Montag, 10. Januar 2011

Schneelichter in Schweden

Wer im Winter Schweden bereist wird erstaunlich wenige Schneemänner finden. Dafür leuchten ab Einbruch der Dunkelheit immer wieder in Gärten oder auf Terrassen seltsame Lichter, die aus Gebilden unterschiedlicher Größe kommen, aus Schneebauten, die etwas wie kaminartigen Iglus aussehen.

Kleinstmögliches Schneelicht

Diese Lichter kommen aus sogenannten Schneelichtern, die in Schweden eine lange Tradition haben und nicht nur von Kindern gebaut werden, sondern auch Anlass für die verschiedensten Schneelichter-Wettbewerbe sind, wobei es gar nicht so einfach ist, ein schönes und länger haltbares Schneelicht zu bauen. In schwedischen Märchen wohnen Gnome in diesen Schneelichtern und wärmen sich an der Flamme.


Die Bewohner Kirunas wollen während ihres Schneefestivals am letzten Wochenende im Januar sogar das größte je errichtete Schneelicht bauen, in der Hoffnung, damit in das Guinness Buch der Rekorde zu gelangen. Am Bau dieses gigantischen Schneelichts benötigt man die Hände aller Bewohner dieser nördlichsten Stadt Schwedens und der kleinste Fehler in der Konstruktion kann das Gebilde zum Einsturz bringen.

Die Öffnung für das Teelicht wird nur 2 Schneebälle hoch!

Wer sein erstes Schneelicht bauen will, sollte ein Modell mit einem Durchmesser von etwa 50 Zentimeter wählen. Erst wenn man die Bauweise aus Schneebällen im Griff hat, kann man sich auch an etwas größere Modelle wagen. Allerdings sollte man nicht vergessen, dass die Arbeit an einem Schneelicht ziemlich aufwendig sein kann und eine gewisse Erfahrung erfordert, denn die Grösse der Schneebälle spielt ebnso eine Rolle wie die richtige Platzierung und die Konstruktion der kleinen Öffnung fåur das Licht.

Schneelicht am Abend

Man beginnt sein Schneelicht mit einem Kreis an Schneebällen, die man auf einer platten Stelle anordnet, wobei man einen kleinen Eingang für das Teelicht oder die Kerze nicht vergessen darf. Anschließend setzt man den Bau mit immer kleiner werdenden Kreisen an Schneebällen fort, bis oben nur noch eine runde, kleine Öffnung bleibt, durch die die Wärme entweichen kann, da sonst das ganze Schneelicht zu schmelzen beginnt.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Sonntag, 9. Januar 2011

Die Hundemesse MyDog in Göteborg

Natürlich bietet die Hundemesse MyDog in Göteborg in einem der Messeräume auch eine Messe bei der man alles findet was ein Hund braucht, liebt oder ihm auch nur einen gewissen Touch gibt. 112 Aussteller bieten hier jedes Produkt, das einen Hundebesitzer auch nur im entferntesten interessieren kann, wobei einige der Stände auch der Hundeerziehung gewidmet sind.


Da die Ernährung eines Hundes von größter Wichtigkeit ist, findet man auch einige der wichtigsten Hersteller von Hundefutter bei MyDog, wobei die Schwerpunkte hier jedoch weniger die Grundnahrung sind, sondern Vitaminzusätze und diätetische Nahrung für den Hund, die den Pelz glänzen lässt oder seine Widerstandskraft stärkt.


Bei Kleidung wird bei der Messe MyDog sowohl an Hundebesitzer als auch Hunde gedacht, die selbst bei eisiger Kälte noch ihre Runden drehen müssen, wobei auch bei Hunden Eleganz eine gewisse Rolle spielt und nicht nur der Schutz gegen Regen und Kälte. Der Hundebesitzer findet bei MyDog Hundekleidung zu jedem Preis und in jedem Stil, nur dass die entsprechende Modeschau nicht statt findet.


Etwas herausragend sind bei der Hundemesse 2011 die Intelligenztrainer und Spiele, die das Denkvermögen der Hunde und/oder den Geruchssinn fördern. Einige der Spiele wurden dem humanen Markt entnommen und dem Bedürfnis der Hunde angepasst. Für Hunde mit weniger Geistessport findet man tausende von verschiedenen Spielzeugen für kleine und große Hunde.


Als Symbol für Hunde kann man die die auf der Messe angebotenen Halsbänder für Hunde betrachten, denn die Auswahl geht hier vom einfachen Lederhalsband bis zum Designerband mit echten oder künstlichen Edelsteinen. Wobei auf der Messe jedoch auch Besucher, die keinen Hund haben, nicht vergessen werden, denn für sie gibt es Decken und Kissen mit Hundemotiven.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Samstag, 8. Januar 2011

Semlor, eine alte schwedische Tradition

Das Wort Semla kommt vom lateinischen Wort simila, was soviel wie Weizenmehl bedeutet und ist in ganz Schweden eng mit der Fastenzeit verbunden. Nach Schweden kamen die Semlor zu Beginn des 17. Jahrhunderts, wobei sie ursprünglich von Deutschland kamen. Zu Beginn waren sie daher ohne jede Füllung und entsprachen den deutschen Brötchen. Der Unterschied war jedoch, dass sie in Schweden etwas größer waren und in einem Teller mit Milch gegessen wurden.


In einem Kochbuch aus dem 18. Jahrhundert findet man dann erstmals Semlor mit Füllung, wobei es sich dabei jedoch noch nicht um Marzipanmasse und Schlagsahne handelte. Nach dem alten Rezept höhlte man die Semla aus, kochte dann den Inhalt zusammen mit Sahne und Butter und füllte sie mit dieser Masse.


Je nach Region wurden Semlor, die damals allerdings nur in der südlichen Hälfte Schwedens zu finden waren, im 17. und 18. Jahrhundert sehr unterschiedlich gewürzt. Man gab dem Teig Zimt, Koriander, Safran, Zimt oder auch Muskat zu. Im 18. Jahrhundert begann man dann die Semlor auch mit Marmelade oder Zucker zu essen, wobei man sie zu jener Zeit immer noch hauptsächlich in einen Teller mit Milch legte.

Selbst gebackene Semla

Während man in Göteborg die Semlor in der Vergangenheit nur an einem einzigen Tag im Jahr verkaufen (und backen) durfte, hatten andere Teile Schwedens völlig abweichende Brauchtümer. In einigen Gegenden wurde während der Fastenzeit sogar jeden Morgen eine Semla gegessen, die dann jedoch die einzige Nahrung für den ganzen Tag war. Diese Semlor waren allerdings noch größer als die, die man heute erwerben kann.

Konditor-Semla

Erst im 19. Jahrhundert kamen dann schwedische Bäcker auf die Idee Semlor mit Marzipanmasse zu füllen und schließlich auch Schlagsahne zuzufügen. Noch lange hielt sich jedoch der Brauch die Semlor mit Zimt zu würzen und in warmer Milch zu kochen oder zu essen. Heute werden in ganz Schweden Semlor spätestens ab Drei Könige verkauft, wobei jedoch Ostern nach wie vor die Semla vom schwedischen Essen verbannt wird.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Freitag, 7. Januar 2011

Hundetheater bei MyDog in Göteborg

Viele Besucher der Hundemesse MyDog in Göteborg, und vor allem die jungen Besucher der Messe, warten jedes Jahr mit großem Interesse auf das Hundetheater. Bei dieser Theaterstück, bei dem Hunde dieses Jahr das Märchen Schneewittchen präsentieren, ist selbst der letzte Stehplatz besetzt und die Jüngsten sind dicht gedrängt an den Absperrungen zur Bühne zu finden.


