzten um 16 Uhr und müssen spätestens um 19 Uhr das Ziel erreicht haben.


Auch der 31. Göteborgsvarvet stand wieder unter dem Zeichen von Sonne und Hitze, das einigen der Läufern erheblich zu schaffen machte.Unter den Eliteläufern tat sich der Kenyaner Sammy Kurui hervor, der bereits nach knapp einer Stunde ins Ziel ging, über fünf Minuten vor dem besten schwedischen Läufer und mehr als doppelt so schnell als ein Durchschnittsläufer.


Der Göteborgsvarvet ist jedoch nicht nur ein Ereignis für Marathonläufer, sondern für Tausende von Göteborgern auch ein Anlass zum Feiern. Der Schlosswald füllt sich daher nicht nur mit Zuschauern, sondern wird auch ein Platz für Picknick, Tai Chi, Meditation, amüsante Spiele und andere Feste. Rund die Hälfte der Besucher des Parks interessiert sich dabei gar nicht für den Göteborgsvarvet, der einmal um den ganzen Park läuft.


Eine besondere Attraktion des diesjährigen Göteborgvarvets war die musikalische Begleitung, denn nicht nur, dass die „Band on the Run“ musizierend die 21 Kilometer absolvierte, es spielten auch 50 unterschiedlichste Musikgruppen aus Göteborg und der näheren Umgebung am Rande des Parcours und unterhielten dabei nicht nur Zuschauer, sondern auch die Marathonläufer.


Auch wenn der Göteborgsvarvet die größte Attraktion für Halbmarathonliebhaber ist, so finden im Laufe des Jahres auch zahlreiche andere Sprint- und Laufereignisse in Göteborg statt. Bereits vor dem Göteborgsvarvet können Frauen am Vårruset teilnehmen, dann gibt es Läufe für Kinder, für Jugendliche oder auch für Nordic-Walking, im August kann man am weit über Göteborg hinaus bekannten Mitternachtslauf und im September kann man noch am 10 km langen Lindholmenstaffeten teilnehmen.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Freitag, 21. Mai 2010

Schwedische Musik im Göteborger Vergnügungspark Liseberg

Liseberg hat seit Beginn seiner Aktivitäten schwedische Künstler unterstützt und vereinte die bedeutendsten Künstler des Landes in ihren musikalischen Programmen. Auf mehreren Szenen können die Besucher des Vergnügungsparks Liseberg den unterschiedlichsten musikalischen Stilen lauschen und vor allem auch Künstler Göteborgs kennen lernen.


Auf der Großen Bühne treten in der Regel die zur Zeit bekanntesten schwedischen Solisten und Gruppen auf. Im Jahre 2010 sind hier auch der Göteborger Musiker Timo Räisinen, mehrere Chöre des Westgotenlandes und vor allem Lotta Engberg mit ihrem Allsång, der auch im Fernsehen übertragen wird, vertreten.


Die weitaus kleinere Taube-Bühne hat ebenfalls ein sehr breites Programm für Liebhaber anspruchsvoller Musik. Hier finden regelmäßig Jazzabende statt, aber auch klassische Musik und lokale Musik stehen auf dem Programm. Wer Göteborger Künstler entdecken will, findet hier das Göteborger Wind Orchestra, die Brew House Big Band, das Orchester Lisebergs oder auch die Musik des Göteborger Stadtteils Majorna mit Tomas von Brömssen und Majornas 3dje Rote mit ihren Liedern über die Älvsborgsbron oder die Mädchen von Majorna.


Eine völlig andere Musik wird am Tanzparkett Polketten in Liseberg geboten, denn außer den täglichen, kostenlosen Tanzkursen wie Bugg, traditionellen Tänzen, Lindy Hop, Salsa und anderen, lädt der Vergnügungspark hier die bekanntesten Tanzbands Schwedens ein, zu denen das Publikum dann seine Beine schwingen kann. Ein großer Anteil dieser Tanzbands kommen auch aus Göteborg und seiner näheren Umgebung.


Und schließlich gibt es in Liseberg noch die Kleine Bühne mit ihren Vorstellungen für die Jüngsten. Hier gibt es Gesang, Spiel und Zauberei, vor allem aber die Kaninchen Lisebergs, die es in gekonnter Weise verstehen das junge Publikum in seinen Bann zu ziehen. Diese grünen Kaninchen sind Teil aller Vorstellungen auf der Kleinen Bühne.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Donnerstag, 20. Mai 2010

Yrkes-SM, der Berufswettbewerb Schwedens in Göteborg

Als letztes großes Ereignis vor der Sommerpause in der Svenska Mässan in Göteborg findet die Yrkes-SM, der Berufswettbewerb Schwedens statt, bei dem dieses Jahr 300 Jugendliche aus 30 Berufen darum kämpfen, einen Platz in der europäischen Weltmeisterschaft in Berufskunde zu ergattern und damit zur Elite der Berufsbeginner zu gehören.


Im Gegensatz zu Deutschland, wo Schule und Berufsausbildung getrennt sind, kommen die Jugendlichen in Schweden alle aus spezialisierten Gymnasien, die, wie hier üblich, nicht nur zum Abitur führen, sondern parallel auch zu einer abgeschlossenen Berufsausbildung. Bereits die Wahl des Gymnasiums entscheidet daher über den zukünftigen Beruf und die Qualifikation im Beruf.


Die Veranstaltung Yrkes-SM in der Svenska Mässan ist jedoch nicht nur ein Wettbewerb, sondern dient Schülern auch bei der Wahl der Schule und präsentiert einige der sichersten Zukunftsberufe, wobei die Ausbildungen sehr gestreut sind und von Schweißern und Automechanikern bis zu Webdesignern, Friseuren und Floristen geht.


Der beiden meist umlagerten Bereiche der Yrkes-SM sind jene von Friseuren, wobei es dieses Jahr nur die weibliche Seite geschafft hat zu den besten Nachwuchsfriseuren Schwedens zu gehören und Floristen, wo auch einige männliche Wesen ihre Fähigkeiten zeigten. Das Niveau der Meisterschaft ist sehr hoch, wobei jeder Teilnehmer mehrere vorgegebenen Aufgaben innerhalb der drei Tage erfüllen muss.


Eine bedeutende Präsenz findet man auch unter den Malern, die in sechs Bereichen ausgezeichnete Arbeit leisten müssen, wo unter anderem Dekoration, Design und Schablonenarbeit eingehen und bei Gartengestaltern, die eine kleinere Anlage mit allen Finessen wie Steinplatten, Mosaiksteinsetzung und Wasserspiel unter Zeitdruck und nach vorgegebenem Plan errichten müssen.

Copyright Fotos und Text: Herbert Kårlin

Mittwoch, 19. Mai 2010

Die Knollenwiese im Botanischen Garten in Göteborg

Zur Ausstellung „Göteborgs Lustgärten“ im Jahre 2008 schuf der Botanische Garten in Göteborg unmittelbar hinter dem Haupteingang eine Wiese, die seit dieser Zeit als Knollenwiese bekannt ist und ihre Vielfalt, in witterungsmäßig normalen Jahren, von Februar bis Ende Mai zeigt. Anschließend tritt die Wiese in eine Ruhephase und darf bis mindestens Midsommar nicht betreten werden, damit die Knollen für das kommende Jahr Kraft tanken können.


Wer die Knollenwiese in all seiner Pracht sehen will, und nicht nur eine Grasfläche zum Ausruhen, muss daher zeitig im Jahr den Botanischen Garten besuchen, denn ab Februar blühen auf der Wiese, bunt gemischt, Schneeglöckchen, Knotenblumen und Winterlinge, die ersten Frühlingsboten jeden Jahres.


Noch bevor diese erste Blütenpracht verschwindet, erscheinen auf der Knollenwiese bereits die nächsten Blumen. Diesmal sind es verschiedene Krokusse, Frühlingslichtblumen, Winteriris, Zwerg-Schwertlinlien und sibirische Blausterne, wodurch die Wiese sehr viel an Farbenpracht gewinnt.


Während die ersten Blüten dann bereits verschwunden sind erscheinen auf der Knollenwiese bereits neue Knollenblumen. Nun ist es Zeit für Sternhyazinthen, kleine Traubenhyazinthen, verschiedene Narzissen, Wildtulpen und Schachblumen, bevor die Wiese dann bis Midsommar in eine Ruhephase übergeht in der die Fläche weder betreten werden darf, noch das Gras gemäht wird.


Erst wenn sich nach Midsommar das letzte Grün der Pflanzen in ein schmutziges Gelb verwandelt hat und die Blätter absterben, wird die Knollenwiese gemäht und kann anschließend für Picknicks genutzt werden um dann im nächsten Februar zu neuem Leben zu erwachen. Wer sich nach dem Besuch dieser Knollenwiese für weitere Knollen- und Zwiebelblumen interessiert, kann anschließend die Knollen- und Zwiebelsammlung am Gewächshaus des Botanischen Gartens besuchen.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin