Freitag, 31. Dezember 2010

Winter in den südlichen Schären in Göteborg

Auch wenn die eisigen, langen Winter in denen man mit dem Auto die südlichen Schären erreichen konnte, nur noch in der Erinnerung älterer Göteborger bestehen, so kann man auch heute noch eine eigenartige Winterlandschaft entdecken, wenn man mit den Fähren zu einer der Schäreninseln aufbricht. Eis und Schnee verwandeln alle Ufer in eine Welt der Eisskulpturen und eine märchenhafte Winterlandschaft.


Wenn der Winter, wie dieses Jahr, sehr früh in Göteborg einzieht, so beginnt die Winterreise bereits im Dezember in Saltholmen, wo Eisscholle dicht an dicht liegt und der Hafen für die Freizeitboote für Freizeitseemänner mit dem Boot unerreichbar wird. Wenn man während der Ausfahrt aus dem Hafenbecken im Freien bleibt, so hört man hunderte von Eisschollen an den Schiffsrumpf krachen und erschreckte Seevögel von ihrem kurzen Schlaf aufschrecken.


Die ohnehin karstigen Inseln der südlichen Schären, an denen man mit den Booten vorbei kommt, wirken mit Eis und Schnee verlassen und noch weniger bewachsen als sie ohnehin sind. Fast niemand will nun in den Sommerhäusern wohnen, wenn man selbst über hunderte Meter den Schnee räumen muss, die Feuchtigkeit spiegelglatte Wege hinterlässt und man nicht so genau weiß welche Anlegestelle vielleicht bereits am Abend für den Bootsverkehr gesperrt wird.


An den kleinen Bootsstegen, den Felsen, die aus dem Meerwasser ragen, und am Rande jeder Insel kann man deutlich die Bewegung des Wassers und die Gezeiten erkennen, die auf etwa einem Meter Höhe die verschiedensten Eisgebilde entstehen lassen und jedes Anlegen eines Bootes unmöglich machen. Die meisten der Gebilde kann man jedoch nur vom Wasser aus sehen.


Auf den unzähligen Eisschollen und den zugefrorenen Buchten kann man im Winter eine Vielzahl an Wasservögeln entdecken, die wissen, dass sie auf der fast weißen Fläche sicher sind, die aber, auf der anderen Seite, auch die Wasserstellen im Hinterland verlassen mussten, weil sie auf den zugefroreren Seen keinerlei Nahrung mehr finden und ihnen dort selbst das lebensnotwendige Wasser fehlt.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Donnerstag, 30. Dezember 2010

Die Weihnachtsshow am Harry Hjörnes Plats in Göteborg

Wie jedes Jahr, so ist in Göteborg im Dezember nicht nur der Weihnachtsmarkt in Liseberg, die Lichterstrecke oder auch der Weihnachtsfilm am Göteborger Kunstmuseum ein Anziehungspunkt für die Besucher Göteborgs, sondern auch der Harry Hjörnes Platz, der nur wenige Schritte von der Lichterstraße entfernt liegt.


Wie bereits die letzten Jahre, lädt hier auch dieses Jahr wieder eine Multimediashow alle Göteborger und die Besucher der Stadt zum Verweilen ein. Das Lichterspiel auf allen Gebäuden rund um den Platz wird von Musik und einem Tonarrangement begleitet, wobei dieses Schauspiel erneut von der Göteborg Energi, der stadteigenen Elektrizitätsgesellschaft, gesponsert wird.


Auch am Harry Hjörnes Plats ist das diesjährige Thema ein märchenhaftes Weihnachten, das dieses Jahr jedoch nicht schon mit Weihnachten endet, sondern erst am 31. Dezember, was bedeutet, dass auch alle, die sich zwischen Weihnachten und Neujahr in der Stadt aufhalten, dieser Multimediashow noch folgen können.


Die etwa zehn Minuten lange Show mit etwa gleich langen Pausen verwandelt die Gebäude um den Platz in eine ständig wechselnde Landschaft in der man hunderte von verschiedenen Geschichten und Details findet, wobei vieles beim Betrachten eines Gebäudes einfach vorbeiblitzt und gerade noch das Unbewusste ansprechen kann.


Da die Show, sowohl in Bildern als auch den Geräuschen, eine atemberaubende Geschwindigkeit hat und es unmöglich ist 360 Grad gleichzeitig zu sehen, muss man die Multimediashow am Harry Hjörnes Platz mindestens drei- bis viermal betrachten, bevor man die Gesamtheit und das märchenhafte der Show erfassen kann. Die Schöpfer des Schauspiels haben dieses Jahr mehr an ihr eigenes Vergnügen beim Schaffen gedacht als an das Aufnahmevermögen der Besucher.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Dienstag, 28. Dezember 2010

Die Lichterstrecke in Göteborg

Jedes Jahr ab der zweiten Dezemberwoche erleuchtet in Göteborg die Lichterstrecke in Göteborg, die dieses Jahr sogar bis zum 9. Januar erhalten bleibt. Diese Lichterstraße beginnt am Gebäude, das in Göteborg als Läppstiftet (Lippenstift) bezeichnet wird, bei Lilla Bommen, und führt dann entlang der Östra Hamngatan und der Avenyn bis nach Liseberg. Insgesamt erstreckt sich die Lichterstraße auf rund drei Kilometer.


Bei Lilla Bommen entdeckt man dieses Jahr einen blinkenden Läppstiftet, mit Lichterketten geschmückte Kräne der Werft, weihnachtlich geschmückte Ausflugsboote und natürlich das in lila erstrahlende Riesenrad, das mit seinen geheizten Gondeln zu Weihnachten und Neujahr täglich in Betrieb ist.


Der Teil zwischen Lilla Bommen bis zum Gustav Adolf Torg wirkt dunkel und trist und erst nachdem man an dem ebenfalls wenig weihnachtlichen Brunnsparken vorbei ist, beginnen Straßen und Häuser wieder zu erstrahlen, wobei die mehrfarbige Weihnachtbeleuchtung dann bis zum Kunstmuseum am obersten Ende der Avenyn fortsetzt.


Bevor man jedoch dort ankommt, muss man vor allem einen Blick auf das alte Theater Storan werfen und unter dem Bogen mit dem beleuchteten Mistelzweig am Bältespännarparken hindurchgehen. Hier kann man unter bunter Weihnachtsbeleuchtung Schlittschuh laufen und dem lebenden Weihnachtsbaum lauschen, der hier jedes Jahr aufgebaut wird.


Von der Avenyn aus sollte man dann zum Näckrosdammen weitergehen, wo sich dieses Jahr die Beleuchtung beim Vorbeigehen an den Bäumen ändert. Von hier aus führt dann die Strecke, die anfangs etwas dunkel bleibt, bis zum hell erstrahlenden Liseberg, das jedoch am 23. Dezember seine Pforten schloss. Wer etwas mehr Zeit aufbringt, darf allerdings auch die Nebenstraßen mit seinen Bauten nicht vergessen, denn insgesamt bietet die Lichterstrecke in diesem Jahr 36 verschiedene Lichterlebnisse.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Montag, 27. Dezember 2010

Weihnachtliches Vörtbröd in Schweden

Zur Weihnachtszeit gehört in ganz Schweden auch das Vörtbröd, wobei das Wort Vört aus dem Althochdeutsch kommt, wo es Kräuter bezeichnete. Zur Weihnachtszeit kann man Vörtbröd natürlich überall bereits fertig kaufen, was jedoch bedeutet, dass man auch den oft sehr starken Gewürzgeschmack akzeptieren muss. Vörtbröd wird häufig am Uppesittarkväll und am Heiligen Abend für das Dop i Grytan verwendet.


Da auch in Schweden viele zwar Vörtbröd mögen, jedoch nicht den sehr starken, industriellen Würzgeschmack, backen viele ihr Vörtbröd selbst, was auch dazu führte, dass man heute eine Vielzahl an unterschiedlichen Rezepten findet, die jedoch alle eines gemeinsam haben: Vörtbröd wird mit dunklem Bier, meist Porter, und dunklem Sirup zubereitet.


Für zwei Brote benötigt man 50 g Butter, 0,66 Liter Flüssigkeit, 0,1 Liter dunklen Sirup, 1 Frischhefe, 1,3 kg Mehl (Weizen + Roggen) und die Gewürze. In Schweden kann man sich natürlich eine vorbereitete Hewürzmischung kaufen, aber der Geschmack wird verfeinert, wenn man selbst aus Gewürznelken, Zimt, Ingwer, Kardamom, Salz und Zucker seine eigene Mischung zubereitet, wobei man von keinem der Gewürze mehr als einen flachen Teelöffel nehmen sollte.


Was die Flüssigkeit angeht, so muss die Hälfte davon dunkles Bier sein. Je nach Geschmacksrichtung kann man auch ausschließlich Bier verwenden, die Hälfte davon durch Wasser ersetzen oder aber auch Julmust verwenden. Wegen dem Gären müssen 2/3 des Mehls Weizenmehl sein, wobei auch Vollkornmehl dem Brot einen hervorragenden Geschmack verleiht.


Die Zubereitung von Vörtbröd ist relativ einfach: Erst wird die Butter in einer Kasserolle geschmolzen. Anschließend fügt man die Flüssigkeit hinzu und lässt sie auf etwa 37 Grad erwärmen. Nun wird die Hefe mit etwas Flüssigkeit aufgelöst, bevor man den Rest der Mischung zugießt. Jetzt kommen sämtliche Zutaten in die Flüssigkeit und man knetet den Teig so lange bis er sich leicht von der Schüssel löst. Anschließend muss der Teig vierzig Minuten gehen, bevor er erneut, eventuell unter Zufügen von etwas Mehl, gut durchgeknetet und zu zwei Broten geformt wird. Nun müssen die Brote nur noch weitere 30 Minuten gehen, bevor sie bei 200 Grad 30 bis 40 Minuten lang gebacken werden.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Samstag, 25. Dezember 2010

Kalle Anka und Julgröt in Schweden

Weihnachten ist in Schweden von zahlreichen modernen und alten Traditionen umgeben, die man erleben muss um sie zu verstehen. Hinzu kommt, dass viele Traditionen heute in den verschiedensten Regionen des Landes abgewandelt werden und selbst jede Familie noch Variationen unterbringt. Einige Traditionen reichen jedoch weit in die vorchristliche Zeit Schwedens zurück und werden heute nur der Gegenwart angepasst.


Eine dieser Traditionen ist das Essen von Reisbrei (Risgrynsgröt) am Heiligen Abend, der auch als Weihnachtsbrei und Wichtelbrei bekannt ist. In manchen Regionen isst man ihn bereits zum Frühstück, an anderen erst nach dem traditionellen Weihnachtsessen. Zu dieser Weihnachtsbrei (Julgröt), der nur wenig mit dem deutschen Reisbrei zu tun hat, gehören mehreren Riten, zum Beispiel dass man im Tomtegröt (Wichtelgröt) eine geschälte Mandel versteckt. Der Finder der Mandel wird sich im nächsten Jahr verheiraten. Wird der Brei am Heiligen Abend aufgegessen, so bringt dies im nächsten Jahr Unglück und vergisst man dem Hauswichtel am Abend eine kleine Schale mit Julgröt vor die Tür zu stellen, so wird er Haus und Grundstück im folgenden Jahr nicht sonderlich bewachen.


Das typische Weihnachtsessen Schwedens weicht ebenfalls in ganz Schweden etwas voneinander ab, schließt aber immer gewisse Gerichte ein, die Schweden auf der ganzen Welt zubereiten oder importieren. Es handelt sich dabei nicht nur um den Weihnachtsschinken, der viele Besucher Schwedens imponiert, sondern es gehören auch eingelegter Hering und die kleine Prinskorv (Prinzenwurst) hinzu, die nachweislich bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Schweden vorkam und deren Namen seit 2002 in Schweden geschützt ist. Die Salate, Sülzen, Leberpastete, Lutfisk (Laugenfisch) oder Strömming (saurer Strömling) sind dann bereits wahlfrei, haben aber alle eine bestimmte Funktion und Tradition in Schweden.


Eine Tradition, die Schweden mit der Verbreitung des Fernsehens erreichte, ist die Sendung Kalle Anka (Donald Duck) am Nachmittag des Heiligen Abends. Diese Sendung wird seit dem Jahr 1960 jedes Jahr zur gleichen Zeit gesendet, wobei der Inhalt nur in wenigen Details ändert. Diese Sendung gehört zu den meist gesehenen Sendungen des Schwedischen Fernsehens und versammelt jedes Jahr über drei Millionen Zuschauer vor den Bildschirmen. Nur Kinder unter zehn Jahren zeigen weniger und weniger Interesse an den klassischen Zeichentrickfilmen Disneys.


