Göteborg war schon immer eine Stadt in der Fischfang und Fischkonsum von großer Bedeutung war. Es ist daher auch logisch, dass diese Aktivität bei der Stadtplanung unter Gustav II Adolf ebenfalls berücksichtigt wurde. Der ideale Ort für den Fischverkauf war, logischerweise, der breiteste Kanal der damaligen Zeit von wo aus die befestigte neue Stadt versorgt werden konnten. Als Fischverkaufsstelle bot sich daher der Kai am Lilla torget an, der über rund 100 Jahre lang die Göteborger Fischauktion blieb und auch Fisktorget hieß.
Aus mehreren Gründen wurde dann eine Stelle an der Tyska Kyrkan zum Fisktorget, was jedoch, auch wegen der zahlreichen Fischabfälle, die im Stora Hamnkanalen landeten, für Gestank, eine Verunreinigung des Wassers und für Hygieneprobleme sorgten und dazu führte, dass erneut ein neuer Platz für den Fischverkauf gesucht werden musste.
Im Jahre 1849 verlagerte sich daher der Fisktorget an den Rosenlundskanalen, wo wir immer noch den Namen des Platzes finden, jedoch nicht mehr den früher so bedeutenden Fischmarkt. Der Direktverkauf von Booten erhielt sich hier nur 25 Jahre. Hygieneprobleme machten es dringend nötig den Fischmarkt in ein Gebäude zu verlagern, was zum Bau der heutigen Fischkirche, der Feskekôrka, führte.
In der Feskekôrka findet man auch heute noch einen kleineren Fischverkauf an Privatpersonen, aber da hier heute weder Fischereiboote anlegen können noch die Zufahrt für größere Lastwagen möglich ist, verlagert sich die Aktivität dieser Fischhalle mehr und mehr zu einem Restaurantbetrieb und einer touristischen Attraktion.
Fischereiboote für den Göteborger Markt legen heute in der Regel nur noch in Fiskebäck an, dem Stadtteil, der sich zum bedeutendsten Fischereihafen Schwedens entwickelte. Allerdings findet man dort weder eine Markthalle um Fisch zu kaufen noch die Fischauktion. Diese Aktivität wurde am alten Fischereihafen am Göta Älv beibehalten. Bevor der Fisch daher seinen Weg zum Verkauf findet, muss er mit Lastwagen von Fiskebäck zum alten Hafen transportiert werden um dort dann versteigert zu werden.
Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin (Stiche: Stadsmuseum Göteborg)
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