Dienstag, 31. August 2010

Das Naturreservat Sandsjöbacka in Göteborg

Das Naturreservat Sandsjöbacka umfasst insgesamt 17,7 Quadratkilometer und liegt in drei Gemeinden, nämlich Göteborg, Mölndal und Kungsbacka. Das Naturreservat Sandsjöbacka ist seit 1969 ein eingetragenes Naturschutzgebiet und gehört seit dem Jahr 2000 zu Natura 2000. Der größte Teil des Gebietes ist eine Heidelandschaft, die bis in die vorgeschichtliche Zeit zurückreicht.


Der Teil des Naturschutzgebietes, das zu Västra Götaland gehört ist zusätzlich ein Vogelschutzgebiet, was nicht nur bedeutet, dass gewisse Teile dieser Zone während der Brutzeit der Vögel nicht betreten werden dürfen, sondern auch, dass Hunde grundsätzlich nicht frei laufen dürfen und das Jedermannsrecht (Allemansrätt) im gesamten Naturschutzgebiet nicht angewendet werden darf.


Der Teil des Naturreservats Sandsjöbacka, der zu Göteborg gehört, wird vom Sisjön und einigen Teichen, sowie einem etwas ausgedehnteren Sumpfgebiet dominiert, wobei mehrere Wanderwege durch die bewaldete Heidelandschaft und rund um den Sisjön führen. Unter den Bäumen dominieren Tannen, Eichen und Birken, die Feuchtigkeit verkraften und keine zu hohen Ansprüche an die Bodenqualität stellen.


Das Naturschutzgebiet Sandsjöbacka bietet Naturliebhabern eine abwechslungsreiche Bewachsung, wobei einige der dort vorkommenden Moosarten bereits zu den geschützten Arten gehören, ebenso wie einige seltenen Heidegewächse, die hier wachsen. Diese Vielfalt an Pflanzen unterschiedlichen Milieus zieht auch eine gleiche Vielfalt an Insekten an, die man während eines Spaziergangs im Göteborger Sandsjöbacka beobachten kann.


Im Naturreservat Sandsjöbacka hat man bisher über 150 verschiedene Vogelarten beobachtet. Unter den Waldtieren findet man Elche, Füchse, Hasen, Dachse und andere Tiere, die sich in wild gehaltenem Wald wohl fühlen. Sandsjöbacka gehört jedoch auch zu den Gebieten Göteborgs wo sich noch Kröten, Frösche, Blindschleichen und Schlangen wohl fühlen, auch wenn man als Wanderer nur selten all diese Tiere zu sehen bekommt.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Montag, 30. August 2010

Das Ausflugsgebiet Sisjön in Göteborg

Für viele ist Sisjön nichts anderes als ein Industriegebiet mit einer Ansammlung an Kaufhäusern jeder Art, obwohl schon der Name sagt, dass es sich um ein Gebiet handelt, das seinen Namen nach einem See (sjö) erhielt, der wiederum ursprünglich Skärsjön hieß, was soviel wie Grenzsee bedeutet, da er ursprünglich die Grenze zwischen Askim und Fässberg war. Aber dies liegt natürlich mehrere Jahrhunderte zurück.


Heute bildet der Sisjön die Grenze zwischen Göteborg und Mölndal, wobei er sich im größten Naturschutzgebiet Westschwedens, dem Sandsjöbacka Naturreservat befindet und eine Fläche von 2,76 Quadratkilometern umfasst, sowie von einem Wanderweg von 2,5 Kilometern umrundet wird.


Der Sisjön ist einer der beliebtesten Ausflugspunkte für die Bewohner Göteborgs und Mölndals, da man am im Sommer einen kinderfreundlichen Badeplatz mit großer Liegewiese auf der Mölndal-Seite findet. Da Hunden dieser Badeplatz verboten ist, sich hier Grillstellen befinden und ausreichend Abfalltonnen aufgestellt sind, verbringen viele ganze Tage an diesem saubereb und mit Wald umgebenen Badeplatz.