Auch der Weihnachtsmann mit seinen Geschenken kam erst Ende des 19. Jahrhunderts nach Schweden und versuchte damit den Weihnachtsbock zu verdrängen, was nur teilweise gelang, da der schwedische Weihnachtsbock nicht nur in zahlreichen Märchen Schwedens vorkommt, sondern auch vielschichtige Traditionen im ganzen Land mit sich bringt, die auch heute noch weiterleben. Erst die Novelle „Lille Viggs äventyr på julafton“, das Viktor Rydberg 1871 veröffentlichte, brachte den heutigen Weihnachtsmann in die schwedischen Häuser, aber bereits das Wort Julklapp (Weihnachtsgeschenk) geht noch auf den Weihnachtsbock zurück.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Freitag, 24. Dezember 2010

Schwedischer Weihnachtsschinken

Zu einem typisch schwedischen Weihnachtsessen gehört der sogenannte Weihnachtsschinken, egal, ob man im Restaurant isst oder zu Hause in der Familie. Die Geschichte dieses Julskinka (Weihnachtsschinken aus Schwein) geht bis in die schwedische vorchristliche Zeit zurück und hatte mit Sicherheit mit heute vergessenen heidnischen Riten zu tun. Historische Aufzeichnungen weisen jedoch leider nur den Schinken nach.


Auch wenn die Zubereitung dieses Weihnachtsschinkens im Laufe der Jahrhunderte einige Abwandlungen erfahren hat, so bleibt die Tradition des Weihnachtsschinkens bis heute tief in der schwedischen Seele verwurzelt. Allein für die verschiedenen Weihnachtstische verkauft man in Schweden nahezu 7000 Tonnen an rimmad (gesalzenem) oder kokt (gekochtem) Schinken, der zu Hause während der drei Weihnachtstage, und in anderen Zubereitungen oft bis Neujahr, auf den Tisch kommt.


Auch wenn es heute beinfreien Schinken gibt, der relativ schnell zubereitet werden kann (kokt Skinka), so ist der klassische Weihnachtsschinken, der in der Regel mindestens zwei Kilo wiegt, der sogenannte rimmad Skinka, der in Salz konservierte Schinken. Da man heute nur noch selten den auf ursprünglichste Weise sehr stark gesalzenen Schinken findet, muss man heute mit der Zubereitung des rimmad Skinka erst am Morgen des Uppesittarkvällen beginnen, indem man in mindestens sechs Stunden zum Entsalzen in Wasser einlegt.


Am Uppesittarkvällen gibt es dann mehrere Möglichkeiten der Zubereitung, die auch eine unterschiedliche Menge und Qualität der Soße für das Dopp i Grytan ergibt, ebenfalls eine alte schwedische Tradition, die heute jedoch mehr und mehr verschwindet. Eine der einfachsten Methoden ist ein Backthermometer bis in die Mitte des (in unserem Fall Zwei-Kilo-) Schinkens zu stecken, den gesamten Julskinka mit Aluminiumfolie zu ummanteln, so dass nur noch die Anzeige des Thermometers zu sehen ist und denn im Backofen bei etwa 160 Grad etwa zwei Stunden lang zu „kochen“. Aber Vorsicht, die Frage ist nicht die Zeit, sondern dass der Schinken in der Mitte 175 Grad erreicht und dann unmittelbar aus dem Herd genommen wird.


Nun entfernt man die Folie, gibt die Soße in einen Topf und schneidet die Schwarte vom Schinken. Anschließend pinselt man den Weihnachtsschinken mit einer Mischung aus zwei Esslöffel süßem Senf, einem Ei und einem gehäuften Teelöffel Zucker ein, bestreut ihn mit Semmelbröseln und gibt ihn für weitere 15 Minuten (200 Grad Herdwärme) in den Herd. Anschließend muss der Julskinka nur noch auskühlen, damit er am nächsten Tag, mit weihnachtlicher Dekoration, in dünnen Scheiben zum Weihnachtsessen gereicht werden kann.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Donnerstag, 23. Dezember 2010

Drömtårta, die Traumtorte zu Weihnachten

Ob die Biskuitrolle aus Schweden kommt ist alles andere als bewiesen. Sicher ist jedoch, dass die sogenannte Drömtårta, die Traumtorte oder Traumrolle, von den Schweden als ihre Erfindung betrachtet wird und Weihnachten zum beliebtesten Gebäck des Weihnachtskaffees gehört. Die Drömtårta ist Weihnachten ebenso häufig wie die Prinsesstårta zu Kindergeburtstagen.


Auch wenn die Drömtårta, die Traumtorte, eigentlich keine sehr große Anforderung an den Hobbybäcker stellt, so sollte man sich als Neuling vielleicht doch erst eine einfachere Torte aussuchen und mit dem Backen jeder Biskuitrolle etwas warten, denn die Zubereitung birgt einige kleinere Fallen.


Für den Teig der Drömtårta benötigt man lediglich drei Eier, 140 g Zucker, 40 g Kartoffelmehl (oder Maizena), 2 Esslöffel Kakao und 1 Teelöffel Backpulver. Für die Füllung benutzt man 100 g Butter oder Backmargarine, 1 Eigelb, 120 g Puderzucker und 2 Teelöffel Vanillezucker.


Zuerst werden Ei und Zucker mit einem Rührgerät geschlagen bis die Masse cremig wird. Anschließend wird die Mischung aus Kakao, Kartoffelmehl und Backpulver über die Masse gesiebt und gut verrührt. Die gut vermischte Masse verteilt man dann auf einer Backform mit gut eingefettetes Backpapier. Der Teig wird dann bei 250 Grad (Umluft 200 Grad) lediglich fünf Minuten lang gebacken. Der fertige Teig wird unmittelbar auf ein mit Zucker bestreutes Papier gestürzt, wo man ihn auskühlen lässt. Sollte sich der Teig schlecht vom Butterbrotpapier lösen, so kann man dieses auf der Unterseite mit Wasser bestreichen.


Während der Teig kühlt, schlägt man die Kreme für die Füllung aus den angegebenen Zutaten, wobei die Butter zimmerwarm sein sollte. Sobald der Teig kühl ist, streicht man die Kreme gleichmäßig über den Teig und rollt ihn dann zur typischen Biskuitrolle. Bevor man die Drömtårta nun zum Kaffee essen kann, muss sie nur noch mit Puderzucker bestreut werden.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Mittwoch, 22. Dezember 2010

Uppesittarkväll in Göteborg

Wie überall in Schweden, so findet auch überall in Göteborg am Abend vor dem Heiligen Abend, also am 23. Dezember, der sogenannte Uppesittarkväll (der lange Abend) statt, eine Tradition, die noch heute von zahlreichen schwedischen Familien aufrecht gehalten wird, aber den Augen eines Touristen, und auch vielen Einwanderern, verschlossen bleibt.


Der Uppesittarkväll ist im Grunde dafür gedacht, die Weichnachtsgeschenke vorzubereiten, den Weihnachtsbaum zu schmücken, das Weihnachtsessen vorzubereiten und natürlich die Weihnachtsreime zu schreiben, begleitet von einem musikalischen Weihnachtsprogramm im Fernsehen oder im Radio, wo ebenfalls sehr viel gereimt wird.


In der Realität ist der Uppesitarkväll jedoch auch ein Familienfest ohne Kinder. An diesem Abend ist im Grunde nur Weihnachten das Thema, bei gutem Essen und Trinken. Für viele Schweden ist dies einer der gemütlichsten Abende des Jahres, der eben mit den endgültigen Weihnachtsvorbereitungen verbunden wird. Niemand wird an diesem Abend über Arbeit oder Karriere sprechen, sondern pure Gemütlichkeit als selbstverständlich nehmen.


Der Abend wird in der Regel sehr lang, auch wenn der Weihnachtsbaum relativ schnell geschmückt ist und die Verpackung der Geschenke auch schnell vor sich geht. Die Vorbereitung des Weihnachtsessens für den nächsten Tag nimmt jedoch so einige Zeit in Anspruch, da vor allem die Vorbereitung des Weihnachtsschinken, die Zubereitung von Janssons Frestelse, letztes Backen, Soßen und Vorbereitung der Heringe eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen.


Und dann gehört zum Uppesittarkväll natürlich ein anderes Brauchtum, das seine Zeit kosten kann, nämlich das Schreiben der Weihnachtsreime für jedes Paket. Diese Weihnachtsreime sollen dem Empfänger einen kleinen Hinweis über den Inhalt des Pakets geben, ohne jedoch zu viel zu verraten. Einen der bekanntesten Reime findet man in einem Buch mit Pippe Langstrumpf, als Tommy für seinem Pappa folgenden Reim schrieb: "Den här ska du ha om halsen, så blir du aldrig mer kallsen."

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Dienstag, 21. Dezember 2010

Schwedens Getränke zum Weihnachtsfest

Auch in Schweden nimmt man zur Weihnachtszeit und während des Festes nicht mehr Flüssigkeit zu sich als sonst im Jahr. Der Unterschied besteht jedoch darin, dass man bereits den ganzen Dezember über, und vor allem zum Weihnachtsessen, Getränke zu sich nimmt, die man im Laufe des Jahres nur selten oder auch gar nicht trinkt. Weihnachten in Schweden drückt sich auch in der Getränkewahl aus.


Das wichtigste Getränk der Weihnachtszeit ist natürlich der Julmust, der in dieser Zeit alle anderen Getränke entthront. Nach allen Umfragen ist der schwedische Julmust das absolute Lieblingsgetränk der Schweden, wobei viele vergessen, dass der Julmust auch 0,3% Alkohol enthält, eine Menge, die nach den Alkoholgesetzen des Landes auf den Flaschen nicht vermerkt sein muss, aber so manchem dennoch zum Verhängnis werden kann.


Bier trinkt man in Schweden seit der Zeit der Wikinger, auch wenn damals das Getränk mit Honig zubereitet wurde. Heute trinkt man in Schweden im Dezember das sogenannte Weihnachtsbier (julöl), das nur für diese Zeit gebraut wird. Ursprünglich handelte es sich dabei ausschließlich um dunkles Bier, das auch für die Zubereitung des typisch schwedischen Mumma verwendet wird. Auf dem Weihnachtstisch darf daher Weihnachtsbier nicht fehlen, das selbst in den kleinsten Brauereien noch hergestellt wird.


Und dann trinkt man zu Weihnachten natürlich Glögg, der in den verschiedensten Zubereitungen in Schweden vermarktet wird. Während es früher selbstverständlich war roten Glögg mit Mandeln und Rosinen zu trinken, setzt sich mittlerweile auch immer mehr weißer Glögg und Cognac-Glögg durch. Auch wenn die Glögg-Konkurrenz jedes Jahr etwas mehr wächst, so gilt der Wein-Glögg von Blossa immer noch als der beste Glögg Schwedens und verkauft sich auch am besten.


Zum relativ fetten und reichhaltigen Weihnachtsessen benötigt man natürlich auch einen Schnaps, was in Schweden in der Regel mit Akvavit übersetzt wird. Weihnachten gehört zu den vier Momenten des Jahres an denen in Schweden Akvavit auf den Tisch kommt. Auch wenn viele eine der drei Marken „klassischen“ Akvavits trinken, so kommt zu Weihnachten auch ein Weihnachtsakvavit auf den Markt, der etwas stärker ist als der übliche Akvavit und jedes Jahr mit einer anderen Kräutermischung zubereitet wird. Wer daher wirklich Tradition aufrecht hält, greift beim Weihnachtsessen zu Weihnachtsakvavit.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Montag, 20. Dezember 2010

Eisschokolade und schwedisches Weihnachten

Zu den Süßigkeiten, die in Schweden zu Weihnachten gehören, findet man Knäck und Eisschokolade, beides natürlich selbst zubereitet. Wer in Schweden ein Rezept für die Zubereitung von Eisschokolade sucht, findet daher nicht ein Standardrezept, sonder mindestens 20 verschiedene, zumal die Zubereitung relativ einfach ist, wenn auch etwas zeitaufwendig.


Für das älteste und einfachste Rezept von schwedische Eisschokolade benötigt man nichts anderes als 200 g Blockschokolade, 100 g Kokosfett und etwa 60 Förmchen für die Schokolade. Erst wird das Kokosfett in einer Kasserolle auf kleiner Wärme geschmolzen. Anschließend fügt man die Schokolade hinzu und rührt das Ganze bis die Mischung geschmeidig ist. Die Schokolade darf jedoch nicht kochen, da sonst eine Härteprozess einsetzt.


Feinschmecker wandeln bereits dieses Grundrezept ab, indem sie, wie manche Eisschokoladehersteller, Kokosöl statt Kokosfett verwenden. Andere schwören mehr auf ungesalzene Butter oder Backmargarine, wobei die Mengenangaben jedoch immer die gleichen bleiben. Viele rühren in die Masse auch, kurz bevor sie in die Formen gefüllt wird, noch ein geschlagenes Ei bei, was den Geschmack etwas verfeinert.


