Donnerstag, 30. Juli 2009

Järntorget in Göteborgs Stadtsteil Linnéstaden

Der Platz Järntorget liegt offiziell in Linnéstaden, kann aber geschichtlich und kulturell mit den beiden angrenzenden Stadtteilen Haga und Masthugget zusammengeführt werden. Am Järntorget findet man eine eigene Szene, die sowohl politisch als auch kulturell heute noch eine wichtige Rolle in Göteborg spielt.


Ein Symbol für die Arbeiterbewegung Göteborgs des 18. und des 19. Jahrhunderts ist das Folkets Hus, wo nicht nur ein Theater und ein Restaurant ihren Platz haben, sondern auch modernes Kino präsentiert werden und dem Volke nahe stehenden Ausstellungen stattfinden. Der Bau dieses Gebäudes wurde im Jahre 1866 von der Göteborger Arbeitervereinigung in die Wege mit einer Sammlung in die Wege geleitet. Das heute bestehende Gebäude steht jedoch nicht mehr an seinem ursprünglichen Platz.


Am Olof Palme Platz, der Teil des Järntorgets ist, erinnern noch zahlreiche Kunstwerke an die große Zeit der Arbeiterbewegung und noch heute denkt man an die Worte Per Nyström, der einst sagte: "Under det rika Göteborgs fanns en ocean av fattigdom ".


Vor dem Folkets hus steht auch ein Monument, das an die großen Hungersnöte der Stadt erinnert. Im Jahre der russischen Revolution 1917 sammelten sich am Järntorget die Arbeiterfrauen Göteborgs und forderten Brot zum Überleben. Ausgangspunkt des so genannten bröduppror war jedoch nicht der Järntorget, sondern das in der Nähe liegende Verdanis Café in Haga, ein Treffpunkt der Göteborger Revolutionäre.


Das Zentrum des Platzes macht der am 12. Oktober 1927 enthüllte Järntorgetsbrunnen aus, der von Tore Strindberg realisiert und vom Charles Felix Lindbergs Donationsfond bezahlt wurde. Die nur wenige Schritte daneben stehende Büste von Dan Andersson, dem größten schwedischen Arbeiterdichter, bleibt bei der Wucht des Brunnens fast unbemerkt.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

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