Das Theaterstück mit Hunden wird von der Hundakademin geboten, einem schwedischen Ausbildungszentrum für Hunde, das zahlreiche Hunde, die in Reklam- oder Filmbranche bekannt wurden, ausbildete. Das Theaterstück wird natürlich von den Hunden der Trainer geboten, die es gelernt haben mit ihren Herrchen zusammenzuarbeiten und daher auch langfristige Projekte angehen können.


Da ein Hund natürlich den Sinn eines Märchens nicht kennt, hängt es vollkommen vom Trainer ab ihm jede Geste beizubringen und auf jedes Körperzeichen mit der richtigen Aktion zu antworten. Die Komplexität der Handlungen auf einer großen Bühne erfordert daher ein permanentes Training mit der gleichen Person, wobei jede kleinste Krankheit eines Hundes das gesamte Schauspiel in Frage setzen kann.


Bevor die Hunde das Märchen spielen, zeigen sie die verschiedensten Künste, die sie im Zentrum lernen. Während dann Jan Rippe das Märchen Schneewittchen aus einem Buch vorliest, spielen die Hunde in bester Koordination die entsprechende Handlung, indem sie auf die einzelnen Zeichen ihrer Trainer reagieren. Niemand aus dem Märchen wird vergessen und selbst der Jäger, der Schnewittchen töten soll taucht auf der Bühne mit seinem Gewehr auf.


Die eindrucksvollsten Szenen aus Schneewittchen mit dem Spiegel, den sieben Zwergen, die zur Arbeit aufbrechen, die Geschichte mit dem Apfel und die glänzende Hochzeit am Ende der Geschichte, jede Handlung wird von den Hunden der Hundeakademie ausgeführt, wobei Hunde-Schneewittchen, als es am Apfel fast erstickt, selbst in die zu erwartenden Zuckungen verfällt.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Donnerstag, 6. Januar 2011

Veranstaltungen der Hundemesse MyDog in Göteborg

Am 6. Januar begann die sechste Hundemesse MyDog in der Svenska Mässan in Göteborg, zu der erneut rund 30.000 zweibeinige Besucher erwartet werden um sich unter rund 8000 Hunden aus 250 verschiedenen Rassen wohl zu fühlen. Dies ist die einzige Messe Göteborgs, bei der auch vierbeinige Besucher willkommen sind, und dies, ohne selbst Eintritt bezahlen zu müssen.


Etwa 500 Hunde nehmen während der vier Messetage an den Agility-Wettbewerben teil, wobei man hier selbst als unkundiger Beobachter sehr schnell sieht, welche Hunde wirklich gut und regelmäßig trainiert werden und bei welchen nur die Herrchen der Meinung sind, dass ihr Liebling außerordentliche Fähigkeiten besitzt, aber kaum über die Kenntnisse aus der Hundeschule hinaus kommt.


Wer sich mehr für Freestyle interessiert, kommt auf der Messe MyDog ebenfalls nicht zu kurz, denn auch hier finden zahlreiche Ausscheidungen statt, wobei die zahlreichen Wettbewerbe an den verschiedensten Orten in den Messehallen stattfinden und selbst der hundelose Beobachter feststellen kann, welche Fähigkeiten in einem Hund stecken können.


Aber auch für all jene, die sich einen Hund wünschen, finden bei MyDog nützliche Anregungen, da die verschiedensten Hundeklubs an ihren Ständen über 100 Hunderassen präsentieren und den Besuchern alle Ratschläge zur Pflege und Haltung eines Hundes bieten. Nach mehreren Gesprächen weiß man dann auch welcher Hund wirklich am besten zum eigenen Haushalt passt.


Wer dagegen wissen will, welche Fähigkeiten Hunde bei einem konkreten Training entwickeln können, wird bei den Vorführungen der Polizeihunde und der Militärhunde voll auf seine Rechnung kommen. Polizei und Militär führen vor, wie Hunde bei der Verbrechensbekämpfung, bei Bombensuche oder beim Einsatz gegen Waffen- und Drogenschmuggel eingesetzt werden können.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin