Wie zu erwarten, war die dritte Aeroshow des Aeroseums in Göteborg, trotz einiger Regenschauer, ein Ereignis, das man nur selten bei einer Flugshow geboten bekommt. Schweden feierte mit der Aeroshow seine 100-jährige Fluggeschichte, was sich auch an der Liste der Teilnehmer auswirkte, die mit über 70 Luftgefährten zwei Tage lang eine einmalige Show am Himmel zeigten.
Auch wenn einige ausländische Gäste mit ihren Maschinen für so manchen Besucher den größten Anziehungspunkt der Aeroshow 2010 ausmachten, so bietet für Nicht-Göteborger die Flugshow auch eine lokale Sensation, da während der zwei Tage auch die Götaverken GV-38 des Göteborger Flugveteranenclubs in die Lüfte geht, die einzige noch fliegende Maschine dieser Art, die auch in Göteborg gebaut wurde.
Liebhaber von privaten historischen Flugzeugen konnten während der Aeroshow 2010 jedoch auch andere flugtechnische Wunder in der Luft verfolgen, denn sowohl die rund 100 Jahre alte Blériot XI als auch der Nachbau der Tummelisa, die der Pilot selbst baute, starteten an diesem Wochenende. Aerobaticsfreunde konnten auch den Kunststücken folgen, die Jan Emilsson mit seiner Sukhoi Su-29 am Sonntag selbst bei beginnendem Regen noch absolvierte.
Während man den Piloten der Swedish Air Force mit aktuellen Maschinen auch bei früheren Flugshows in Göteborg zusehen konnte, waren 2010 auch die Spezialisten an Formationsflug aus Dänemark (Dänische Flugschule), der Schweiz (Luftwaffe) und Italien (Luftwaffe) bei der Aeroshow vertreten, wobei der Ruf aller drei Equipes weltweit bekannt ist. Während Frecce Tricolore mit zehn Maschinen vertreten war, stiegen die Schweizer Piloten nur mit vier PC-7 in die Lüfte, was die Formation sehr gut verfolgen ließ.
Unter den größeren Flugzeugen konnte man, unter anderem, die historischen schwedischen Ausbildungsflugzeuge Sk 16 Harvard, die 75 Jahre alte DC-3 der norwegischen Flugveteranen oder auch den letzten Landeanflug des Hubschraubers „Vertolen“ verfolgen, wobei der Helikopter in Zukunft im Aeroseum zu besichtigen sein wird. Und auch bei Geräuschpegel und Geschwindigkeit konnte man gewisse Unterschiede feststellen, denn während die Blériot XI gerade einmal 75 km/h erreichen kann, konnte die JAS 39 Gripen mit ihren bis zu 1350 km/h kaum mit den Augen verfolgt werden und verlangte beim Start die Anwendung von Ohrenstöpseln.
Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin
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