Montag, 8. März 2010

Eisfischen im Stora Hamnkanalen in Göteborg

Üblicherweise gehört Eisfischen normalerweise mehr in das nördlichere Schweden, oder zumindest an den Vänern, wo dieser Sport jeden Winter betrieben wird. Der Stora Hamnkanalen in Göteborg hat normalerweise nur eine sehr dünne Eisdecke oder bleibt im Winter ganz ohne Eis, so dass hier Eisfischen nur sehr selten möglich ist und Fischer bis zu 30 Jahren auf eine entsprechende Gelegenheit warten müssen.


Wenn man vom Eisfischen spricht, so meint ein Fischer in der Regel, dass man Flussbarsch und nicht irgendeinen Fisch angelt, obwohl bisweilen auch zwei weitere Fischarten im Winter geangelt werden können. Während wegen der hohen Wasserverschmutzung viele Jahr über weder im Vallgraven noch dem Stora Hamnkanalen Fische zu finden waren oder einen so hohen Giftgehalt aufwiesen, dass sie ungenießbar waren, kann man heute den Göteborger Fisch sogar wieder genießen.


Während das alljährliche Vallgravsmete, der Göteborger Angelwettbewerb, jedes Jahr hunderte von Freizeitanglern anzieht, kann man die Eisfischer, allein schon wegen der tiefen Temperaturen, in der Regel zählen. Meist schließen sich drei bis fünf Fischer zu einer kleinen Gruppe zusammen, die dann auch den notwendigen Eisbohrer gemeinsam benutzt.


Da tragendes Eis in der Regel mindestens 20 Zentimeter dick sein muss, benötigt man für die Löcher einen Eisbohrer, mit dem man mehrere Löcher bohrt bis ein größeres entsteht, das nicht nur die Angelschnur mit Köder durchlässt, sondern es auch erlaubt die Fische dann an Land zu ziehen. Im Gegensatz zu anderen Sportarten wird Eisangeln mit sehr kurzen Angeln von nur etwa 20 Zentimeter Länge betrieben.


Nicht Eingeweihte sprechen in Göteborg beim Eisfischen von pilka, was bei Anglern unter Umständen einen Lachanfall auslöst, da dieser Begriff nur verwendet wird, wenn man auf See und vom Boot aus angelt. Ein Fischer spricht in Schweden beim Eisfischen nur von pimpla, auch wenn das Wort sehr zweideutig ist und gleichzeitig „saufen“ bedeutet.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

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