Montag, 31. August 2009

Der Brunnsparken in Göteborg

Der Brunnsparken befindet sich im Zentrum Göteborgs und im Gegensatz zur nahen Nordstan und dem Gustav Adolf Torg innerhalb des Vallgravens. Wenn man vom Brunnsparken spricht, so denken die meisten weniger an die kleine Parkanlage als vielmehr den bedeutendsten Verkehrsknotenpunkt der Stadt an dem zur Hauptverkehrszeit mehr als 100 Straßenbahnen und die gleiche Anzahl an Bussen pro Stunde abgehen.


In zweiter Linie denken dann viele an die Statue Johanna im Brunnsparken, an deren Brunnen zu jeder Tageszeit ein Treffen vereinbart wird. Vom Gesundheitsbrunnen, der sich von 1834 bis 1858 hier befand und der dem Platz auch den Namen gab, spricht heute niemand mehr. Auch nicht mehr von der Pferdestraßenbahn, die einst das Leben am Platz beeinflusste.


Der Brunnsparken mit seinem Schatten lädt im Sommer zur Mittagszeit auch zu einem Lunch ein, wobei jedoch kaum jemand die künstlerischen Arbeiten zu seinen Füßen betrachtet, denn der Brunnsparken wurde von Künstlerhand mit Motiven und Keramikplatten versehen, die aus dem ganzen Platz eine Sehenswürdigkeit machen.


Viele Interpreten Göteborgs haben dem Brunnsparken in ihren Liedern ein Denkmal gesetzt. Vor allem Motvind und Thorleifs haben hierzu einen beachtlichen Beitrag geleistet. Aber der Park dient auch der Ironie und wird, wie 2008 von den Studenten der Chalmers Technischen Hochschule, zum Brunn-Sparken umbenannt, was in mehrerer Hinsicht sehr zweideutig ist.


Wie der Kungsportsplatsen ist auch der Brunnsparken oft ein Platz der Unterhaltung an dem Straßenmusiker oder andere Künstler ihre Vorstellung abhalten um ihr Publikum auch unter jenen, die auf den Löwentreppen sitzen oder über den Gustav Adolf Torg spazieren, zu suchen.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Sonntag, 30. August 2009

Der Rosenlundskanalen in Göteborg von der Vasabron bis zur Göta älv Mündung

Der Rosenlundskanalen ist im Grunde die begradigte Verlängerung des früheren Vallgravens, der auch hier in zickzackform war. Er erhielt seinen Namen nach den zahlreichen wilden Rosen, die hier bis etwa 1840 wuchsen. Diese Rosen verschwanden jedoch bei den Begradigungsarbeiten des Kanals und anderen Bauarbeiten vollständig.


Der Rosenlundskanal war in der Blütezeit Göteborgs der zweitwichtigste Hafen der Stadt und ist der einzige, der heute noch als kleinerer Freizeithafen dient, auch wenn es bei Hochwasser teilweise unmöglich ist unter den Brücken zu passieren.


Das bekannteste Gebäude am Rosenlundskanalen innerhalb des Vallgravens ist die 1874 erbaute Feskekörka, der vom Lilla Torget hierher verlagerte Fischmarkt Göteborgs. Am Kai in der Nähe der Feskekörka und, gegenüber des Rosenlundsplatsens mit den Mosaikpelare, ankert auch ein Restaurantboot, das für immer im Kanal „gefangen“ ist.


Näher am Hafen, innerhalb des Wallgrabens, und als Übergang zum Skeppsbronkajen liegt der Esperatoplatz, der in den 50er und 60er Jahren ein Zentrum für Esperanto war. Seit dem Jahre 2000 findet man auf dem Platz, fast in der Tradition von Esperanto, das Språkcaféet, in dem die Angestellten alle mehrsprachig sind und regelmäßig Gespräche in mehreren Sprachen animiert werden.


Wenn man den Rosenlundskanal verlässt, so entdeckt man auf dem Göta älv unmittelbar die Trockendocks der Cityvarvet, die letzten Zeugen der Geschichte der Göteborger Werften. Unmittelbar außerhalb der „Stadt innerhalb des Vallgravens“ legen auch die Älvsnabben an, die einen Besuch von Eriksberg und Lindholmen, auf der anderen Seite des Göta älvs, ermöglichen.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Samstag, 29. August 2009

Der Vallgraven im Kanalsystem von Göteborg

Der sternförmige Vallgraven war Teil der Befestigungsanlage Göteborgs, die die Stadt im 17. und 18. Jahrhundert zur best befestigten Stadt des Nordens machte. Die Stadt innerhalb des Wallgrabens (Vallgravens) hatte nur drei Tore und machte daher Göteborg zu einer hermetisch geschlossenen Stadt. Als man 1807 beschloss die Befestigungen zu rasieren, entschied man sich gleichzeitig das Gebiet außerhalb des Vallgravens zu einem großen Park zu verwandeln.


Wenn man vom Slussplatsen ausgeht, der das Kanalsystem der Stadt teilt, so entdeckt man im alten Göteborg zahlreiche reich geschmückte Häuser des 19. Jahrhunderts und die Synagoge von 1855 neben denen die Skulptur Mandala fast wie ein Eindringling wirkt. Ausserhalb des Vallgravens machen die früheren Befestigungsanlagen heute der Trädgårdsföreningen Platz.


Gegenüber dem Kungsportsplatsen, an dem die Paddan-Boote abfahren und die Kungsportsavenyn zum Göteplatsen führt, strecken sich der Bältespännareplatsen und der Kungsparken. Der Kungsportslatsen mit dem Kopparmärran innerhalb des Vallgravens gehört mit zu den animiertesten Teilen Göteborgs. Hier findet man Straßenmusiker, politische Gruppen sammeln Unterschriften oder man trifft sich einfach zu Füßen von Karl IX.


Nur wenige Schritte später findet man am Kungstorget, auf der abgewandten Seite von Prometheus die Stora Saluhallen mit seinen Restaurants, die zur Mittagszeit oft überfüllt sind. Bei schönem Wetter wird auch Prometheus mit seinem Blick zum Vallgraven und dem Kungsparken von zahlreichen Picknickern belagert.


Nach Floras Kulle, der Vasabron und dem Grönsakstorget wird der Vallgraven zum Rosenlundskanal. Eine besondere Beachtung findet die Vasabron, die 1906 bis 1907 von Yngve Rasmussen geplant wurde und die der Göteborger Kunstschmied A. P. Sjöbergs mit zahlreichen Tieren schmückte.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Freitag, 28. August 2009

Der Stora Hamnkanalen in Göteborg bis zum Slussplatsen

Des neue Göteborg sollte bei seiner Gründung im Jahre 1621 nach holländischem Vorbild erbaut werden wo Kanäle eine wichtige Rolle spielen. Zum einen sollten sie die Stadt trocken legen, zum anderem die Stadt zu einem einzigen großen Hafen machen. Den Haupthafen, den Stora Hamnen, bildete dabei der heutige Stora Hamnkanalen.


Der Stora Hamnkanalen mündet am Stenpiren in den Göta älv, nachdem sein Wasser unter der Brücke Stora Bommens bro, die man wegen seiner geringen Höhe in Göteborg Osthyvel (Käsehobel) nennt, geflossen ist. Auf der anderen Seite des Kanals sieht man noch das alte Zollhaus, das heute das Casino Cosmopol beherbergt. An dieser Stelle kamen die meisten Waren nach Göteborg und hier verließen auch die Auswanderer das Land.


Auf beiden Seiten des Kanals sieht man dann die reich verzierten Bauten aus dem 19. Jahrhundert in dem einige der bedeutendsten Göteborger wohnten. Der Lilla Torget mit der Statue von Jonas Alströmer und dem Wijksa Huset verdient dann eine besondere Beachtung bevor auf der Seite „außerhalb des Vallgravens“ das Gebäude der Schwedischen Ostindien Kompanie, die Deutsche Kirche und der Gustav Adolf Torg auftauchen.


An den Lejontrappor, die von zwei Bronzelöwen bewacht werden und wo früher zahlreiche Handelsschiffe anlegten ist heute ein Treffpunkt für Göteborger. Dahinter öffnet sich ein Blick auf den Brunnsparken mit der Skulptur Johanna im Brunnsparken. Der Stora Hamnkanalen verengt sich an dieser Stelle wo die Paddan-Boote unter der Fontänbron, der Brunnsparksbron und der Fredsbron passieren.


