Dieses Jahr endete für die ersten Schüler der Göteborger Gymnasien das letzte Schuljahr am 26. Mai. Zwei Wochen lang folgen nun täglich andere Gymnasien, wobei für viele Schweden damit nicht unbedingt das Studium beginnt, sonder das Arbeitsleben, da viele Gymnasien auch die deutsche Lehre beinhalten. Köche, Floristen, Friseusen, Maler und andere Berufe beginnen daher direkt nach ihrem Abitur mit der Stellensuche.
Aber mit dem letzten Schultag kommt erst einmal ein Tag der Ausgelassenheit und des Festes. Der Morgen beginnt in der Regel mit einem Sektfrühstück im Elternhaus und oft einem Ticket zu einem kurzem Urlaub im Süden. Nahezu die Hälfte der schwedischen Abiturienten werden am letzten Schultag mit so einer Reise beglückt.
An diesem Feiertag tragen Abiturientinnen ein weißes Kleid und Abiturienten einen dunklen Anzug. Allen gemeinsam ist die Studentenmütze, die sie an diesem Tag zum ersten Mal tragen dürfen. Je nachdem, ob sie anschließend studieren und in welcher Universität, wird diese Mütze dann gegen die entsprechende Universitätsmütze ausgetauscht. Andere behalten dieses Symbol ihr Leben lang und setzen sie zu bestimmten Gelegenheiten wieder auf.
Sobald die Reden in der Schule überstanden sind, das Zeugnis überreicht wurde und mehrere Studentenlieder gesungen sind, die regional voneinander abweichen, beginnt das gemeinsame Abiturientenfest, das bis in den späten Abend hineinreicht. Für viele Abschlussklassen ist das größte Ziel des Tages gemeinsam mit einem offenen Lastwagen durch die Stadt zu fahren.
Mit viel Hurra und Hupen ziehen diese Lastwagen ab etwa ein Uhr die Paradestraße Avenyn auf und ab. Jeder aus Göteborg vermeidet daher diese Straße in diesen zwei Wochen ab der Mittagszeit. Das Hauptgetränk während dieser Fahrt ist Bier und Sekt, was bedeutet, dass auch der eine oder andere Betrunkene auf dem Lastwagen steht und bisweilen den Zuschauern eine Bierdusche verpasst.
Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin
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