Rund um den See haben auch zahlreiche Angler ihre Lieblingsstellen gefunden, da man im See sowohl Flussbarsche als auch Hechte findet. Um diesem Hobby nachzugehen, benötigt man jedoch die gelbe Fischkarte. Da der Sisjön in einem Naturschutzgebiet liegt, ist hier das Jedermannsrecht nicht gültig. Zelten ist daher überall am See verboten, ebenso wie Reiten, das Entfernen von Pflanzen oder seine Hunde frei laufen zu lassen.


Die Wege um Sisjön sind auch für Läufer von großem Interesse, wobei hier auch viele regelmäßig für den GöteborgsVarvet trainieren. Während man von Frühling bis Anfang Herbst entlang des Wanderwegs um den Sisjön eine Vielzahl an verschiedenen Blumen, Insekten, Pilzen und Waldtieren finden kann, übernehmen ab Oktober Elchjäger an einigen Tagen das Revier, da die Umgebung auch zur Elchjagd freigegeben ist.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Sonntag, 29. August 2010

Die Aeroshow 2010 in Göteborg

Wie zu erwarten, war die dritte Aeroshow des Aeroseums in Göteborg, trotz einiger Regenschauer, ein Ereignis, das man nur selten bei einer Flugshow geboten bekommt. Schweden feierte mit der Aeroshow seine 100-jährige Fluggeschichte, was sich auch an der Liste der Teilnehmer auswirkte, die mit über 70 Luftgefährten zwei Tage lang eine einmalige Show am Himmel zeigten.

Götaverken GV-38

Auch wenn einige ausländische Gäste mit ihren Maschinen für so manchen Besucher den größten Anziehungspunkt der Aeroshow 2010 ausmachten, so bietet für Nicht-Göteborger die Flugshow auch eine lokale Sensation, da während der zwei Tage auch die Götaverken GV-38 des Göteborger Flugveteranenclubs in die Lüfte geht, die einzige noch fliegende Maschine dieser Art, die auch in Göteborg gebaut wurde.

PC-7 (Schweizer Luftwaffe)

Liebhaber von privaten historischen Flugzeugen konnten während der Aeroshow 2010 jedoch auch andere flugtechnische Wunder in der Luft verfolgen, denn sowohl die rund 100 Jahre alte Blériot XI als auch der Nachbau der Tummelisa, die der Pilot selbst baute, starteten an diesem Wochenende. Aerobaticsfreunde konnten auch den Kunststücken folgen, die Jan Emilsson mit seiner Sukhoi Su-29 am Sonntag selbst bei beginnendem Regen noch absolvierte.

Sk 61 Bulldog

Während man den Piloten der Swedish Air Force mit aktuellen Maschinen auch bei früheren Flugshows in Göteborg zusehen konnte, waren 2010 auch die Spezialisten an Formationsflug aus Dänemark (Dänische Flugschule), der Schweiz (Luftwaffe) und Italien (Luftwaffe) bei der Aeroshow vertreten, wobei der Ruf aller drei Equipes weltweit bekannt ist. Während Frecce Tricolore mit zehn Maschinen vertreten war, stiegen die Schweizer Piloten nur mit vier PC-7 in die Lüfte, was die Formation sehr gut verfolgen ließ.

Sukhoi Su-29

Unter den größeren Flugzeugen konnte man, unter anderem, die historischen schwedischen Ausbildungsflugzeuge Sk 16 Harvard, die 75 Jahre alte DC-3 der norwegischen Flugveteranen oder auch den letzten Landeanflug des Hubschraubers „Vertolen“ verfolgen, wobei der Helikopter in Zukunft im Aeroseum zu besichtigen sein wird. Und auch bei Geräuschpegel und Geschwindigkeit konnte man gewisse Unterschiede feststellen, denn während die Blériot XI gerade einmal 75 km/h erreichen kann, konnte die JAS 39 Gripen mit ihren bis zu 1350 km/h kaum mit den Augen verfolgt werden und verlangte beim Start die Anwendung von Ohrenstöpseln.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Samstag, 28. August 2010

Frauenrolle und Musical beim Tanzfestival in Göteborg

Auch am letzten Tag überraschte das Göteborger Tanz- und Theaterfestival mit Vorstellungen, die ungewöhnlich sind und eine moderne Welt von Tanz und Theater zeigen, die versucht auch ein neues, breiteres Publikum für ihre Kunst zu finden, indem sie sowohl in Themen als auch in der Darstellung gegen Vorurteile gegenüber Tanz und Theater auf der Bühne angehen.

