Semlor gehören in ganz Schweden zu einem süßen Gebäck, die man am letzten Tag vor dem Beginn der 40-tägigen Fastenzeit isst. Ihr schwedischer Name ändert sich je nach Region. Man spricht von Temlor, Fettisdagsbulle, Fastlagsbulle, Hetvägg und anderen Namen. In Göteborg benutzt man normalerweise nur das Wort Semlor. Auch wenn man diese süßen Bullar heute zwischen Weihnachten und Ostern kaufen kann, so wurde noch in den 50er Jahren ein Bäcker vor Gericht gebracht, weil er Semlor außerhalb des festgelegten Tages anbot.
Aber auch wenn man Semlor in jeder Konditorei kaufen kann und sich ihr Inhalt mehr und mehr verändert, so werden in Göteborg dennoch immer noch mehr Semlor selbst und auf klassische Weise gebacken als gekauft. Als Basis für dieses Gebäck, das in seiner heutigen Form seit Beginn des 19. Jahrhunderts in Schweden zu finden ist, ist ein gewöhnlicher süßer Hefeteig, der auch für Kanelbullar oder Lussekatter benutzt wird.
Im Gegensatz zu Kanelbullar und Lussekatter kann man dem Teig jedoch auch noch etwas Kardamom und Hirschhornsalz zufügen. Außerdem fügt man dem Teig noch ein Ei hinzu und lässt dann sowohl Teig als etwas später auch die Semlor ausreichend gehen. Aus der gleichen Menge Teig, die für Kanelbullar angewendet wird, kann man 14 Semlor formen, die die gleiche Form haben wie deutsche Semmeln.
Bevor man die Semlor bei 250 Grad zehn Minuten lang backt, bestreicht man sie noch mit einem geschlagenen Ei. Einmal ausgekühlt werden bei den Semlor die Deckel abgeschnitten und etwas ausgehöhlt. Der ausgehöhlte Teig wird anschließend zusammen mit etwas Zucker, etwas warmer Milch und Mandelmasse (Menge nach Wunsch wählen) gut gemischt. Diese Masse wird danach in die Höhlungen der Semlor gefüllt.
Nun müssen die Semlor nur noch garniert werden, wofür man geschlagene Sahne in gewünschter Menge verwendet und die Teigdeckel zurück auf die Sahne legt. Damit die Semlor das gewünschte aussehen bekommen, wird die Teigkappe, vor dem Auflegen, noch in geschmolzene Butter getaucht und dann mit Puderzucker oder Streuzucker bestreut. Nach dem schwedischen Gesundheitsamt sollte man am Tag jedoch nicht mehr als fünf Semlor essen, falls man diese Menge schafft.
Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin
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