Während man ursprünglich die Pflanzen nach Linnés Idee ordnete, was bedeutet, dass das Aussehen einer Pflanze in der Vordergrund gesetzt wurde, begann man Ende des 19. Jahrhunderts von dieser Einteilungsmethode zu einer neuen überzugehen, die die Evolution der Pflanzen in den Vordergrund stellt. Dieser Idee folgt auch der Botanische Garten in Göteborg, selbst wenn die Büste Linnés das systematische Feld dominiert.
Helleborus Orientalis (Große Weihnachtsrose)
Der Aufbau des systematischen Garten des Botaniska Trädgården in Göteborg folgt einem Diagramm, das Gertrud Dahlgren zwischen den Jahren 1970 und 1980 erstellte. In einzelnen Gruppierungen entdeckt man in diesem Teil des Gartens jeweils Pflanzen des gleichen Geschlechts im Hinblick auf ihre Evolution. Zur Erklärung findet man am Rande des systematischen Feldes eingehende Erklärungen.
Wenn man alle Blumen dieses Teiles des Botanischen Gartens sehen will, so muss man ab Anfang April im Abstand von jeweils drei Wochen den Botaniska Trägården besuchen, denn bereits im Mai findet man von den zeitigsten Blumen nur noch die grünen Blätter, über die die Pflanzen neue Kraft für die nächste Blüte bekommen.
Ein Teil der Pflanzen des systematischen Feldes kann man natürlich auch an anderen Stellen des Botanischen Gartens finden, denn Krokusse, Schachblumen, Sauerklee, Schafgarbe oder Buxbaum kommen überall in Schweden selbst in freier Natur vor und dienen an dieser Stelle der Anlage mehr der Erklärung der Systematik als außergewöhnliche Blüten zu zeigen.
Das systematische Feld bietet jedoch ab Mai auch Blumen, die man in Schweden nur selten zu Augen bekommt und hier unter den „üblicheren“ Pflanzen Schwedens innerhalb einer Familie entdeckt werden können. Besonders interessant sind hier die Buchs-Kreuzblume, das Großblütige Dreiblatt oder auch die Hänge-Goldglocke.
Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin
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