Mittwoch, 31. März 2010

Der Axel Dahlströms Torg in Göteborg

Axel Dahlström war Anfang des letzten Jahrhunderts ein bedeutender Politiker Göteborgs, weshalb der Platz, als er Mitte der 50er Jahre erbaut wurde, seinen Namen erhielt. Der Platz ist von weitem an seinem 15 Stockwerke hohen Hochhaus zu sehen und zu erkennen. Vom 28. bis zum 30. Mai 2010 findet auf dem Platz das weit über den Stadtteil Högsbo hinaus bekannte Markplatzfest (Torgkalas) statt.


Der Axel Dahlströms Torg gilt als das Zentrum des Göteborger Stadtteils Göteborg, wo sich sämtliche Geschäfte, Restaurants und offiziellen Einrichtungen konzentrieren. Da der Stadtteil Högsbo vor allem ein Wohngebiet ist, das nur an seinem Rande über ein Industriegebiet verfügt, sind die Bewohner dieses Gebietes vollständig auf den Axel Dahlströms Torg angewiesen und halten dort alle Aktivitäten am Leben.


Obwohl der Axel Dahlström Torg nicht sehr groß ist, spielt sich das Leben der Bewohner fast ausschließlich auf diesem Markplatz ab. Hier findet jede Veranstaltung statt, aber hier findet man auch Straßenmusiker und fast immer sitzt jemand, mit einem Buch in der Hand, auf den Parkbänken. Selbst Kinder benutzen die Fläche als Spielplatz und Treffpunkt.


Der Axel Dahlströms Torg ist in Fußabstand zu zwei bedeutenden Grünflächen Göteborgs. Auf der einen Seite liegt das Ruddalen und auf der anderen findet man den Änggården mit seinen Seen und einem bedeutenden Vogelreichtum. Selbst der Slottsskogen kann noch ohne Probleme zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreicht werden.


Bekannt wurde der Axel Dahlströms Torg jedoch wegen einem Kunstwerk, das den Platz dominiert. Eine ganze Front des Medborgarhusets wurde von Endre Nemes mit einem expressionistischen Gemälde (Marmorintarsia) versehen, das sich aus 60 unterschiedlichen Marmorarten zusammensetzt und damit das bedeutendste Mosaik Göteborgs darstellt. Vor wenigen Jahren bekam der Platz eine weitere Skulptur, die Yvonne T. Larsson Ur Väggen nannte.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Dienstag, 30. März 2010

Högsbo, ein Stadtteil Göteborgs

Auch wenn zum 1. Januar 2010 die beiden Stadtteile Frölunda und Högsbo verwaltungsmässig zu einem Stadtteil zusammengefasst wurden, so bleibt Högsbo geografisch und auch für seine Bewohner ein eigener Stadtteil mit einer eigenen Identität. Der Name Högsbo taucht in Dokumenten des Jahres 1550 erstmals auf, auch wenn seine gesamte Fläche der Landwirtschaft diente und nur einige wenige Häuser in diesem Teil, der vor 1945 nicht zu Göteborg gehörte, zu finden waren.


Ab den 40er Jahren dehnte sich Göteborg nach Südwesten aus und auf der landwirtschaftlichen Fläche entstanden bald die ersten vierstöckigen Lamellenhäuser. Die Bautätigkeit setzte sich dann bis zum Ende der 60er Jahre fort, so dass das gesamte Stadtbild dieser Epoche entspricht und architektonisch relativ wenig zu bieten hat,

Ruddalen von Högsbohöjd

Alle sieben kleineren Stadtteile, die gemeinsam Högsbo ergeben, haben eine zentrale Einkaufsstelle am Axel Dahlströms Torg, wo sich nicht nur die Geschäfte Högsbos befinden, sondern auch das kulturelle und medizinische Zentrum. Der relativ kleine Stadtteil Högsbo verfügt über zwei moderne Kirchen, die beide Ende der 60er Jahre eingeweiht wurden.

Kunst und Architektur im Einklang

Die Baugesellschaft Poseidon, die für die Mehrheit der Gebäude in Högsbo zeichnet, hat versucht Architektur und Kunst eng zu verbinden, was sich an den zahlreichsten Ausschmückungen an den Häuser zeigt, aber auch an den unterschiedlichsten größeren und kleineren Skulpturen, die ganz Högsbo durchziehen. Sowohl Künstler als auch künstlerische Architekten finden hier zahlreiche Anregungen zu Kunst als Gebrauchswert.