Ti Chelbè (Aly Karembé)

Kettly Noël, Tänzerin und Choreographin des getanzten Kampfes zwischen Mann und Frau im Stück „Ti Chelbè“ wurde auf Haiti geboren und begann in Paris Tanz zu studieren, um anschließend nach Mali zu ziehen um dort junge Tänzer auszubilden. Diese Auseinandersetzung mit verschiedenen Kulturen und ihrer Rolle, die ihr als Frau zugeteilt wurde, erkennt man an jedem Schritt und jeder Geste von „Ti Chelbè“.

Ti Chelbè (Kettly Noël)

Während der 40-minütigen Darstellung des getanzten Dramas entwickelt sich eine ängstliche, zurückgezogenen Frau, in der sich die Unterdrückung von Jahrhunderten gespeichert hat, zur Person, die die männliche Dominanz in einem langsamen Kampf bändigt. Sie holt ihre Kraft aus einer Stärke, einer Wut, die jede Frau fühlt, die in ihrem gesamten Wesen und jeder Entscheidung nur von Männern dominiert wird.

Potatislandet

Auch in „Potatislandet“ (Das Kartoffelland) von Gunilla Heilborn stellt sich die Frage nach der Rolle der Frau - und der politischen Entwicklung Chinas. Bei diesem Stück, das die Choreographin als Musical bezeichnet, das aber eher einem komischen Drama-Musical mit Theatereinschlag gleicht, wird Tanz, Theater, Musical und absurde Komödie gemischt und zu einem persönlichen Werk Gunilla Heilborns verstrickt.

Potatislandet

Im gesamten Stück stellt sich immer wieder die Frage nach Glück und glücklich sein, einer Suche, die die gesamte Tanztheatergruppe vergebens zu suchen scheint und damit immer wieder in absurde Situationen gerät, was durch die musikalische Unterlegung, die auch zu bewussten Misstönen greift, noch unwirklicher macht, vor allem, wenn sich die Fragestellung teilweise direkt ans Publikum richtet.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Freitag, 27. August 2010

Tanz-Installation beim Tanz- und Theaterfestival in Göteborg

Das Tanz- und Theaterfestival in Göteborg ist dafür bekannt den Strömen zu folgen und dem Publikum Tanz und Theater zu bieten, das sich sowohl in seiner Aussagekraft als auch seiner Darstellung aus der Masse hervorhebt. Um jeweils das maßgebliche Publikum zu erreichen, werden die Stücke auch auf entsprechenden Bühnen präsentiert.


Vier Nachmittage wurde daher die Tanz-Theater-Installation „Arabiska Mäns Mobbade Kroppar“ (Gemobbte Körper arabischer Männer) von Mellika Melouani Melani auf die Bühne des Kulturzentrums Röda Sten verlegt, eine Umgebung, wo die Herkunft einer Person unwichtig ist und modernste Kunst jeder Art zu Hause ist, die vor allem ein jüngeres Publikum anspricht.


Mellika, die die Theaterhochschule in Göteborg besuchte, hat mit ihrem Werk die Grenzen zwischen Installation, Tanz, Theater, Berichtserstattung und Musik überschritten indem sie alle Elemente in Einklang brachte und das etwa 30 Minuten lange Stück, das vier Stunden lang Non-Stop fortsetzt, auch als Anreihung von statischen Bildern betrachten, die in ihrer Gesamtheit zu einer zeitkritischen Aussage führen und von Originaldokumenten begleitet werden.


Wie auch andere Werke von Mellika Melouani Melani, so hat auch „Arabiska Mäns Mobbade Kroppar“ eine politische Aussage, die sich auf die Pauschalverurteilen der arabischen Bevölkerung nach dem Attentat am 11. September 2001 in New York bezieht, wo weltweit eine ganze Schicht der westlichen Bevölkerung aller Länder als verdächtig eingestuft wurde und viele Unschuldige von der Polizei verfolgt wurden.


Mellikas Beitrag zum Tanz- und Teaterfestival in Göteborg spielt sich in irgendeinem Vorort der westlichen Welt ab, wo die arabische Bevölkerung plötzlich zu einem Feinbild wurde und damit das Gleichgewicht zwischen Tatsache und Vorurteil plötzliche ins Wanken geriet und allein die Hautfarbe einer Person ein Anlass zum Mobbing wurde.

Copyright Text und fotos: Herbert Kårlin

Donnerstag, 26. August 2010

Holzmesse und Kunst in Göteborg

Die Holzmesse Trä & Teknik bedeutet in Göteborg nicht nur Maschinen und Geräte jeder Größenordnung zu finden und alles zu entdecken was auch nur im entferntesten mit Holz, Holzbehandlung und Möbelbau zu tun hat, denn durch die Zusammenarbeit mit Wood Fusion ist die Göteborger Holzmesse auch für Architekten, Möbeldesigner und Ausbildungseinrichtungen in Holzberufen interessant geworden.


Bereits bevor man die Messe betritt, stößt man auf Holzskulpteur Lars Hyttel, der mit Hilfe einer Motorsäge seine Kunstwerke entstehen lässt, die in Ausstellungen, Eingangshallen von Firmen und auf Spielplätzen zu finden sind. Der Künstler hat vor der Messehalle nicht nur einige seiner Schöpfungen ausgestellt, sonder ist während der drei Tage auch damit beschäftigt eine neue überdimensionale Holzskulptur herzustellen.


Wer sich dann in den Messeräumen auf die Suche nach Wood Fusion macht, entdeckt eine Ausstellung, die modernes Holzdesign darstellt , unter anderem Werke von Fredrik Färg, einem Absolventen der Göteborger Hochschule für Design und Kunsthandwerk (HDK), der mittlerweile mit zu den anerkanntesten europäischen Holzdesignern gehört und mehrere Materialien in seinen Werken integriert.


Wer sich für individuelle Möbel interessiert, findet auf der Messe Trä & Teknik in Göteborg auch einen Stand mit sehr individuellen Einrichtungsideen, denn bei Ölunds gibt es nichts, was man nicht aus Holz herstellen könnte, wobei der Möbelkünstler auch den Ideen seiner Kunden folgt. Während bereits seine Tische, Stühle und Regale die Augen der Besucher anziehen, so ist seine Badewanne aus Holz ein Meisterwerk, an dem niemand einfach vorbei geht.

Jugendliche interessieren sich für eine Ausbildung im Holzbereich

Aber wer von Holz redet interessiert sich nicht nur für die modernste Technik, sondern auch für die Geschichte, die Holz erzählen kann. Dies ist auch einer der Gründe, warum das schwedische Holzmuseum aus Veddige einen großen Stand auf der Göteborger Holzmesse belegt. Das Museum verfügt nicht nur über eine Bohrmaschine aus der Eisenzeit, funktionierende Geräte aller Epochen und Holzwerkzeuge aus mehreren Jahrhunderten, sondern ist mit eigenen Schöpfungen bereits viermal im Guinness Buch der Rekorde verzeichnet.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Mittwoch, 25. August 2010

Der Garten der Gustavi Domkyrkan in Göteborg

Rund zwei Jahren lang wurde die Anlage um die Gustavi Domkyrkan (Kathedrale) Göteborgs für fünf Millionen Kronen renoviert um, nach Aussagen der Stadtplaner, ihr Aussehen von 1859 wieder zu erlangen. Seit Frühjahr 2010 werden daher Teile der Gartenanlage nun zu einem Blumenmeer, auch wenn man an manchen Teilen, wegen Sparmaßnahmen, einen mangelhaften Unterhalt der Anlage entdecken kann.


