Wie zahlreiche Aufzeichnungen und botanische Funde nachweisen, war Göteborg und seine Umgebung bis etwa zum Jahre 1200 von riesigen, jahrhundertealten Eichenwäldern bewachsen. Das Schloss Älvsborg war umgeben von dichtem Wald wie auch die Schären und selbst das heutige Bohuslän, das mittlerweile wegen seiner Klippenlandschaft die Besucher anzieht.
Die Gründe für diese Veränderungen waren mehrschichtig, wobei der Bau von Holzhäusern und die Entwicklung von Göteborg und seinem Vorgänger Lödöse nur eine geringere Rolle spielten. Die Existenz des Schlosses Älvsborg allein verursachte bereits die ersten bedeutenden Schäden, da die Beheizung des Schlosses und der angrenzenden Gebäude jährlich bis zu 1000 Bäume verschlang, die in erster Linie in der näheren Umgebung geschlagen wurden.
Ein weiteres Problem verursachte, vor allem ab dem 13. Jahrhundert, der Schiffbau. Hier handelt es sich jedoch nicht nur um den Schiffbau Schwedens, sondern auch um jenen Dänemarks, das große Teile Schwedens besetzt hatte und im eigenen Land über keinerlei Wälder verfügte. Vom bedeutenden Eichenbewuchses Västra Frölundas oder Askims sprechen heute nur noch Namen wie Ekebäck, Ekelund, Ekeby und andere Namen, die auf Eichen verweisen.
Auch die Wälder der Schären fielen Heizung und Schiffbau zum Opfer, wie auch der große Schlosswald, das Gebiet des Botanischen Gartens oder das Delsjöområde. Eiche war das ideale Holz für jede Art von Nutzung und ihre Abholzung veränderte daher die Landschaft, die Tier- und die restliche Pflanzenwelt Göteborgs grundlegend. Die Umgebung Göteborgs von heute hat nichts mehr mit jener von vor nur 1000 Jahren zu tun.
Ein Teil der früheren Eichenwälder wurde im Laufe der Jahrhunderte bebaut, andere Teile wurden zu Parks nach englischem Muster verwandelt und die restlichen Flächen verkarsteten oder machten schnell wachsenden Bäumen Platz, die zum einen, wie Birken, der Entwässerung sumpfiger Gegenden dienten oder Tannen und Ulmen, die durch ihren schnellen Wuchs den notwendigen Bedarf für Heizung und Hausbau deckten. Heute muss Holz aus Nordschweden geschlagen werden um Göteborg dienen zu können.
Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin
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