Nasir-Moschee in Högsbo, Göteborg

Högsbo ist einer der grünsten und kinderfreundlichsten Stadtteile Göteborgs, der auch an das Ruddalen mit seinen Sportanlagen, Wanderwegen und Seen angrenzt, wo man aber auch die älteste Moschee Goteborgs findet, die relativ fortschrittliche Nasir-Moschee, die von einigen islamischen Glaubensgemeinschaften nicht als Moschee anerkannt wird, obwohl seine Ahmadiyya-Lehre dem sunnitischen Islam sehr nahe kommt.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Montag, 29. März 2010

Die alte Lundby Kirche in Göteborg

Die Lundby gamla kyrka (alte Lundby Kirche) im Ortsteil Kyrkbyn gehört mit zu den wenigen Kirchen Göteborgs aus dem Mittelalter und ist damit eine der ältesten Kirchen im Göteborger Raum. Die heute sichtbare Kirche reicht zum Teil bis ins 14. Jahrhundert zurück, wobei jedoch archäologische Funde nachweisen, dass sich bereits vorher an der gleichen Stelle eine Holzkirche befand, was jedoch nur bestätigt, dass dieser Teil Hisingens bereits zu einer Zeit bewohnt war als das heutige zentrale Göteborg noch ein lehmiges Morastgebiet war.


Die Lundby gamla kyrka in seinem spätgotischen Stil wird wegen ihrem einmaligen Charakter gerne für Hochzeiten, Taufen und Beerdigungen benutzt. Einmal die Woche findet dort auch ein Gottesdienst statt. Während der Hauptbau noch im 14. Jahrhundert erbaut wurde, kamen der freistehende Kirchturm und die Kircheinrichtung später hinzu. Das Taufbecken stammt jedoch vermutlich sogar noch aus der vorhergehenden Holzkirche und wird auf Beginn des 13. Jahrhunderts datiert.


Die alte Kirche Lundbys hatte ursprünglich auf der Nordseite keine Fenster und keine Gräber, da nach dem damaligen Volksglauben der Norden von den bösen Mächten beherrscht wird, die man logischer Weise von der Kirche fern halten wollte. Erst im 19. Jahrhundert wurde das bis dahin sehr dunkle Gemäuer durch sechs Fenster im Norden erhellt.


Die bemalte Orgelfasade stammt aus dem 18. Jahrhundert, wobei jedoch die ursprüngliche Orgel von 1818 im Jahre 1968 von einer neuen ersetzt wurde. Die Innenmalerei der Kirche wurde 1998 vollständig renoviert, als die Kirche auch ein modernes Ventilationssystem bekam. Die Kirche hatte ursprünglich auch keine Glocke, denn der freistehende Glockenturm wurde erst im 17. Jahrhundert neben dem Hauptgebäude errichtet und, wie üblich zu jener Zeit, mit einer Inschrift versehen.


Zu den besonderen Sehenswürdigkeiten der Lundby gamla Kyrka gehören der Altartisch mit Marmorplatte und der Altaraufsatz in Renaissance von 1639, zwei Waffenschilder von 1698 sowie die Kanzel aus dem 17. Jahrhundert, wo die Prediger des Alten Testaments abgebildet wurden und der von einem sechskantigen Baldachin überdacht wird. Von historischem Interesse sind auch einige der Grabsteine aus dem 17. Jahrhundert, die heute an der Außenseite der Kirche aufgestellt sind und keinem Grab zugehören.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Sonntag, 28. März 2010

Essen und Trinken in Göteborg, und in ganz Schweden

Auch wenn man bei einer Touristikmesse in erster Linie an einen Ferienaufenthalt denkt, an Baden, Wandern oder auch den Besuch von Sehenswürdigkeiten und Museen oder einen Segelkurs, so ist ein Urlaub dennoch immer mit Essen und Trinken verbunden. Oder mit anderen Worten, mit der Entdeckung einer anderen Küche, die je nach Land oder Landstrich auch mehr oder weniger exotisch sein kann.


Während Hotels und Restaurants Göteborg auf der TUR-Mässan 2010 fast als abwesend bezeichnet werden können (von Gothia Towers abgesehen), so konnte man dennoch einige Lokalprodukte kennen lernen. So die weit über die Grenzen des Landes hinaus bekannten Göteborger Pfefferkuchen mit Zitronengeschmack oder das Mazipan der seit 140 Jahren bestehenden Konditorei Bräutigam. Während man auf der Messe die Produkte zu einem günstigeren Tarif erwerben konnte, so kann man jedoch sämtliche Spezialitäten das ganze Jahr über in den Läden der beiden Unternehmer finden oder per Internet bestellen.


Auch die Schlösser im Västra Götaland, die Nääs Fabriken und einige Unterkünfte auf den Schären Göteborgs und dem Bohuslän warben auf der Touristikmesse in Göteborg mit der Qualität ihres Essens und boten ihren Besuchern zum Teil Geschmacksproben an. Auf der Göteborger Messe waren jedoch nur Hotels und Restaurants vorhanden, die auf regionales Essen Wert legen und biologische Kultur und traditionellen Fischfang in den Vordergrund setzten. Sauerteigbrot wurde ebenso beworben wie westschwedische Fische, Garnelen oder Austern.


Im schwedischen Bereich der TUR-Mässan konnte man auch zahlreiche Stände mit biologischen Einschlag finden, die nicht nur für ihre natürlichen Produkte Werbung machten, sondern in der Regel auch Führungen und Sommerkurse veranstalteten und die den Teilnehmern unter anderem alte Heilmethoden für Mensch und Tier näher bringen, aber auch die Zubereitung alter Kochrezepte oder klassische Marmeladenherstellung erklärten.


Da Schweden auch eine Jahrhunderte alte Tradition in Bierherstellung hat, die bis zu den Wikingern zurückreicht, konnte man natürlich auch sehr vieles über die unterschiedlichen Herstellungsverfahren erfahren und, zum Beispiel, den Unterschied zwischen einem Gotländischen Bier und einem Bier des Westgotenlands feststellen. Im Sommer kann man dann in zahlreichen Gegenden Schwedens, und auch in Göteborg, an Bierproben mit typischem Essen teilnehmen.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Samstag, 27. März 2010

Das Västra Götaland auf der TUR-Mässan in Göteborg

Das Västra Götaland hat Meereszugang und schließt einen Teil der Küste der Seen Vänern und Vättern mit ein. Historisch gesehen gehört das Västra Götaland mit zu den am frühesten bewohnten Teilen Schwedens. Entsprechend reich sind hier historische Stellen, aber auch Museen und künstlerische Aktivität, wenn man von der Aktivität auf und an Seen und Meer noch ganz absieht.


Auf der TUR-Mässan 2010 in Göteborg kann sich der Besucher über nahezu alle der 49 Kommunen des Westgotenlands informieren, da viele von ihnen fachkundiges Personal auf die Messe schickten, die nicht nur über jede Sehenswürdigkeit informieren können, sondern auch bestens über Wohnmöglichkeiten und regionale Gerichte informieren. Auch wenn für viele Aussteller der Messe der Verkauf von Unterkunft, Pauschalpaketen oder anderen Produkten wichtig ist, so hat man an kaum einem der Stände das Gefühl, dass es um Verkauf geht, sondern wird vor allem über die lokalen Besonderheiten informiert.


Natürlich nimmt auf der Touristikmesse vor allem die Küste, Schären sowie Inseln Göteborgs und des Bohusläns einen breiten Platz ein, da jeder Besucher des Västra Götaland mit Sicherheit auch die Küste besucht, unabhängig, ob es sich um Marstrand, Öckerö oder Tjörn handelt. Bereits auf der Messe kann man sein Hotel reservieren, einen Liegeplatz im Gasthafen buchen oder selbst seinen Campingpass oder die Mitgliedskarte im Vandrarhem erwerben und dabei Geld sparen. Selbst seine Wanderung ohne Rucksack im Kynnefjäll kann auf der TUR-Mässan gebucht werden.


Ein Besuch auf der Touristikmesse in Göteborg kann auch dazu dienen, das Hinterland im Västra Götalands besser zu entdecken und sich, zum Beispiel, über die neun Seen in Lerum, die Nääs-Fabriken, Reiten, Wandern, Radfahren, Golf spielen oder Segeln zu informieren. Und ein Besuch am Museumsstand hilft dabei hundert Museen des Westgotenlands zu entdecken und mit einigen Führern zu sprechen, wobei einige der Museen einmalig auf der ganzen Welt sind.