Wer den Garten der Domkyrkan noch vor einem Jahr sah, ist von der Verwandlung sicher beeindruckt, auch wenn viele die Grünanlage vermissen auf der Kinder spielten und viele Göteborger während der Mittagspause ein kurzes Picknick machten, denn die Wiese ist jetzt überwiegend von verschiedenen Pflanzen und Blumen bedeckt, einige Bäume mussten weichen und entlang der Anlage wurden Parkbänke aufgestellt.


Auch wenn die Anlage wenig mit jener zu tun hat, die man vermutlich 1859 hier fand, so wird die Domkyrkan dennoch in gewisser Weise aufgewertet und hat sich von einem Versammlungsplatz in eine kleine Parkanlage verwandelt, die von Besuchern Göteborgs mit Sicherheit sehr positiv bewertet wird, auch wenn der Mehrheit so manche Symbole verborgen bleiben.


So wurden, zum Beispiel, im Frühjahr 20.000 Osterglocken gepflanzt, die all die Toten, die hier begraben wurden, repräsentieren sollen, auch wenn sich die Toten im ehemaligen Friedhof wohl nicht mehr im Rhythmus der Osterglocken vermehren. Die Gesamtanlage wurde so gestaltet, dass der Besucher von Frühling bis Herbst von Blumen empfangen wird, wenn er die breiten Wege zum Haupteingang der Domkirche entlang geht.


Schon im ersten Jahr fanden sich in der Gartenanlage der Domkyrkan in Göteborg auch eine Vielzahl an unterschiedlichen Arten von Insekten an, die man schon viele Jahre nicht mehr in der Nähe der Kathedrale finden konnte, mitten im Zentrum Göteborgs. Nur das Zwitschern der Vögel hört man nun seltener, da ihnen einige der sehr alten Bäume genommen wurden.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Dienstag, 24. August 2010

Die Messe Holz und Technik in Göteborg

Die Messe Holz und Technik (Trä & Teknik) in der Svenska Mässan in Göteborg ist Skandinaviens bedeutendster Treffpunkt der Holz- und Möbelindustrie und findet seit 1982 regelmäßig statt. Es handelt sich dabei um die einzige Holzmesse des Nordens wo Holzbearbeitung und Holzverarbeitung in seiner Gesamtheit vom Schlagen bis zum Endprodukt präsentiert werden.


Für die holzverarbeitende Industrie sind mit Sicherheit die neuesten Maschinen interessant, die Holzprodukte vollautomatisch und mit höchster Präzision herstellen, Maschinen, die nicht nur den neuen Umweltnormen gerecht werden, sondern auch jede Staubbelastung in einer Fabrikhalle unterbinden und zum Teil, auf Grund ihrer Isolierung, nahezu geräuschlos wirken.


Kleinere Unternehmen und Hobbyschreiner sind bei der Messe Trä & Teknik mehr an einfacheren Maschinen und Geräten interessiert, die es erlauben auf traditionelle Weise jede Art von Holzprodukt herzustellen, egal, ab es sich um Möbel, Leisten oder kunsthandwerkliche Produkte handelt. Eine Messe wie jene in Göteborg bietet hier die einmalige Chance die gesamte Produktpalette zu entdecken und Ergonomie und Preise direkt zu vergleichen.


Aber auch der Normalverbraucher kann auf der Messe Holz und Technik bedeutende Anregungen finden, die ihm bei späteren Kaufentscheidungen helfen können, denn bei Trä & Teknik findet man Türbeschläge, Schrankbeleuchtungen, Mechanismen für Schubladen, Schiebetüren und vieles mehr, was bei Hausbau, Renovierung und bereits beim Kauf eines Schrankes sehr wichtig sein kann.


Und auch für eine vierte Gruppe kann die Göteborger Messe Trä & Teknik von Interesse sein, nämlich für alle jene, die ökologische und dauerhafte Lösungen suchen, denn Holz und Technik informiert auch über Holzimprägnierungsmethoden und umweltfreundliche Farben und bietet daher Informationen, die man sich sonst mühevoll zusammensuchen muss.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Montag, 23. August 2010

Mauern als Kunsthandwerk im Röhsska in Göteborg

Zwischen dem 21. August und dem 26. September findet im Röhsska Museum in Göteborg die achte Ausstellung statt in der künstlerisch arbeitende Handwerker die Aufgabe gestellt bekommen Kunstwerke zu schaffen, die in Zusammenhang mit ihrer täglichen Arbeit stehen. Der Ausstellende nennt während der Vernissage dann die nächste Person, die die gleiche Aufgabe gestellt bekommt.


Zur gegenwärtigen Ausstellung im Röhsska Museum wurde die Maurerin Katarina Ekestubbe gebeten sieben Werke zu schaffen, die den Ziegelstein mit seinen Varianten in den Vordergrund stellen. Die Aufgabe war sicher nicht einfach, nämlich künstlerische Werke mit Maximalgröße und Maximalgewicht zu schaffen, da gerade Ziegel normalerweise nur innerhalb einer Fassade zum Ausdruck kommt und die Arbeit mit Ziegelstein oft nicht einmal als Kunsthandwerk betrachtet wird.


Katarina Ekestubbe hat ihre Aufgabe jedoch mit Bravour gemeistert und kann den Besuchern des Röhsska Museums die Vielfältigkeit von Ziegel zeigen, in Werken, die kaum unterschiedlicher sein können und die ganze verborgene Palette des Maurerhandwerks aufzeigen, wo sich Kunsthandwerk und reines Handwerk kreuzen.


Für Katarina Ekestubbe ist Ziegelstein kein reines Baumaterial, sondern ein Stein, der eine sehr unterschiedliche Struktur aufweisen kann und durch Volumen, Struktur und Skulptur einem Gebäude eine Persönlichkeit geben kann, die mit bestimmtem Lichteinfall oder der Wahl eines bestimmten Ziegelsteins noch besonders hervorgehoben werden kann.


Wer die Ausstellung im Röhsska betrachtet hat, muss anschließend nur das Gebäude verlassen und einen Blick auf die gegenüberliegende Seite des Vasagatan werfen um die Ziegelkunst an praktischen Beispielen zu betrachten, wobei auch das Museum selbst zu den eindrucksvollen Ziegelbauten der Straße gehört. Auch wenn heute Ziegel oft von Beton verdrängt wurde, so findet man in Göteborg noch zahlreiche Gebäude in denen Ziegelbauten wahre Kunstwerke darstellen.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Sonntag, 22. August 2010

Göteborg City Criterium, Radrennen in der Stadt

Auch wenn sich Göteborg gerne als Fahrradstadt ausgibt und vermutlich über das umfangreichste Netz Schwedens an Fahrradwegen verfügt, so ist es hinsichtlich der Fahrradvermietung für Touristen eine Diaspora und auch der Radsport wird eher geduldet als gefördert. Für den Abend des 20. Augusts erlaubte das Straßenverkehrsamt jedoch nun erstmals ein Radrennen innerhalb der Stadt.


Das Göteborg City Criterium war ausschließlich für schwedische Lizenzfahrer geöffnet, wobei die Ausscheidung in drei Kategorien eingeteilt war. Damen und Herren der Seniorenklasse mussten je 25 Kilometer zurücklegen und die Herrenelite 42 Kilometer, wobei jede Runde 1,17 Kilometer lang war und einige der schönsten Teile Göteborgs streifte.


Die Strecke begann am Gustav Adolf Torg, wo man auch die Begleiter der Teams fand, und bot mehrere Schwierigkeitsstufen, wobei allein das Kopfsteinpflaster auf einem Teil der Strecke nicht optimal für ein Radrennen war und in der Kurve von der Norra Hamngatan in die Torggatan mehrere Fahrer stürzten, ohne jedoch erhebliche Verletzungen zu erleiden.


Das Göteborg City Criterium fand 2010 erstmals statt und war der Auftakt zum Kung Frodes Lopp und dem CykelCity Gran Fondo Kungsbacka, die die folgenden beiden Tage in Kungsbacka stattfanden und durch ihre mehrjährige Reputation auch eine weitaus höhere Teilnehmerzahl motivieren konnten als das Göteborger Rennen.


Auch wenn der Regen den Teilnehmern des Göteborg City Criteriums zu schaffen machte und nicht gerade publikumsfreundlich war, fanden sich hunderte von Zuschauern am Straßenrand ein, die den Fahrern zujubelten. Weniger überraschend war am Ende des Rennens, dass das unter den Elitefahrern das Team CykelCity mit Jonas Ahlstrand und Sebastian Balck das Rennen gewann, zwei Namen, die in Schweden vom Radsport nicht zu trennen sind.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Samstag, 21. August 2010

Das Tanz- und Theaterfestival in Göteborg

Das neunte Tanz- und Theaterfestival (Dans & Teater Festival) in Göteborg bietet jenen, die sich für moderne Bühnenkunst interessieren 41 verschiedene Vorstellungen und eine große Anzahl zusätzlicher Veranstaltungen. Parallel dazu findet auch das erste Tanzfestival der Konstepidemin in Göteborg statt, das das Angebot des städtischen Festivals noch verdoppelt. Künstler aus 15 Ländern stellen sich in zehn Tagen vor ausverkauften Häusern ihrem Publikum.


Die Eröffnungsvorstellung fand in der Göteborger Oper statt, wobei die Wahl der Veranstalter auf das Stück Hell on Earth von Constanza Macras Dorky Park fiel, eine kritische Darstellung des Lebens im Stadtteils Neukölln in Berlin. Constanza Macras, eine Künstlerin, die in Buenos Aires geboren wurde, dann in Amsterdam und New York ihre Tanzstudien fortsetzte, gründete im Jahre 1997 ihre erste eigene Gruppe in Berlin und gastierte nun erstmals in Schweden.


Constanza Macras bietet dem Göteborger Publikum des Tanz- und Theaterfestivals ein komplexes Beispiel moderner Bühnenkunst wo Tanz, Theater, Musik und Multimediaelemente gleichermaßen eine Rolle spielen und ein gegenwärtiges politisches und soziales Problem der Jugend Berlins künstlerisch auf die Bühne überträgt. Der Zuschauer empfindet jede Sekunde, dass Constanza Macras das Problem von Innen kennt.


Im Berliner Stadtteil Neukölln leben mehr Bewohner mit ausländischem Hintergrund als Deutsche, was dazu führt, dass hier mehrere Kulturen aufeinander prallen und Dominanz, Durchsetzung und Gewalt eine wichtige Rolle spielen. Gleichzeitig stoßen Jugendliche, die selbst in Neukölln als Deutsche geboren wurden, auf Vorurteile, denen sie nicht entkommen können. Hell on Earth spiegelt diese Welt auf das Hervorragendste.


Auch wenn den Besuchern der Vorstellung des Tanz- und Theaterfestivals einige Informationen verloren gehen, da die Darsteller der Gruppe Dorky Park teilweise deutsche, teilweise englische Dialoge benutzen, so kann dennoch jeder Besucher, mit Hilfe des Programmheftes, die Aussage verstehen, die nicht nur für Berlin typisch ist, sondern auch für Paris und Göteborg, denn auch Göteborg hat Stadtteile in denen Bewohner mit Einwandererhintergrund die Mehrheit ausmachen.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Freitag, 20. August 2010

Dynamo in der Göteborger Stadtbibliothek

Während des Göteborger Kulturfestes (Kulturkalaset) nahm die Göteborger Stadtbibliothek mit einem besonderen Teil ihr Aktivitäten teil, die sonst im Tiefgeschoss des Gebäudes untergebracht sind. Das Projekt Dynamo der Bibliothek verlängerte nun seinen Aufenthalt in den Ausstellungsräumen um eine Woche, damit eine möglichst große Gruppe an Besuchern darüber informiert werden können.


Dynamo ist ein Jugendprojekt, das die Göteborger Stadtbibliothek seit Jahren verfolgt und sich an die Altersgruppe zwischen 13 und 25 richtet, die jedoch nicht nur an Büchern interessiert ist, sondern an der unterschiedlichsten Art von Kontakten und kulturellen Angeboten oder auch selbst kreativ sein will.


Die Räume von Dynamo, die in der Ausstellungshalle nachempfunden wurden, bieten die Möglichkeit Musik zu hören, jede Art von Video-Spielen zu spielen oder einfach im Internet zu surfen. Die Jugendlichen können hier ihre eigenen Ausstellungen organisieren, Workshops veranstalten oder selbst gedrehte Videos vorführen. Bei Dynamo sind sie unter sich, auch wennsich eine Bibliothekarin mit ihm Raum befindet.


Aber Dynamo überlässt die Aktivitäten nicht nur den Jugendlichen, sondern veranstaltet auch eigene Workshops, die Jugendliche interessieren. Während des Göteborger Kulturfestes hat die Stadtbibliothek hier auch Kleiderproben und Kleiderdesign veranstaltet, wozu sie vom Göteborger Stadttheater eine größere Anzahl an Kostümen als Ausstellungsmodelle zur Verfügung gestellt bekamen.


Mit der steigenden Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen bekam Dynamo auch eine zusätzliche Aufgabe, nämlich Jugendliche dabei zu unterstützen eine eigene Firma aufzubauen. Die Aktivität der Stadtbibliothek beschränkt sich hier jedoch nicht nur auf die Vorbereitung, sondern behandelt auch Fragen des Marketing und begleitet Projekte bis sie ins Laufen kommen.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Donnerstag, 19. August 2010

Mona Petersson im Kunstmuseum in Göteborg

Vom 18. August bis zum 26. September findet im Kunstmuseum in Göteborg die Ausstellung „Jag önskar upprätta förbindelse med er“ (Ich will mit euch Kontakt aufnehmen) von der Stockholmer Künstlerin Mona Petersson statt, die im Stenasalen im Erdgeschoss zu finden ist. Mona Petersson lädt jedoch weniger zu einer Ausstellung ein als vielmehr zu einer Installation, in der man sich als Betrachter seinen Platz suchen muss.


Mona Petersson, die an der Hochschule für Design und Kunsthandwerk in Göteborg studierte, arbeitet als visuelle Künstlerin nicht nur mit selbst geschaffenen Werken, sondern setzt auch Dinge des Alltagslebens in den Fokus, wobei sie die unterschiedlichsten künstlerischen Techniken anwendet und auch Raum eine Rolle spielt. Ihre Installationen verbinden oft Darstellung, Lyrik, Musik und Video.


Die Installation „Jag önskar upprätta förbindelse med er“ im Göteborger Kunstmuseum drückt den Anfang und das Ende unserer Welt gleichzeitig aus und ist wie ein Aufruf an die Menschheit sich auf das Wesentliche im Leben zu besinnen und miteinander zu kommunizieren statt sich voneinander fortzubewegen, wobei sich der Mensch auch seinen Platz innerhalb der Natur neu suchen muss.


Mona Peterssons Werk in mehreren Teilen aus mehreren Epochen der Erdgeschichte präsentiert vor allem drei Themen des Kontakts, der Reflexion und des Zusammenlebens. Auf einigen Bildschirmen erscheinen die Bilder mehrerer Testexplosionen von Atombomben während gleichzeitig die Explosionen der Atombomben in Hiroshima und Nagasaki in ihrem optischen Erscheinungsbild geschildert werden.


Auf einem Regal findet man mehrere Samen, die den Ursprung alles Lebens auf Erde darstellen, mit dem Hinweis, dass es kein Wildkraut gibt, das mit dem Buchstaben A beginnt. Und eine ganze Wand schildert in einer Collage das chaotische Zusammenleben der Menschen, Tiere und Pflanzen, die in diesem Chaos dennoch eine gewisse Ordnung verbindet und die Stellung des heutigen Menschen zur Natur in Frage stellt.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin