Sonntag, 27. Juni 2010

Seezeichen in den Gewässern Göteborgs

Seit die Schifffahrt an Bedeutung gewann, wurde es nötig, Schiffe vor Klippen zu warnen, ihnen Orientierungshilfen zu bieten und ihnen das Fahrwasser zu markieren. Niemand weiß exakt, wann diese ersten Seezeichen oder Schiffahrtszeichen, wie sie auch genannt werden, erstmals in den Gewässern Göteborgs auftauchten. Nachgewiesen können sie ab dem 16. Jahrhundert werden, also einer Zeit als das heutige Göteborg noch Sumpfgebiet war.


Zu Beginn waren diese Seezeichen nur Steinhäufen, die meist in bestimmter Form oder Anordnung auf Inseln und an der Küste aufgerichtet wurden und deren Kenntnisse nur lokal von einer gewissen Bedeutung waren, wobei diese Markierungen noch vor jeder Seekarte entstanden und offenes Leuchtfeuer nur sehr selten an besonders gefährlichen Stellen angezündet wurde, wenn man wusste, dass sich ein befreundetes Schiff näherte.


Heute findet man auf den Gewässern Göteborgs vermutlich mehr Seezeichen als Straßenverkehrsschilder, und dennoch können sie den Lotsendienst von den äußersten Schären bis zum Göteborger Hafen nicht ersetzen und beschränken nach wie vor den nächtlichen Wasserverkehr, da die Mehrheit der Seezeichen nicht beleuchtet ist und nicht jedes Boot über die modernsten technischen Errungenschaften verfügt, die eine Nachtfahrt in den Schären erlauben würde.


Schon vor 400 Jahren war es Kapitänen und ersten Seeämtern wichtig zwischen Seezeichen, die die Position bestimmen lassen und Seezeichen, die vor Hindernissen oder Strömungen warnen, zu unterscheiden. Dies ist auch einer der Gründe, warum die Holzbake auf der Insel Vinga ihre Pyramidenform trägt und damit diese Schäreninsel für jeden, der von Seeseite kommt, unverwechselbar zu anderen Inseln macht.


Seezeichen oder Schifffahrtszeichen nehmen die unterschiedlichsten Formen an, wobei jedes Detail wichtig sein kann, also die Farbe, die Richtung eines Dreiecks oder selbst die Stelle eines schwarzen Striches. Während Seezeichen ursprünglich nur auf Erhöhungen von Inseln angebracht wurden, findet man sie heute auch als schwimmende Tonnen oder selbst als grünen und roten Pfählen ähnelnden Masten, die Steuerbord und Backbord angeben.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

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