Freitag, 21. August 2009

Vom Stenpiren nach Lilla Bommen, entlang am Packhuskajen in Göteborg

Das Packhuskajen in Göteborg diente zwischen 1620 und dem 19. Jahrhundert vor allem der Befestigung der Stadt und den Verteidigungsanlagen. Der Stora Bommen (Eingang des Stora Hamnkanalen) diente der Belieferung der Stadt durch größere Schiffe, während am Lilla Bommen, an der heutigen Oper, die kleineren Boote zur Stadt gelangen konnten.


Sowohl am Lilla Bommen als auch am Stora Bommen befand sich jeweils ein Zollhaus, die den Warenein und -ausgang kontrollierten. Heute ist nur noch das Zollhaus am Stora Bommen vorhanden, das zum Casino Cosmopol umgebaut wurde. Die Postgatan (Poststraße), die hinter dem alten Zollhaus beginnt war ab Ende des 19. Jahrhunderts die Straße der Auswanderer mit entsprechenden Büros, Hotels und Pensionen.


Das Stenpiren am Skeppsbroplatsen wurde 1844/1845 errichtet und erhielt seinen Namen 1883. Von hier aus legten alle Boote zu den Schären Göteborgs ab, was jedoch, wegen der Länge des Kais, den Ausbau der Werft Götaverken behinderte. 1973 mussten daher 42 Meter des Stenpiren weichen. Viele schwedische Auswanderer nahmen ihre letzten Schritte auf schwedischem Boden ebenfalls auf dem Stenpiren, woran auch das Delawaremonument von Milles am Rande des Piers erinnert.


Das Packhuskajen hat sich von einer Befestigung zu einer Promenadestrecke entwickelt an dessen einer Seite die Boote des Museums Maritiman verankert sind und auf der anderen das Restaurant Kajskjul8, in dem das ganze Jahr über anspruchsvollere Veranstaltungen und Konzerte stattfinden, entstanden ist. Selbst ein kleiner Abenteuerspielplatz für die jüngsten Göteborger fand hier seinen Platz.


Aus den früheren Befestigungen und dem Zollhaus am Lilla Bommen entstand die Göteborger Oper und aus der Hafenanlage entwickelte sich Lisebergs Hafen für Freizeitboote der oberen Klasse. Der Kanal, der einst von zahlreichen Booten benutzt wurde um Waren zu transportieren wurde zugeschüttet und ließ die Östra Hamngatan entstehen.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

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