Wer der schwedischen Eisschokolade einen besonderen Geschmack verleihen will, fügt der noch dickflüssigen Mischung, bevor man sie in die Förmchen füllt, dann einen gehäuften Esslöffel an Kokosflocken oder gemahlene Mandeln, bzw. gemahlene Nüssen bei. Aber dem Einfallsreichtum sind hier nur sehr wenige Grenzen gesetzt, denn die Blockschokolade kann mit jeder anderen Schokolade ausgetauscht werden und um den Geschmack zu ändern, so kann man Ingwerpulver, Safran, etwas Likör oder auch einen Esslöffel voll sehr starken Kaffee hinzufügen.


Die lauwarme Eisschokolade wird dann mit einem Soßenlöffel in Formen aus Aluminium oder Papier gefüllt, wobei es sinnvoll ist, dies auf einer Unterlage zu machen, die man dann direkt in den Kühlschrank geben kann, wo die fertige Eisschokolade dann einige Minuten auskühlen muss, damit sie die richtige Konsistenz erhält.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Sonntag, 19. Dezember 2010

Der Weihnachtsmarkt am Gustav Adolf Torg in Göteborg

Der Gustav Adolf Torg ist einer der bedeutendsten Plätze Göteborgs. Er wird von der Statue des Gründers des heutigen Göteborgs, und zur Weihnachtszeit, auch vom höchsten Weihnachtsbaum der Stadt dominiert. Es ist daher nicht erstaunlich, dass an diesem zentralen Platz auch jedes Jahr, zumindest an den Wochenenden im Dezember, ein Weihnachtsmarkt veranstaltet wird.


Trotz der privilegierten Lage kommt beim Besuch dieses Weihnachtsmarkts jedoch nur wenig weihnachtliches Gefühl auf, da die von der Stadt genehmigten Stände mehr einem der häufigen Märkte ähnelt, die man das ganze Jahr in Göteborg finden kann. Nur dass das Angebot am Gustav Adolf Torg geringer ist als an anderen Stellen.


Auch wenn jeder der ambulanten Händler, die die Stände betreiben auch ein weihnachtliches Gefühl vermitteln darf und es nicht verboten ist Geschenke oder Dekoration für Weihnachten zu verkaufen, so findet man überwiegend Kleidung, die besser zu einem Jahrmarkt passen würde. Importierte, bedruckte T-Shirts mit Hard-Rock-Symbolen scheinen es den Besitzern einiger Stände besonders angetan zu haben.


Auch das Angebot an Imbissständen, die Hot Dogs verkaufen, ist enorm, so dass der einzige Stand mit gebrannten Mandeln fast unbemerkt untergeht. Auch den Geruch von Glögg oder schwedischem Weihnachtsgebäck sucht man am Gustav Adolf Torg vergebens, und dies nicht nur wegen den strengen Auflagen der Stadt in Hinblick auf Lebensmittelverkauf.


Wer die wenigen Reihen an Ständen entlang geht findet dann schließlich dennoch ein klein wenig Weihnachtsmarkt, denn an einem einzigen Stand werden Dekoration für Weihnachtsbaum und Wohnung angeboten und an einem weiteren Stand kann man bestickte Kleidung für Kinder bis etwa sechs Jahren finden, die sicher Freude unter dem Weihnachtsbaum verbreiten.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Samstag, 18. Dezember 2010

Weihnachten in Schweden

In keinem anderes Land kann man Weihnachten so fühlen wie in Schweden, wo sich alte und neue Traditionen vereinen und wo man nur zu Weihnachten seine Essensgewohnheiten und seine Trinkgewohnheiten ändert. Zu Weihnachten, wenn die Nächte am längsten sind, leuchten in allen Fenstern Sterne, Weihnachtskerzen und bunte Kugeln und in den Gärten sind den ganzen Dezember über Lichtschlingen zu sehen. Gegen Heiligen Abend tauchen dann selbst überall Weihnachtsgardinen (schmale Schals) auf.

Weihnachtsleuchter, Pfefferkuchen und Glöggtassen

Auf Grund der zahlreichen Weihnachtsmärkte, der vielen Restaurants mit den Weihnachtsmenüs und der drei Kilometer langen Lichterstrecke und dem Weihnachtsfilm am Kunstmuseum kann Göteborg mittlerweile als die schwedische Weihnachtshauptstadt betrachtet werden. In dieser westlichen Stadt Schwedens findet man alles, was in Schweden zu Weihnachten gehört.

Weihnachtsböcke beim Weihnachtsmarkt Liseberg

Das erste, was selbst ein Besucher Göteborgs im Dezember unmittelbar feststellt, ist das Angebot an Julmust, Glögg und Pfefferkuchen, sowie die Anzahl der Weihnachtsleuchter in den Fenstern. Alle diese Dinge haben in Schweden eine lange Tradition und sind sozusagen die Vorboten des Weihnachtsfests. Wer die Chance hat zu Weihnachten auch eine schwedische Wohnung zu betreten, findet hier auch Adventsleuchter, Kränze an den Türen und vieles mehr, was nur vom Ersten Advent bis zum 13. Januar seine Berechtigung hat.

Knäckebrot zur Weihnachtszeit

Auf den Weihnachtsmärkten und in den weihnachtlichen Wohnungen Schwedens darf natürlich auch der Weihnachtsbock nicht fehlen, der zwar ursprünglich nur aus Stroh war, heute aber in den verschiedensten Versionen auftaucht. In Schweden ist der Weihnachtsbock immer noch weitaus wichtiger als der Weihnachtsmann, auch wenn er heute während des Weihnachtsessens nicht mehr unter dem Tisch sitzt und auch nicht mehr die Geschenke verteilt.

Manches Bier wird nur für Weihnachten gebraut

Die größte Entdeckung für jemanden, der Schweden in der Weihnachtszeit besucht, sind jedoch die Essgewohnheiten Schwedens, denn nur zu dieser Zeit kann man den Weihnachtsschinken essen, nur in dieser Epoche findet man Weihnachtsknäckebrot und selbst manches Bier wird ausschließlich zur Weihnachtsepoche gebraut, wobei man auch nur zu dieser Zeit das unter anderem mit dunklem Bier hergestellte Vörtbröd, das typisch schwedische Weihnachtsbrot, kaufen kann.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Freitag, 17. Dezember 2010

Weihnachtsmarkt in Frölunda Torg

Auch wenn sich das Göteborger Einkaufszentrum Frölunda Torg jedes Jahr mehr ausdehnt und man sich mittlerweile in den vielen Gängen bereits verirren kann, so hat der übliche Weihnachtsmarkt seine bisherige Gemütlichkeit an der alten Stelle behalten und man trifft auf die bereits bekannten Gesichter.


Der Weihnachtsmarkt in Frölunda Torg zieht, trotz der teilweise etwas günstigeren Preise und den kostenlosen Parkmöglichkeiten, vor allem die Bewohner an, die ohnehin in diesem Zentrum einkaufen, das mit seinem Angebot nahezu dem zentralen Nordstan Konkurrenz machen kann. Besucher der Stadt Göteborg verirren sich jedoch nur selten nach Frölunda Torg, das direkt am Ruddalen liegt.


Auch wenn sich Frölunda Torg für seinen Weihnachtsmarkt kein bestimmtes Thema ausgedacht hat, so hat sich der Markt dennoch auf kunsthandwerkliche Weihnachtsartikel spezialisiert zu dem einige Stände mit handwerklichen Geschenkartikel kommen. Beeindruckend ist in Frölunda Torg vor allem die Auswahl an künstlerischem Baumschmuck und Fensterschmuck jeder Art, da man hier zwischen Handarbeiten in Stroh bis zu emaillierten Engeln und gläsernen Katzen alles zu finden ist.


Wer in Göteborg auf der Suche nach traditionellen Weihnachtsdekorationen ist, wird in Frölunda Torg auf jeden Fall fündig und die trollähnlichen Weihnachtsmänner Schwedens findet man dort in jeder Größe und jeder Ausführung. Selbst hausgemachten Senf für den Weihnachtstisch, der in Schweden von größter Bedeutung ist, findet man an einem der Stände.


Auch wenn der Weihnachtsmarkt in Frölunda Torg jeden Tag geöffnet ist, so findet man die echt weihnachtliche Atmosphäre dort mehr am Wochenende, wenn auch unterschiedliche Veranstaltungen statt finden, der Weihnachtsmann die Wunschlisten der Kinder entgegen nimmt und in den Gängen weihnachtliche Musik ertönt.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin