Das Eisenbahnmuseum der Bergslagernas Järnvägssällskap in Göteborg ist kein Museum im herkömmlichen Sinne in dem man Züge und Waggons in Originalgröße und als Modell betrachtet, sonder ein Museum, das Wert darauf legt, dass sämtliche Züge und Waggons auch einsatzbereit sind und so oft wie möglich unterschiedliche Ziele in ganz Schweden anfahren.
Die Sammlung von nahezu hundert historischen Eisenbahnen und Waggons ist jederzeit in der Lage Reisen für Gruppen zwischen 50 und 600 Personen zu transportieren, die damit jede Stelle Schwedens erreichen können zu der auch Gleise führen. Und selbst wer die Romantik der früheren Schlafwagen und der Speisewagen sucht, wird beim Göteborger Eisenbahnmuseum fündig.
Eine besondere Attraktion des Museums sind sechs Dampflokomotiven, deren älteste im Jahre 1911 hergestellt wurde und noch heute mit gemütlichen 90 Kilometern die Stunde, Maximalgeschwindigkeit, durch Schweden ziehen kann, auch wenn diese Loks heute erst einmal zwei Tage lang vorgewärmt werden müssen, da sie aus dem täglichen Verkehr verschwunden sind.
Wer das Eisenbahnmuseum am Rande der Göteborger Altstadt in Lärje besucht, findet dort außer Dampfloks auch Rangierfahrzeuge, Arbeitswagen, Dieselzugmaschinen und Güterwagen, die man mittlerweile nur noch in Museen dieser Art finden kann. Und wenn eine der Lokomitiven Teile benötigt, so werden diese häufig in der eigenen Werkstatt hergestellt, was bei modernen Zügen längst nicht mehr möglich ist.
Auch ein elektrischer Schienenbus aus dem Jahre 1955 gehört zur Sammlung des Göteborger Eisenbahnmuseums, der eins mit einer Höchstgeschwindigkeit von 110 km/Stunde die Welt zu revolutionieren schien und man dachte, dass die Schiene die Zukunft wäre. Wer sich etwas genauer auf dem Gelände umsieht entdeckt auch noch eine historische Draisine, die nur mit Muskelkraft zur Einsatzstelle gefahren werden konnte und dann von zwei Personen von den Gleisen getragen wurde.
Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin
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