Jeden ersten Samstag im August eines Jahres wird auf der Insel Donsö im Schärengarten Göteborgs das Hafenfest eröffnet. Der Andrang ist so groß, dass von Saltholmen ab Mittag zusätzliche Fähren eingesetzt werden müssen. Der Gästehafen Donsös ist meist schon am Freitag Abend bis zum letzten Platz besetzt, denn der Ruf dieses Festes hat sich weit über die Inseln und Göteborg hinaus verbreitet.
Das Hafenfest (hamnfest) auf Donsö wird jedes Jahr mit einem großen Mark und einem noch größeren Trödelmarkt eröffnet. Alles was auf dem Trödelmarkt verkauft wird, wird von den Bewohnern der Insel gespendet, wobei der Gewinn aus dem Verkauf dem Sportklub der Insel zu Gute kommt, der damit seit Jahren seine Aktivitäten finanzieren kann.
Mit Spannung wird von hunderten von Bewohnern und Besuchern der Insel der Startschuss für den Trödelmarkt um zwei Uhr erwartet. Bereits eines Stunde vorher findet man Interessenten, die außerhalb eines gespannten Seiles nach Fundstücken Ausschau halten, um sich dann anschließend strategisch am günstigsten platzieren zu können, denn pünktlich um zwei Uhr, wenn das Seil fällt, stürzt sich die Volksmenge auf die dicht bepackten Stände.
Wer den Trödelmarkt auf Donsö zum ersten Mal besucht, wird von der gebotenen Auswahl und den Preisen überrascht sein, denn hier findet man zwischen selbst neuwertigem Geschirr, Tischdenken, Fernsehgeräten, Sofas und Teppichen alles, was man für einen Haushalt nur brauchen kann. Aber auch wer Antiquitäten oder Sammelgegenstände sucht, wird hier in der Regel fündig. Gardinen kann man in Donsö für 5 Kronen finden, ein komplettes Kaffeeservice für 60 bis 100 Kronen.
Bücher jeder Art und jeden Alters findet man auf einer Länge von etwa 50 Metern dicht an dicht. Kinderbücher sind ebenso vorhanden wie Nachschlagewerke, Kochbücher und Romane. Auch hier sind die Preise rein symbolischer Natur. Drei Taschenbücher findet man ohne Probleme für insgesamt 10 Kronen und ein Paket an Büchern, das man kaum tragen kann, erhält man in Donsö bereits für 100 Kronen, den Preis eines einzigen neuen Buches.
Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin
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