Montag, 31. Mai 2010

Der Grönsakstorget in Göteborg

Auch wenn der Grönsakstorget heute für Besucher Göteborgs kaum noch eine grosse Anziehungskraft ausübt, so hat der Platz am Vallgraven eine sehr lange Geschichte. Als Göteborg von Gustav II Adolf gegründet wurde, fand man hier nur die Verbindung zwischen den beiden Verteidigungsanlagen Johannes Dux und Carolus Dux und der Grönsakstorget diente höchstens militärischen Übungen.


Als die Befestigungen Anfang des 19. Jahrhunderts abgerissen wurden und sich der Platz zum heutigen Kungsparken, dem Wallgraben und der zu Beginn des 19. Jahrhunderts erbauten Vasabron öffnete, erwarb der deutsche Industrielle N. C. Flottweg den Grönsakstorget und schuf hier einen Garten, der jedoch nur etwa 60 Jahre in der Familie blieb, die mit Zucker ihr Geld in Göteborg verdiente.


Der neue Besitzer, der Göteborger Kaufmann E. Polemann war schließlich die Person, die aus dem Platz den Grönsakstorget machte, einen Marktplatz für Gemüse, Früchte und Blumen. Im Jahre 1876 wurde diese Tatsache durch eine Verordnung gestärkt, die bis heute nicht aufgehoben wurde, obwohl man von einem Markt mittlerweile nichts mehr entdecken kann.


Noch vor 40 Jahren hatte der Grönsakstorget, der mittlerweile sein Kopfsteinpflaster erhalten hatte, seine ursprüngliche Bestimmung und noch einige Jahre weiter zurück in der Zeit konnte man am Vallgraven, zu Füßen des Grönsdakstorgets Salzhering und eingelegte Anjovis kaufen, wobei hier, im Gegensatz zur nahen Stora Saluhallen Händler wochentags bereits um sechs Uhr morgens ihre Waren anboten.


Der Grönsakstorget wird von einem weißen Haus in klassizistischem Stil dominiert, das seine grüne Kupferkuppel jedoch erst im Laufe des 20. Jahrhunderts erhalten hat. Als das Gebäude 1980 von einem Spekulanten gekauft wurde mussten wegen den horrenden Mieten die dort ansässigen Firmen umziehen. Heute befindet sich im Gebäude das chinesische Konsulat.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

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