Ein Besuch auf der TUR-Mässan in Göteborg erlaubt es auch ein besonderes Ereignis wie eine Hochzeits- oder eine Jubiläumsreise vorzubereiten, indem man sich über das Wohnen und Essen in einem der westgotischen Schlösser informiert, die zwar oft nur über eine begrenzte Anzahl an Betten verfügen, aber auch jeden Komfort bieten von dem man nur träumen kann. Einige Tage in einem Milieu der Vergangenheit mit bestem Essen des Västra Götalands wird man sein Leben lang nicht vergessen.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Freitag, 26. März 2010

Schären Göteborgs und schwedische Inseln bei der TUR-Mässan

Wer die Touristikmesse TUR-Mässan besucht um sich über die südlichen Schären Göteborgs zu informieren, stößt nur auf einige wenige Informationen von privaten Firmen, die spezielle Ausflüge auf die Inseln anbieten, also Bezahltprogramme wie ein Besuch der Älvsborgsfestung oder eine Ausflugstour mit regionalem Essen. Ein Tourist weiß natürlich, dass er für Ausflüge bezahlen muss, aber er will auf einer Messe nicht mit der Nase darauf gestoßen werden, sondern sucht auch übergreifende Informationen über die Schären, die einen Reichtum Göteborgs darstellen. Bei vier Besuchen am Stand war nicht einmal ein Zuständiger des Göteborger Touristbüros anzutreffen. Eine kleine Broschüre mit einer Karte über die Schären war ohnehin abwesend.


Die nördlichen Schären Göteborgs oder südlichen Schären des Bohuslän, wie sie auch genannt werden, die außerhalb des Stadtgebietes liegen, bieten hier ein völlig anderes Bild. An den Ständen findet man ein breites Paket an Informationen. Egal ob man dort wandern, eine Sehenswürdigkeit oder ein Museum besuchen will, über jedes Thema findet man ausführliche Informationen. Übernachtungsmöglichkeiten, regionale Küche und jede Art von Ausflugsmöglichkeiten werden auf der Göteborger Touristikmesse über die Inseln des Bohuslän in großer Menge angeboten.


Wer sich für die Schären Stockholms auf der TUR-Mässan interessiert, wird jedoch das Gleiche erleben wie in Göteborg, denn die königliche Hochzeit und die Werbung von Hotels lässt wenig Platz für sachliche Informationen, die vielleicht auch einen ganz normalen Sommertouristen interessieren könnten. Wer eine Reise nur nach Stockholm plant und sich gar für die Inseln vor der schwedischen Hauptstadt interessiert wird die Messeräume enttäuscht wieder verlassen oder sich ein anderes Reiseziel aussuchen.


Eine Zwischenstellung auf der TUR-Mässan in Göteborg nimmt die Insel Gotland ein, denn während man relativ gute Informationen über Veranstaltungen, Besichtigungen und Übernachtungen findet, so wird Visby kaum erwähnt und alle, die einen grünen Tourismus auf der Insel anstreben, müssen sich vor Ort und nicht auf der Messe erkundigen. Eine hervorragende Präsentation betraf jedoch die kulinarischen Spezialitäten und gehobene Übernachtungsmöglichkeiten auf Gotland. Aber vielleicht muss eine Insel, die touristisch bereits erschlossen ist, auch keine weiteren Besucher mehr anziehen.


Die best präsentierte Insel vor der schwedischen Küste ist Öland, denn am Stand der Insel konnte man sich konkret über jede Einzelheit der Insel informieren, angefangen von der Eketorps Burg über jede Sommeraktivität und den Zoo bis zu Wander- und Fahrradwegen. Wer einen Sommeraufenthalt auf Öland plant, kann dies ohne Einschränkungen bereits am Stand der TUR-Mässan machen, ähnlich den nördlichen Schären Göteborgs.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Donnerstag, 25. März 2010

Touristikmesse (TUR-Mässan) in Göteborg für Schwedenfans

Auf der diesjährigen Touristikmesse (TUR-Mässan) in Göteborg findet man rund hundert Stände, die Schweden als touristische Attraktion propagieren. Da sich oft mehrere Partner einen größeren Stand teilen, so findet man auf der Messe über 300 Akteure, die bereit sind, dem Besucher die Vorteile einer Gegend, einer Landschaft oder auch einer Inseln schmackhaft zu machen. Wer sich für Schweden interessiert findet nur während der TUR-Mässan so viel Information über Schweden an einer Stelle.


Eine bedeutende Fläche der Touristikmesse nimmt die Stadt Göteborg mit ihren verschiedenen Partnern ein. Im Vordergrund werden Modelle der Götheborg und das zukünftigen Riesenrades präsentiert, auch wenn Göteborg touristisch mehr zu bieten hat und Besuchern, außer Liseberg, sehr viele andere Sehenswürdigkeiten und eine lange Geschichte zu bieten hat. Leider ist Göteborg auf der Messe, zumindest am ersten Tag, nicht in der Lage sich touristisch anzubieten.


Wer sich dagegen über die nördlichen Schären außerhalb Göteborgs, Dalarna, Lappland, Blekinge, Värmland oder jede andere Gegend des Landes interessiert, kommt auf der Touristikmesse voll auf seine Kosten. Astrid Lindgrens Welt, das schwedische Glasreich, Wanderwege, hunderte von verschiedenen Museen und Erlebniszentren präsentieren sich auf der Messe in Papier und mit Videovorführungen, von der freundlichen und mehrsprachigen Beratung noch ganz abgesehen.


Einige Stände der TUR-Mässan in Göteborg gehen jedoch weit über eine normale Präsentation ihrer kulturellen, gastronomischen oder historischen Reichtümer hinaus. So kann man am Stand des schwedischen Glasreiches die Herstellung von künstlerischem Glas verfolgen, Stockholm lud am ersten Tag zu einer kulinarischen Geschmacksprobe der Küche der Hauptstadt Schwedens ein und einige Museen stellen vor den Augen der Besuchern traditionelles Handwerk dar. An anderen Ständen kann man Spezialitäten der Gegend oder ein typisches Getränk kosten.


Auch wer in Schweden auf der Suche nach einer Unterkunft ist wird auf der Touristikmesse nicht nur fündig, sonder kann auch noch mit Messeangeboten sparen, was die Kosten der Reise nach Göteborg bereits wieder wett macht. Die verschiedenen Tourismusverbände präsentieren jede Unterkunftmöglichkeit zwischen Stuga, Vandrarhem bis zum Luxushotel an, oft mit Sonderangeboten, die man selbst per Internet nicht finden kann.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Mittwoch, 24. März 2010

Der Waffeltag in Göteborg, und in ganz Schweden

Der Waffeltag Schwedens reicht bis ins 17. Jahrhundert zurück und führt heute noch dazu, dass im ganzen Land an diesem Tag die verschiedensten Waffeleisen aus dem Schrank genommen werden. Genau genommen entstand der Waffeltag wegen der Abschleifung eines Wortes, denn der 25. März ist eigentlich der Vårfrudagen, Maria Verkündigung. Spricht man das Wort jedoch sehr schnell aus, so wird sehr leicht der Våffeldagen, der Waffeltag daraus.


Heute werden am Waffeltag die verschiedensten Waffeln gebacken und selbst vorbereitete Packungen kommen teilweise zur Anwendung. Das klassische Rezept, das auch in der klassischen Göteborger Küche angewandt wird geht jedoch weit in die Geschichte zurück, selbst wenn heute Backpulver die früheren Treibmittel ersetzt hat.


Um vier große Waffeln zu erhalten, vermischt man einen Teelöffel Backpulver, eine Prise Salz und 4 dl Mehl mit 2 dl kaltem Wasser. Anschließend schlägt man 4 dl Sahne bis sie fest ist. Nun gibt man die Mehl-Wassermischung und 50 Gramm geschmolzene, lauwarme Butter in die Sahne und mischt das ganze per Hand zu einem geschmeidigen Waffelteig. Anschließend muss der Teig nur noch im Waffeleisen gebacken werden.


Nach einem neueren Rezept stellt man den Waffelteig aus 125 Gramm Butter, 2 dl Vollmich oder Sahne, 4 dl Weizenmehl, zwei Eiern, einem Teelöffel mit Backpulver und 2 dl kaltem Mineralwasser oder kalter Milch her. Als Belag kommt, wenn man es klassisch will, nur Konfitüre mit Schlagsahne in Betracht.


Aber wie bei jeder Essenszubereitung, so zeigt die schwedische Küche Einfallsreichtum. Waffeln können daher auch mit Gorgonzola und Heidelbeermarmelade belegt werden, oder mit Schinken und geriebenem Käse. Aber auch der Teig kann sehr unterschiedlich hergestellt werden, denn in Schweden findet man Waffelteig mit Karotten, mit geriebenen Äpfeln, mit Kartoffeln, geriebenem Käse, mit klein geschnitten Zwiebeln und hundert anderen Zutaten. Schließlich kann man auch drei verschiedene Waffeln backen, eine als Vorspeise, die andere als Hauptgericht und die dritte dann zur Nachspeise.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Dienstag, 23. März 2010

Sannegården am nördlichen Älvstranden in Göteborg

Sannegården ist ein Neubaugebiet am nördlichen Älvstranden, das von einem größeren Innenhafen für kleinere Boote dominiert wird und vor allem etwas wohlhabendendere Bewohner Göteborgs anzieht, zumal es sich um ein reines Wohngebiet handelt, das nachts wie ausgestorben wirkt. Zukünftige Planungen sollen natürlich auch Schulen und bessere Einkaufsmöglichkeiten schaffen.

Slottsberget

Das Gebiet Sannegården liegt auf einem früheren Werftgebiet und ist eingebettet zwischen drei historischen Hügeln. Auf der Seite Eriksberg liegt der Sörhallsberget mit seiner Grünfläche und seinen historischen Funden, auf der Seite Lindholmen liegt der Slottsberget, der bereits befestigt war als das heutige Göteborg noch ein morastisches Gebiet war, wo niemand wohnen wollte und auf der dritten Seite findet man Ramberget mit dem Keillers Park.

Sannegårdshamnen im Sommer

Sannegården wurde im Rahmen der Entwicklung des Norra Älvstranden in einem Programm aufgenommen, das Architektur und Kunst zusammenführt. Auch wenn hier weniger Kunstwerke zu finden sind als in Eriksberg oder Lindholmen, so erfreut sich dennoch jeder, der sich für öffentliche Kunst interessiert, an den Werken schwedischer Künstler und Architekten, die am Hafen und in den Gebäuden eingebettet wurden.

Västra Sannegårdskaj im Winter

Auch wenn Sannegården geografisch sehr nahe am Zentrum Göteborgs liegt, so sind die Verkehrsverbindungen, vor allem nachts, relativ eingeschränkt. Die Älvsnabben verkehren nur alle 30 Minuten und legen nur am Fuße des Slottsbergets an und Busse müssen grundsätzlich über eine der verkehrsreichen Brücken fahren, um das Zentrum Göteborgs zu erreichen.

Sälgubbe von Jill Lindström

In jüngster Zeit wird mehr und mehr auch über die Einfahrt zum Sanngårdshamnen diskutiert, wobei sich zwei fast entgegengesetzte Projekte herauskristallisieren. Entweder sollen hier elf Hausboote mit je 111 bis 240 Quadratmetern Wohnfläche fest verankert und verkauft werden oder aber der zur Zeit nur als Fußgängerzone benutze Kai zu einem Freizeitboothafen umgewandelt werden, an dem sich dann Cafés und andere Vergnügungseinrichtungen ansiedeln sollen. Sicher ist im Grunde nur, dass der bisher öffentliche Platz in irgend einer Weise privatisiert wird.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Montag, 22. März 2010

Kyrkbyn im Stadtteil Lundby in Göteborg

Kyrkbyn ist ein relativ klar begrenzter kleinerer Stadtteil des übergreifenden Göteborger Stadtteils Lundby am nördlichen Älvstranden. Kyrkbyn besteht zur Hälfte aus Wohnblocks, vor allem aus den 50er Jahren, und zur anderen Hälfte aus einem Villengebiet. Bereits im 13. Jahrhundert wurde Kyrkbyn schwedisch und war lange Zeit die größte Ansiedlung Hisingens.

Kyrkbytorget (Marktplats) mit "Långa Benet före"

Bis zum 20. Jahrhundert war Kyrkbyn das Zentrum Lundbys, wobei der Ort sich damals jedoch nicht um den Marktplatz Kyrkbytorget schloss, sondern um die alte Kirche Gamla Lundby Kyrka, die im 14. Jahrhundert auf Resten einer vorherigen Kirche erbaut wurde und von architektonischem und kulturhistorischem Interesse ist und heute noch, vor allem für Beerdigungen, genutzt wird.

Lundby Gamla Kyrka, Glockenturm (Alte Kirche)

Das kleine Kyrkbyn mit nicht ganz 2000 Einwohnern ist durchsetzt von Grünanlagen, Sportanlagen und selbst die alten Gräber und Reste der ersten Befestigungsanlagen des Vor-Göteborgs wurden vom Bauboom weitgehend verschont, denn auch wenn diese Stellen geschützt sind, so kümmern sich an anderen Stellen der Stadt weder die Bewohner noch die Baugesellschaften viel um die ursprünglichen Reste Göteborgs.

Lundby Nya Kyrka (Neue Kirche)

Heute hat Kyrkbyn im Grunde drei Zentren. Zum einen den Kyrkbytorget mit Bibliothek und jeder Art von Einkaufsmöglichkeiten, zum anderen die beiden Kirchen. Um die alte Kirche findet man Kleinfamilienhäuser, oft in Holzbauweise, die zum Teil bis ins 19. Jahrhundert zurück reichen. An der neuen Kirche befinden sich die etwas größeren Mehrfamilienhäuser, die dann bereits an den Stadtteil Eriksberg heranreichen.

Gudrun Eduards-Balldin, Vingslag

Für Kunstinteressierte ist das kleine Kyrkbyn fast so etwas wie ein Paradies, denn hier kann man die Göteborger Geschichte der Skulpturen von den 50er Jahren bis heute verfolgen, wobei fast alle Werke zu Fuß vom Kyrkbytorget aus erreicht werden können. Bei einem etwas längeren Spaziergang können dann auch noch die Kunstwerke entlang des nördlichen Älvstranden bis Sannegården erkundet werden.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Sonntag, 21. März 2010

Der Schlosswald in Göteborg im Wandel der Zeit

Der Schlosswald oder Slottsskogen in Göteborg wurde erst 1876 für die Allgemeinheit geöffnet, was bedeutet, dass er noch keine 150 Jahre von jedermann besucht werden kann. Während der Schlosswald, als er noch Slottsskogsparken hieß, noch mehr einem Waldanlage glich, so wurde er im Laufe der Jahre mehr und mehr zu einer Anlage, die für die Göteborger die wichtigste grüne Oase in der Stadt wurde.


Zur Eröffnung im Jahre 1876 war der Schlosswald bereits mit Wegen und einigen Wiesen versehen und ein Teil der Waldbäume hatten bereits einer Neuanlage mit mehreren verschiedenen Baumarten Platz gemacht. Die Teiche und der Tierpark sind jedoch kaum hundert Jahre alt und wurden erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Slottsskogen geschaffen, da die Anlage nicht nur der Erholung, sondern auch der Erziehung dienen sollte.


Vor nicht einmal hundert Jahren wurden dann am Rande des Schlosswaldes das Naturhistorische Museum und ein erstes Observatorium gebaut. Das Naturhistorische Museum wurde im Jahre der 300-Jahrsfeier Göteborgs (1923) eröffnet, das Observatorium dann sechs Jahre später auf einem der drei Hügel des Schlosswaldes, die auch einen gute Blick über die Stadt Göteborg bieten und bis zu 80 Meter über dem Meeresspiegel liegen.


Schon vom ersten Tag an bot der Schlosswald im Winter den Kindern der Stadt die Möglichkeit zu rodeln, Schlittschuh zu laufen und Ski zu fahren. Im Sommer traf man in der Parkanlage zu Beginn nicht nur Picknicker, sondern auch zahlreiche Prediger, die sich hier mit ihren Gläubige versammelten. Im Schlosswald wurde bald ein Karussell aufgestellt, Musik gespielt und tausende von Göteborgern spazierten durch die Anlage. Während Gottesdienste erlaubt waren, so war der Slottsskogen jedoch für jede politische Aktivität tabu.


Während sich der Park bis zum Jahre 2009 immer mehr für Tiere öffnete, hat sich, wegen Sparmaßnahmen der Stadt, die Entwicklung der Anlage nun geändert. Im Jahre 2010 muss man auf sämtliche tropischen Vögel verzichten und selbst die Flamingos mussten in andere Städte Schwedens umziehen. In Zukunft werden nur noch einheimische Vögel den Park bevölkern und die Planung einer Feuchtzone wird auch den zugängigen Teil des Parkes reduzieren. Die Gründer des Schlosswaldes müssen diese Entwicklung glücklicherweise nicht mehr erleben.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin - Alte Fotos: Stadsmuseum Göteborg

Samstag, 20. März 2010

Kakteen und Sukkulenten im Botanischen Garten in Göteborg

Fast etwas abseits von den anderen Abteilungen findet man im Gewächshaus des Botanischen Gartens in Göteborg die Abteilung für Kakteen und Sukkulenten. Viele Besucher der Anlage verpassen diese Abteilung, die nicht beim „üblichen Rundgang“ entdeckt werden kann, sondern etwas abgesondert von den anderen Abteilungen liegt.


Auch wenn die hauptsächliche Blütezeit der Kakteen und Sukkulenten in den Herbst fällt, so bietet jedoch jedem Liebhaber von Kakteen und Sukkulenten jede Jahreszeit hier einen Einblick in die vielschichtige Welt dieser Gewächse, die von vielen als relativ einfach zu halten gelten. Dass ein Kaktus nicht stirbt bedeutet jedoch noch lange nicht, dass es ihm auch gefällt oder dass er zur Blüte kommt.


