Seit Frühjahr 2010 verfügt Göteborg über ein Riesenrad, das für zwei Jahre bei Lilla Bommen aufgestellt bleibt, bevor es dann nach Liseberg verlegt wird. Die lange Polemik und der Rechtsstreit, der dem Aufbau vorausging sind abgeschlossen und über die Rentabilität des Riesenrads gibt es keine sichere Aussage. Besucher Göteborgs nutzen das Angebot vor allem in der Hoffnung von oben aus ganz Göteborg zu entdecken.
Jene, die Fotos machen wollen, müssen sich leider entscheiden welche Seite der Stadt sie fotografieren wollen, denn den ganzen Nachmittag über scheint die Sonne von der Innenstadt aus auf die Gondeln des 60 Meter hohen Riesenrades, das den Namen Göteborgshulet erhielt, was die Dächer der Innenstadt nur im Gegenlicht zeigt. Oder man muss für die etwa 20 Minuten lange Fahrt einen grauen Tag wählen.
Von der höchsten Stelle des Riesenrads aus ist der Blick Richtung Hisingen beeindruckend, auch wenn er nicht mit einem Blick auf die Stadt vom Ramberget, dem Turm der Seejungfrau, der Aussicht von der Masthuggskyrkan oder selbst dem Riesenrad in Liseberg verglichen werden kann. Für viele dürfte der Unterschied vor allem das Kribbeln im Bauch sein, wenn die Gondel an der höchsten Stelle für eine Minute verweilt und leicht im Winde schaukelt.
Einen fantastischen Blick in 60 Meter Höhe findet man Richtung Älvsborgsbron, der die Werftanlagen, den Göta Älv, Ramberget, das TV-Haus, sowie den Freihafen und vor allem den Hafen von Lilla Bommen, der vom Läppstiftet und der Barken Viking dominiert wird, von der besten Seite zeigen. Bereits der Freihafen mit seiner Rennstrecke wirkt nur, wenn eine der Fähren nach England oder ein Kreuzfahrtschiff dort vor Anker liegt.
Wenn man Richtung Gasglocke und den Skansen Lejonet blickt, so entdeckt man die Hügelkette am Rande Göteborgs und hat den schwarzen Löwen auf dem Dach des früheren Festungsgebäudes fast zum Greifen nahe. Leider wird das Gullbergskajen mit seinen historischen Booten von grauen Gebäuden verborgen, ebenso wie auf der anderen Seite Eriksberg und Lindholmen überwiegend unsichtbar bleiben. Auch die breiten Straßen, die Bahngleise und die Reihe parkender Busse und Lastwagen zeigen Göteborg leider nicht von der besten Seite.
Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin
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