Sonntag, 31. Mai 2009

Orchideenausstellung im Botanischen Garten Göteborgs

Der botanische Garten in Göteborg verfügt über die größte Orchideensammlung Schwedens mit über 1500 unterschiedlichen Arten. Üblicherweise befinden sich die Orchideen in unterschiedlichen Abteilungen des Gewächshauses.


Vom 16. Mai bis zum 30 August jedoch kann man sich an der Vielfalt der Orchideen des Botaniska trädgården erfreuen indem man die Ausstellung "Förföriska skönheter" (Verführerische Schönheiten) besucht, die der Botanische Garten Göteborgs in Zusammenarbeit mit der Västsvenska Orkidésällskapet den Besuchern zugängig macht.


Anlass zu dieser Orchideenausstellung ist auch das 200jährige Jubiläum Charles Darwin, der sich intensiv mit der Vermehrung von Orchideen beschäftigt hat und ein umfassendes, immer noch gültiges Buch darüber verfasst hat. Es ist daher logisch, dass auch Darwin einen Platz in der Ausstellung tropischer Orchideen gefunden hat.

Thunia alba

Die Ausstellung "Förföriska skönheter" zeigt natürlich nicht nur die Pracht der Orchideen sondern erzählt an Hand von Zusatzinformation vieles über das Leben und die Verbreitung und die Symbiose dieser faszinierenden Pflanzen.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Samstag, 30. Mai 2009

Karneval in Hammarkullen, Göteborg

Zum 34. Mal findet an diesem Wochenende der Hammarkullekarnevalen statt, ein Karneval, der 40.000 Besucher anzieht und dessen Höhepunkt ein etwa 2-stündiger Karnevalsumzug ist.


Aber Karneval in Hammarkullen, am Stadtrand Göteborgs (Hammarkullen feiert dieses Jahr sein 40. Jubiläum), heißt nicht nur Karneval, sondern ist heute richtiggehend ein Volksfest, das auch über die Grenzen Göteborgs hinaus bekannt ist.


Hammarkullekarnevalen bieten einen großen Markt, Vergnügungsattraktionen für Groß und Klein und Essen aus vielen Teilen der Welt. Spanische Churros werden ebenso angeboten wie Falafeln, gegrillte Maiskolben, indische Schnellgerichte oder mexikanischer Imbiss.


Hammarkullen hat mehr Einwanderer als Nachkommen der Wikinger und ist vor allem von Einwanderen Südamerikas geprägt, die ab den 60er Jahren den politischen Diktaturen flohen und mit ihrer Kultur, die ihr "Reisegepäck" war, die vorhandene schwedischen Kultur mit neuen Tänzen und Essensgewohnheiten bereichert.


Später gesellten sich dann arabische und afrikanische Einwanderer dazu, die erneut ihre Kultur mit im Gepäck hatten. Hammarkullen wurde daher zu einem der internationalsten Teilen Göteborgs.


Im Karnevalszug des Hammarkullekarnevals spiegelt sich dieser kulturelle Reichtum in Musik und vor allem den Tänzen, die hunderte von Teilnehmern dem Publikum näher bringen. Und wenn man durch die Strassen Hammarkullens geht, so hört man bisweilen mehr spanisch als an einem der Urlaubsorte Spaniens im Sommer.

Ein schwedischer Blog über den Hammarkullekarnevalen.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Freitag, 29. Mai 2009

Smålandsstugan im Slottsskogen in Göteborg

Der Slottsskogen (Schlosswald) in Göteborg ist nicht nur eine Ausflugsstelle mit Tiergarten, Picknickflächen, Kiderspielplatz und anderen Freizeitmöglichkeiten sondern beherbergt auch ein kleines Museumsdorf, das die Geschichte schwedischer Bauweisen und schwedischen Wohnens zeigt.

Die Smålandsstuga (Hauptgebäude)

Neben einer historischen Polizeistation, einem Haus aus Halland, einem anderen aus dem Dalsland und der Gräfnässtugan, zu der auch ein häufig benutzte Tanzfläche gehört, findet man auch die Smålandsstugan, die schon in sich ein ganzes Museum versteckt.

Die Kirche der Smålandsstuga im Schlosswald

Zur Smålandsstugan im Göteborger Slottsskogen gehört nicht nur ein historischer Kirchturm, eine Freiluftkirche und ein Vorratsschuppen, sondern auch die Einrichtung des Haupt- und Nebengebäudes mit unzähligen Dokumenten einer vergangenen Zeit.

Geräte für die Käsezubereitung aus dem 19. Jahrhundert

Die Industrialisierung im 19. Jahrhundert führte auch in Schweden zu einer Landflucht und Bewohner aller schwedischen Regionen siedelten sich in Göteborg an. Die Bewohner Smålands waren die ersten, die sich nach einem gemeinsamen Versammlungsort sehnten und konnten 1905 ein 150 Jahre altes Gebäude von Skubbhult in den Slotsskogen Göteborgs verlegen um dort ein kulturelles Zentrum zu errichten.

Teil eines Wandbehanges mit biblischem Motiv

Die Smålandsstugan war bis 1965 permanent bewohnt und wurde dann, mangels "zivilisierter" Einrichtungen, zum Museum verwandelt, das nur noch wenige Male im Jahr für die Öffentlichkeit zugängig ist.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Donnerstag, 28. Mai 2009

Straßenbahn und Ringlinien in Göteborg

Göteborg verfügt über das umfangreichste Straßenbahnsystem Schwedens. Die erste Pferde-Straßenbahn wurde bereits 1879 in Betrieb genommen, die dann 1902 von elektrischen Wagen ersetzt wurde. Rund 230 Wagen legen in Göteborg täglich 54.000 Kilometer zurück.


Wagen Nr. 825, Victor Hasselblad, auf der Kungsportsavenyn

Die ältesten Straßenbahnwagen im Normalbetrieb stammen aus den 60er Jahren und sollten zum Teil bereits 2005 von 40 neuen, umwelt- und behindertenfreundlichen Wagen ersetzt werden. Bis heute wurden jedoch nicht alle bestellten Straßenbahnen geliefert, die zudem auch mehrere technische Probleme mit sich nach Göteborg bringen.

Schriftsteller und Herausgeber des Bucher "Göteborgs spårvägar"

Montag, den 18. August werde die erste elektrifizierte Strecke in Betrieb genommen, die Järntorget in Majorna, den damaligen wirtschaftlichen zentralen Punkt Göteborgs, mit dem Slottsskogen verband, eine Strecke von 2,9 Kilometern.

Ältere Modelle dienen der Ausbildung von Straßenbahnfahrern

Fast jeder Straßenbahnwagen trägt den Namen einer bedeutenden schwedischen Persönlichkeit, die in der Regel irgendwie mit Göteborg verknüpft ist. Seit einigen Jahren wird jedoch nur noch ein Name pro Jahr - in Zusammenhang mit dem Kulturpreis der GS (Göteborgs Spårvägar) - vergeben, wodurch vor allem neuere Wagen namenlos bleiben.

Eine historische Straßenbahn auf dem Weg nach Liseberg

Noch heute kann man in Göteborg auch mit den historischen Straßenbahnen fahren, deren ältestes Gefährt noch von 1902 stammt. Die so genannte Ringlinien verbindet den Hauptbahnhof der Stadt mit Liseberg. Diese Linie wird jedoch nicht vom Göteborger Västtrafik betrieben, sondern von der Spårvägssällskapet, einem gemeinnützigen Verein.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Mittwoch, 27. Mai 2009

Abitur (tar studenten) in Göteborg

Am 27. Mai verlassen die ersten Abiturienten ihr Gymnasium für immer um anschließend ins Berufsleben einzusteigen oder sich an einer Hochschule einzuschreiben. Am 12. Juni schließlich werden auch die letzten Abiturienten die Schule verlassen können.


Zwei Wochen sind daher geprägt von den 5700 Schülern, die nun "tar studenten", was mit zahlreichen Feiern und einer Fahrt entlang der Kungsportsavenyn verbunden ist. Die Feier beginnt, sobald sich die Schultore hinter den Schülern schließen, mit Sekt, Champagner, Bier und oft einem tagelangen Feiern.


Die ersten, die die Schule endgültig hinter sich lassen konnten waren diejenigen, die sich für die Zweige Friseur, Restaurant- und Hotelberufe entschieden hatten. Auf mehreren Lastwagen und mit lautstarken Personenwagen zogen die Gruppen durch die Stadt.


Abitur zu machen ist in ganz Schweden eine etwas kostspielige Angelegenheit und liegt im Schnitt bei 1500 Euros (15.000 Kronen) pro Schüler. Der Gesamtumsatz für den Handel in Verbindung mit Abiturfeiern, Bällen und Kleidung liegt jährlich bei 1,5 Milliarden Kronen, wobei 60 Millionen auf die Schüler Göteborgs fallen. Allein die obligatorische Studentenmütze kosten zwischen 400 und 600 Kronen.


Abitur machen bedeutet aber auch gut zu essen, zu trinken und zum Teil beträchtliche Geschenke an die neu gebackenen Studenten. Das Ereignis trifft nun nur einmal im Leben eines Menschen ein und fordert daher seine Opfer.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Dienstag, 26. Mai 2009

Fahrräder in Göteborg

Göteborg verfügt über ein sehr gutes, wenn auch noch etwas lückenhaftes Netz an Fahrradwegen. Um sein Fahrrade dann auch zentral parken zu können findet jeder Radfahren an zentralen Stellen der Innenstadt und nahe bedeutender Bauwerke auch entsprechende Fahrradparkplätze.

Fahrradparkplatz an der Kungsportsavenyn

Ab heute bietet die Stadt Göteborg allen Radfahrern auch eine Hilfe bei kleineren Reparaturen oder einem platten Reifen. 38 Fahrradverkäufer, Fahrradreparaturen und Tankstellen haben einen zweijährigen Vertrag mit der Stadt geschlossen, der einen kostenlosen "Aufpumpservice" an den Fahrradwegen garantiert. Die meisten dieser Servicestellen stellen auch einfacheres Werkzeug kostenlos zur Verfügung um einen Reifen wechseln zu können, den Sattel besser zu befestigen oder andere kleinere Reparaturen selbst auszuführen.

Das Erkennungszeichen der Servicestellen

Die erste Hilfe Stellen für Fahrräder werden demnächst auch über den Fahrradplaner der Stadt zu finden sein, wo alle Radwege der Stadt verzeichnet sind. Die Aufpumpstellen wurden mit einem eigenen Zeichen versehen, damit auch jeder Radfahren ohne Schwierigkeit die Servicestellen erkennen kann. Göteborg plant das System stufenweise weiter auszubauen.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Montag, 25. Mai 2009

Die südlichen Schären Göteborgs

Alle Inseln der südlichen Schären, außer Vinga, können von Saltholmen aus besucht werden. Mit einer einfachen Bus-Straßenbahn-Boot-Karte kann selbst für ein Einzelticket eine Rundreise zu verschiedenen Inseln angetreten werden, wobei drei verschiedene Touren möglich sind.

Eines der Schären-Boote, die von der Styrsöbolaget betrieben werden

Egal, ob man Brännö, Donsö, Styrsö oder Vrångö besucht, jede der Inseln hat seine eigene Schönheit und bietet Wanderwege, Badeplätze und bietet ruhige Stellen von denen aus das Meer und die Küstenvögel beobachtet werden können.

Fast jede Insel der südlichen Schären hat einen Gasthafen

Um auch die kleineren, unbewohnten Inseln der südlichen Schären (södra skärgård) Göteborgs besuchen zu können braucht man jedoch ein eigenes Boot, mag es noch so klein sein, und sollte eine Seekarte lesen können.

Spaziergang in Donsö

Auf den Inseln der südlichen Schären sind Autos, außer Krankendienst und lokalen Kleinbussen, grundsätzlich verboten und die Bewohner nutzen daher ihre dreirädrigen Mopeds oder elektrischen Golfwagen um längere Strecken zurückzulegen oder Waren zu transportieren.

Sturmmöwen sind auf allen Insel der Schären heimisch

Die südlichen Schären, die wie auch die nördlichen Schären zu Göteborg gehören, bieten sehr wenige Ferienunterkünfte oder stugor, wodurch die Inseln natürlich weitgehend ihren natürlichen Scharm behalten haben und am Abend zu einer ruhigen Wanderung einlädt und alle Feste noch in traditioneller Weise gefeiert werden.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Sonntag, 24. Mai 2009

Flohmarkt in Majorna, dem ökologischen Stadtteil Göteborgs

Majorna ist einer der bedeutendsten Stadtteile Göteborgs mit einem reichen Kulturleben und mehreren denkmalgeschützter Gebäuden. Der Stadtteil gehört zum einzigen, der es noch erlaubt anhand der Gebäude die Geschichte Göteborgs zu verfolgen.


Vor allem die landshövdingehus der Jahrhundertwende in Majorna sind nicht nur einzigartig für Göteborg sondern auch für ganz Schweden. Die Architektur dieser Gebäude weist vor allem auf verschiedene Brandschutzmassnahmen der Stadt hin.


Am 24 Mai zwischen 11 und 17 Uhr fand nun in diesem historisch beladenen Stadtteil Majorna der vielleicht größte Flohmarkt statt, der, so hoffen zumindest alle Teilnehmer, seinen Eingang ins Guiness Buch der Rekorde finden soll.


Die Bewohner dieses ökologischen Stadtteils Göteborgs haben jeden Quadratmeter der Bürgersteige und Vorgärten genutzt um ihre früheren Errungenschaften bei diesem gigantischen Flohmarkt erneut an Liebhaber günstig verkaufen zu können. Wer pünktlich um 11 Uhr bereit stand konnte auch so manche Rarität erwerben, die sonst nur noch im Antiquitätenhandel zu finden ist.

Copyright Text: Herbert Kårlin Fotos: Irene Kårlin

Samstag, 23. Mai 2009

Taschentuchbaum (Davidia involucrata) im Botanischen Garten in Göteborg

Der Botaniska Trädgård in Göteborg verfügt über zwei Taschentuchbäume, die sich im Bambulunden und im Japandalen befinden. Nur rund 10 Tage dauert seine Blüte, die jeweils Ende Mai, Anfang Juni zahlreiche Besucher in den Botanischen Garten der Stadt lockt. Dieses Jahr ist die Blüte sehr frühzeitig und die Bäume haben so viele Blüten wie noch nie.


Der Taschentuchbaum kommt ursprünglich aus China und fand seinen Weg erst 1869 nach Europa. Der Botaniska Trädgården in Göteborg war der erste in Schweden, der auch blühende Bäume präsentieren konnte, obwohl der Baum Kälte fürchtet und sich nur bei relativ mildem Klima wohl fühlt.


Seinen Namen erhielt der Taschentuchbaum nach seinen weißen Hochblättern, die wie Taschentücher aussehen. In Deutschland heißt der Näsduksträdet, sein schwedischer Name, auch Taubenbaum, weil man von der Ferne betrachtet die Blumen mit einem Schwarm Tauben verwechseln kann.


Der Laubbaum aus China wird in Sichuan und Hubei bis zu 20 Meter hoch, die beiden näsduksträd im Botanischen Garten in Göteborg erreichen, aus Klimagründen, nur eine Höhe von etwa 10 bis 12 Meter. Seine Steinfrüchte, die bis zu 18 Monate zum Keimen brauchen sind in der Regel im Oktober reif und ähneln länglichen Nüssen.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Freitag, 22. Mai 2009

Maskerad, Ausstellung im Världskulturmuséet in Göteborg

Die Ausstellung "Maskerad" wurde von den Master Studenten der International Museum Studies der Universität Göteborg vorbereitet und zeigt zwischen dem 19. und dem 28. Mai Masken in ihrer Anwendung, ihre Tradition und als Gesichtsausdruck.


Die Ausgestellten sieben Masken aus unterschiedlichen Kulturkreisen entstammen alle der ethnographischen Sammlung des Världskulturmuséet in Göteborg, die das Ziel hat die Betrachter in die Welt der Masken eintauchen zu lassen.

Grebo Maske "Hairy"

Die Maske "Hairy" ist eine Grebo Maske aus Liberien und stammt vom Volkstamm der Grebo an der liberischen Grenze zur Elfenbeinküste. In den Museen befinden sich nur sehr wenige der Masken dieser 250.000 Menschen umfassenden Volksgruppe, wobei die meisten Grebo Masken Geister darstellen, die die Dörfer schützen sollten.

Barong Ket Maske "Colorful"

Die Maske "Colorful" ist eine Barong Ket Maske aus Indonesien und spielt dort bei den traditionellen Tänzen eine Rolle. Barong stellt das Gute statt und steht in ständigem Kampf mit der Hexe Rangda. Die Barong Maske stellt daher dieses mystische Fabelwesen dar, eine Mischung aus Hund und Löwe.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Donnerstag, 21. Mai 2009

Vallgravsmete, Angelwettbewerb in Göteborg

Jedes Jahr an Christi Himmelfahrt findet am Göteborger Vallgraven ein Angelwettbewerb statt. Zum 37. Mal trafen sich heute daher die Angler Göteborgs in der Hoffnung den größten Fisch aus dem Wasser zu ziehen.


Das Vallgravsmete ist jedoch kein normaler Wettbewerb, sondern hat eine alte Tradition, die mit einem Volksglauben verbunden ist. Der Erfolg des Tages ist das Zeichen dafür, ob das Jahr auch einen reichen Fischertrag bringt. Der größte Fisch steht daher für einen guten Fischfang, der früher die Ernährung garantierte.


Nach zahlreichen Maßnahmen sind mittlerweile 22 Fischarten in den Vallgraven zurückgekehrt und seit wenigen Jahren kann der Fisch auch wieder gegessen werde. Um jedoch sicherzugehen, dass der Fisch genießbar ist - und auch um die Ökologie des Wassers zu kennen wird jeder gefangene Fisch im Naturwissenschaftlichen Museums in Göteborg nach umweltbelastenden Mineralien und Schadstoffen untersucht.


Die meisten Angler müssen sich während des zwei Stunden dauernden Angelwettbewerbs mit den üblichsten Fischen des Vallgravens begnügen, mit Plötze, Barsch, Brasse oder der Ukelei, selbst wenn hin und wieder ein Stör sich in den Vallgraven verirrt.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Mittwoch, 20. Mai 2009

Die Trädgårdsföreningen (Gartenverein) in Göteborg

Die trädgårdsföreningen in Göteborg reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück und gehört zu den besterhaltenen Parkanlagen Europas, die die vergangenen Epochen der Gartenkultur erhalten konnte und jährlich Besucher aus der ganzen Welt anzieht.


Die Anlage verbindet Gartenarchitektur mit den Anforderungen eines Parks mitten in der Stadt Göteborg, die es seinen Besucher auch erlaubt hin und wieder nur eine Rast im Grünen zu machen.


Die trädgårdsföreningen verfügt über eine der bedeutendsten Rosensammlungen Europas mit den modernen Rosenarten im rosariet und den älteren Arten im nya rosparken.


Ende Mai und Juni gehören zu den bedeutendsten Besuchszeiten wo auch Führungen durch den Rosengarten stattfinden und die blühende Pracht nicht nur in seiner Farbenvielfalt betrachtet werden kann. Die Rosen der trädgårdsföreningen sind rein ökologisch gehalten und zeigen sich daher in ihrer natürlichen Schönheit und werden auch von Vögeln und Insekten gerne besucht.


Die Anlage der trägårdsföreningen besteht jedoch nicht nur aus Rosen, sondern verfügt auch über ein sehr bedeutendes Gewächshaus mit tropischen Raritäten, ein Woodland, einen Steingarten und eine Anlage mit Pflanzenarrangements nach klassischem englischem Stil.

Trägårdsföreningen, einer der schönsten Parks Schwedens.
Våren von Gunnar Nilsson in der Trägårdsföreningen.
Die Statue "Monolith in vier Teilen" von Lars Hansson in der Trägårdsföreningen.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Dienstag, 19. Mai 2009

Kulturzentrum Röda Sten in Göteborg

Das Kulturzentrum Röda Sten erhielt seinen Namen von einem Stein der noch aus der Eiszeit stammt und heute unter Denkmalschutz steht. Wie er zu seiner roten Farbe kam weiß niemand so genau und zahlreiche Legenden ranken sich daher um seine Farbe und auch seinen Ursprung.

Der Rote Stein, ein Kulturgut am Götaälv

Spricht man in Göteborg von "Röda Sten", so meint man jedoch nicht nur diesen Stein am Ufer des Götaälv sondern auch das Kulturzentrum Röda Sten, das für die Gegenwartskunst Göteborgs steht. Hier finden regelmäßig Konzerte statt und Ausstellungen moderner Kunst sind an der Tagesordnung.

Das Gebäude Röda Sten und Carnegies sockerbruk

Das etwas nüchterne Gebäude Röda Sten stammt aus dem Jahre 1940 und diente damals der umliegenden Industrie als Wärmezentrale. Erst in den 90er Jahren wurde das zu dieser Zeit bereits leer stehende Bauwerk zum Kulturprojekt Röda Sten, Roter Stein.

Ein nicht offizielles Kunstwerk am Röda Sten, das täglich wächst

Heute arbeiten Künstler im Röda Sten in ihren Werkstätten und Graffitikünstler sorgen für die äußere Gestaltung, wobei sie sich bisweilen auch am wirklichen Röda Sten vergreifen. Die Umgebung wurde im Laufe der Zeit zu einem einzigen Kunstprojekt.

Blick auf Eriksberg vom Röda Sten

Werkstätten für Jugendliche laden regelmäßig junge Nachwuchskünstler ein, die auf diese Weise den ersten Zugang zu moderner Kunst finden. Röda Sten ist mittlerweile weit über die Grenzen Göteborgs bekannt und auf dem besten Wege ein internationaler Treffpunkt moderner Kunst zu werden.

Copyright Text: Herbert Kårlin Fotos: Herbert und Irene Kårlin

Montag, 18. Mai 2009

Gränsland im Röhsska Museum in Göteborg

Zwischen dem 16. Mai und dem 31. August lädt das Röhsska Museum in Göteborg zu Gränsland ein, einer Ausstellung, die Brücken zwischen den großen Religionen schlagen soll und deren Ziel es ist den gemeinsamen Ursprung von christlichem, jüdischem und moslemischem Glauben aufzuzeigen.

Lena Forsberg

Lena Forsberg hat die biblischen Puppen zu der von ihr erzählten Erzählung geschaffen und zeigt sie in ihrer geschichtlichen Umgebung mit einer Liebe zum Detail. Ihre Ausstellung richtet sich nicht nur an Erwachsene, sondern auch an Kinder und Jugendliche, die gerade in unserer Gegenwart mit der Realität der verschiedenen Religionen täglich konfrontiert werden.

Adam und Eva unter dem Apfelbaum

Die Ausstellung im Röhsska Museum in Göteborg beginnt wie jedes der drei großen religiösen Grundlagewerke mit Adam und Eva und bahnt sich über Kain, Abraham und Noah ihren Weg durch das Alte Testament. Die Geschichte bleibt jedoch offen, so dass sie jeder der drei großen Religionen eine eigene Interpretation erlaubt.

Abraham in seinem Zelt

Sämtliche Ausstellungsstücke von Gränsland entstammen der Sammlung des Röhsska Museum und sind Teil einer Gesamtsammlung. Gränsland entstand in Zusammenarbeit zwischen der Svenskakyrkan, der Jüdischen Versammlung Ibn Rushd und der Stadt Göteborg und kann bis Ende August 2009 im zweiten Stock des Museums besichtigt werden.

Sonntag, 17. Mai 2009

Halbmarathon GöteborgsVarvet 2009

Seit 1980 findet in Göteborg jedes Jahr der Halbmarathon GöteborgsVarvet statt. Das Ereignis vereinigt nicht nur Läufer der verschiedensten Länder, sondern ist auch gleichzeitig eine Art Volksfest für Göteborg, das rund 200.000 Menschen auf die Strassen der Stadt lockt.

Eine Stunde vor dem Start an der Avenyn

Am 16. Mai 2009 haben sich über 53700 Läufer eingeschrieben, wovon letztendlich 41091 teilnahmen. Diese Rekordziffer macht den Göteborger Halbmarathon zum weltweit größten seiner Art. Auch der Anteil an weiblichen Teilnehmern nimmt jedes Jahr zu und erreichte 2009 die Traumziffer von 16.000.

Nachdem nur ein viertel der Teilnehmer des GöteborgsVarvet aus der Stadt selbst kommen bedeutet der Halbmarathon auch beträchtliche Einnahmen für Hotels, Restaurants und die Geschäfte der Innenstadt. Das Jahr 2009 bringt der Stadt gemäß Hochrechnungen rund 50 Millionen Kronen, bzw. nahezu 5 Millionen Euros.


Der Marathon kann am Götaplatsen verfolgt werden

Die Gewinner des GöteborgVarvets 2009 waren bei den Herren der Kenyaner Nicholas Manza Kamakya und bei den Damen die Portugiesin Ana Dulce Felix, wobei jedoch auch die schwedischen Läufer und vor allem die Läuferinnen sich sehr gut platzieren konnten.

Nicht alle Läufer erreichen auch das Ziel

Sonntags finden nun der Lilla GöteborgsVarvet für die jugendlichen Läufer statt zu dem sich rund 8000 Teilnehmer zwischen 6 und 17 eingeschrieben haben. Der GöteborgsVarvet für Jugendliche findet im Göteborger Slottsskogen statt.