Direkt am Eingang des Kakteenhauses findet man eine Sammlung an Aloe-Gewächsen, obwohl diese Arten zu den Liliengewächsen gehören und daher nicht mit Kakteen und Agaven zu verwechseln sind. Auch wenn man im Botanischen Garten Göteborgs nicht alle 365 Arten an Aloes finden kann, so kann man dennoch die unterschiedlichsten Arten entdecken und erfährt so manches über die Ausbreitung dieser Pflanzenart und ihre medizinische Anwendung.


Den breitesten Teil des Gewächshauses nimmt natürlich die Kakteensammlung ein, wo man nahezu jede Art und jede Größe dieser Gewächse finden kann. Während man die Welt der Kakteen während des Jahres meist nur selbst entdecken kann, finden im Herbst bisweilen Führungen statt bei denen man selbst einige Kakteenfrüchte kosten kann, die in zahlreichen Ländern als Delikatesse gelten. Die verschiedenen Arten an Kakteen sind gut beschriftet und einzelne Gruppen werden auch in ihrer Gesamtheit erklärt.


Eine eigene Gruppe im Kakteenhaus des Botanischen Gartens in Göteborg bilden die Mittagsblumengewächse, die auch als „Lebende Steine“ bekannt sind. Auch diese Pflanzen, die vor allem im südlichen Afrika und Australien heimisch sind, gehören, genau genommen, nicht zu Kakteen und Sukkulenten, werden aber in ganz Europa zusammen mit Kakteen in Gewächshäusern untergebracht. Die meisten der Mittagsblumengewächse blühen ebenfalls im Herbst.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Freitag, 19. März 2010

Das Amerikahaus am Masthuggskajen in Göteborg

Das Amerikahaus gehört zu den ersten Monumentalbauten Göteborgs mit Blick auf den Göta Älv und konnte zu Beginn des 20. Jahrhunderts von der Größe her nur mit dem alten Posthaus verglichen werden. Auch wenn heute die Autokolonnen vor den Fenstern vorbeiziehen und vor allem die Stena-Boote zu sehen sind, so befand sich zur Zeit, als das Gebäude erbaut wurde, nur das Masthuggskajen mit seiner regen Werftaktivität und seinen zahlreichen Booten vor den Fenstern in Richtung Fluss.


Im Jahre 1919 begann die Svenska Lloyd das Amerikahaus zu bauen. Die ökonomischen Schwierigkeiten nach dem ersten Weltkrieg unterbrachen jedoch diese Tätigkeit bereits als nur der Teil des Hauses Richtung Göta Älv stand, mehr oder weniger eine einfache Zementkonstruktion. Die von den Architekten Arvid Bjerke und Ragnar Ossian Swensson geplanten Lager und Werkstätten für Lloyd wurden aus finanziellen Grünen daher nicht fertig gestellt.


Bereits 1920 wurde das Amerikahaus dann vom Broströmskonzern aufgekauft und als Lagerstelle und Büro für die Svenska Amerikalinjen benutzt. Da das Gebäude jedoch unfertig war und in dieser Weise dem Broströmskonzern nicht ausreichte, beauftragte die Geschäftsführung im Jahre 1923 den Architekten Sven Steen der Firma F. O. Peterson mit neuen Zeichnungen und der Erweiterung des Gebäudes.


Das Amerikahaus, das man heute sieht, entstammt daher den Federn Sven Steens. Da das Gebäude zu jener Zeit das größte am Flussufer war, war es auch das Gebäude, das von allen einfahrenden Schiffen als das Symbol Göteborgs betrachtet wurde. Allerdings war der Göta Älv damals noch breiter, so dass die Boote direkt auf das Amerikahuset (Amerikahaus) zuhielten. Da das Amerikahaus auch das erste in Göteborg war, das einen Aufzug hatte, war es selbst für Kinder eine Attraktion, die dieses Wunderwerk gerne heimlich testeten.


Der Architekt versah die Seite des Amerikahusets, die von den Booten zuerst gesehen wurde, mit Ornamenten, die verdeutlichten, welche Bestimmung das Haus hatte. Am First findet man ein Seepferd mit Fischen, über dem Eingang das Symbol Amerikas und Europas. Als das Gebäude Ende des 20. Jahrhunderts renoviert werden musste, wurde jedes historische Detail bewahrt, was dazu führte, dass die Baufirma im Jahr 2000 den Preis für die beste Renovierung in Göteborg erhielt. Heute beinhaltet das Amerikahaus 56 Mietwohnungen und rund 4500 Quadratmeter an Bürofläche.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin - Alte Fotos: Stadsmuseum Göteborg