Bevor der Stora Hamnkanalen am Slussplatsen sein Ende findet, entdeckt man auf der linken Seite noch das monumentale Gebäude des Hauptbahnhofs am Drottningstorget. Während der Stora Hamnkanalen am Slussplatsen zum Vallgraven wird trennt ihn eine Schleuse vom 1 Kilometer langen Fattighusån, der für Boote einst eine Verbindung zum Mölndalsån bot und heute noch von den Julpaddan bis Liseberg benutzt wird.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Donnerstag, 27. August 2009

Nollning oder Mottagning bei der Technischen Hochschule Chalmers in Göteborg

Chalmers Tekniska Högskola oder die Technische Hochschule Chalmers in Göteborg gehört mit zu den renommiertesten in Europa. In kaum einer Hochschule Schwedens ist Tradition so ausgeprägt und wichtig wie bei Chalmers in Göteborg. Bevor man daher wirklich Mitglied dieser Studentengemeinde wird stehen einige außeruniversitäre Prüfungen an.


In Göteborg beginnt alles mit einem großen Fest am Götaplatsen, einem als Chalmerist verkleideten Poseidon und einem großen Fest mit Musik, Tanz und Champagner. Hier, im Herzen Göteborgs werden die Neulinge erst einmal von den älteren Studenten der Technischen Hochschule willkommen geheißen.


Die nächsten Tage verwandelt sich Göteborg dann in mancher Hinsicht, denn die „nollor“, also die Neulinge müssen alle möglichen, manchmal auch gegen das Gesetz laufenden Aufträge ausführen. Straßenschilder verändern ihren Platz, Statuen bekommen ein neues Aussehens und die lokale Presse bekommt viel über diese Scherze zu schreiben, die sich fortsetzen bis eines Tages dann die Neulinge zu "avnollade" werden.


Auch wenn bisweilen Ausschreitung bei der Auftragsvergabe vorkommen, so sind echte Kränkungen und Trakasserien heute selten geworden und machten mehr amüsanten Tests Platz, die gerne von den Göteborgern betrachtet werden und die Touristen ihre Fotoapparate zücken lassen.


Göteborg ist eine Stadt am Wasser und daher haben viele Prüfungen auch mit Wasser zu tun und spielen, wenn nicht bei Poseidon, doch an einem der Springbrunnen der Stadt. Aber auch recht amüsante Ideen können von Göteborgern oder ihre Besucher beim nollning ähnlich einem Straßentheater erleben, da jede Fachgruppe seine eigenen Prüfungen abhält.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Mittwoch, 26. August 2009

Ein Denkmal, das in Göteborg an die Grauen des Zweiten Weltkrieges erinnert

Während einige in Israel in Schweden noch das Böse sehen und die Pressefreiheit des Landes untergraben möchten, vergessen Sie, dass in Göteborg ein Monument entsteht, das gerade auf das Schicksal der Juden während des Zweiten Weltkrieges aufmerksam machen will und der Sensibilisierung dient.


Am Sonntag, den 30. August wird am Bastionsplatz in Göteburg das (im Moment noch unvollendete) Denkmal „Mörker, väx morgondag“ des Göteborger Künstlers Kent Karlsson enthüllt. Ein Denkmal, das nur wenige Schritte von der im Jahre 1855 gegründeten Synagoge in Göteborg entfernt ist, im Herzen der Stadt.


Das rund um die Uhr beleuchtete Monument entstand nach einer gemeinsamen Auswahl und Entscheidung zwischen der jüdischen Gemeinde in Göteborg und der Stadtverwaltung. Der Wahl des Standorts nahe der Synagoge wurde gewählt, weil die jüdische Gemeinde dort jährlich allein 5000 Kinder empfängt um über die Geschichte der Judenverfolgung zu reden und ihnen die grausame Geschichte des Zweiten Weltkriegs näher zu bringen.


Kent Karlsson hat in seinem Werk Realismus der Vergangenheit und die Zukunft im Licht zusammengeführt. Während die leeren Schuhe an die Vergangenheit erinnern, zeigt der Pfeil zur Sonne und führt in eine glückliche Zukunft. Diese wegweisende Hand müssen Juden und Nichtjuden gleichzeitig ergreifen um eine gemeinsame Zukunft zu finden.


Das über 100.000 Euro teure Denkmal wird am 30. August um 15 Uhr zu den Tönen der Schofar enthüllt. Der Schofar wird gewöhnlich nach in Tora und Talmud festgelegten Mitzwot geblasen. Sein Klang soll die Hörer, gemäß Überlieferungen zum Nachdenken bringen.

Die Enthüllung des Monumentes:
Minnesmärke över förintelseoffer


Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Dienstag, 25. August 2009

Das Nya Sverige und das Delawaremonument auf dem Stenpiren in Göteborg

Im Jahre 1638 verließen schwedische und finnische Emigranten Schweden um am Fluss Delaware eine Kolonie zu gründen. Die Schiffe Kalmar Nyckel und Fågel Grip verließen daher Göteborg nur wenige Jahre nachdem die englischen Pilger sich in Amerika niedergelassen haben. Die Aussiedler gründenden an der Mündung des Flusses das Nya Sverige, das leider nur knapp zwei Jahrzehnte überlebte.

Die schwedischen Auswanderer kauften das Land von den Delaware-Indianern und lebten in vollkommener Eintracht mit ihnen. Es wurden Waren getauscht und Handel betrieben, wobei das Neue Schweden selbst in seiner Glanzzeit kaum über 800 Bewohner kam. Kein Wunder also, dass sie daher von den Holländern 1655 in deren Kolonie gewaltsam einverleibt wurden.


Diese Geschichte des Nya Sverige wurde von Carl Milles in seinem Delawaremonument verewigt. Das Original wurde im Jahre 1938 in Wilmington, Delaware enthüllt. Dank des Charles Felix Lindbergs Donationsfondes bekam Göteborg im Jahre 1956 eine Kopie dieses Monumentes, das heute auf dem Stenpiren zu sehen ist.


Milles hat auf dem Monument zahlreiche Sequenzen dieser kurzen Besiedlung festgehalten. Um die ganze Geschichte zu entdecken muss man jedoch bei der Abreise in Göteborg beginnen, einem Relief, das ein Schiff darstellt, das Göteborg gerade hinter sich lässt.


Auf mehreren Bildern kann man die Entwicklung der Kolonisation und das freundschaftliche Verhalten zwischen Indianern und Schweden/Finnen sehen. Das Schiff auf der Spitze des Monuments ist keine Nachbildung des Originalschiffes, sondern symbolisiert alle Schiffe, die sich, von Göteborg aus, auf den Weg nach Übersee machten.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Montag, 24. August 2009

Die Börse (Börsen) am Gustav Adolf Torg in Göteborg

Eines der architektonisch interessantesten Gebäude am Gustav Adolf Torg ist die Börse, die zwischen 1844 und 1849 erbaut wurde. Während die erlesenen Gäste der Stadt Göteborg auch die künstlerisch Wertvolle Innenausstattung und die Originalmöbel des 19. Jahrhunderts bewundern können, kann jeder Besucher die Fassade in Neurenaissance betrachten.


Die Fassade der Börse wurde völlig unter der Leitung des Bildhauers A. Fahlcrantz errichtet, der sich um jedes Detail kümmerte wie die Gestaltung des Balkons oder vor allem auch um die sechs Statuen, die von hoch oben über den Gustav Adolf Torg blicken.


Carl Gustaf Qvarnström erhielt den Auftrag die sechs Friesfiguren zu modellieren und sie anschließend in Zink zu gießen. Die sechs Skulpturen sollten die Eigenschaften Göteborgs ausdrücken: Fleiß, Glück, Handel, Seefahrt, Reichtum und Industrie.


Als Symbole von Handel und Seefahrt benutzte Qvarnström die römischen Gottheiten Mercurius und Neptunus. Merkur ist der Gott des Handels, des Gewerbes, des Reichtums und des Gewinns und reicht Göteborg seine gefüllte Börse. Neptun, der römische Name Poseidons, entscheidet als Gott des Meeres über die Seefahrt Göteborgs und leitet die Schiffe in ferne Gefilden.


Der Fleiß wird in Form einer jungen Frau ausgedrückt, die eine Spindel und eine Sanduhr in ihren Händen hat. Fortuna, die Schicksalsgöttin, stellt das Glück dar und hält in der einen Hand eine Krone, in der anderen einen Palmzweig, das Symbol des Sieges. Den Reichtum drückt eine junge Frau aus, die sich an einen Weinstock lehnt und die reifen Trauben in ihrer Hand hält. Die Industrie schließlich wird Göteborg von einer Göttin überreicht, die in ihrer rechten Hand einen beflügelten Stab hält und die rechte auf ein Ruder stützt.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Sonntag, 23. August 2009

Die Trädgårdsföreningen, ein Park für Skulpturen in Göteborg

Die Parkanlagen in Göteborg bieten dem Liebhaber Öffentlicher Kunst ein Vielzahl an Skulpturen. Allein der Botanische Garten, der Schlosswald und die Gartenvereinigung zusammen bilden einen bedeutenden Skulpturenpark. In der Gartenvereinigung Göteborgs, der Trädgårdsföreningen sind vor allem Skulpturen vereint, die vom Charles Felix Lindbergs Donationsfond finanziert wurden.


Mehrere Skulpturen in der Trädgårdsföreningen fallen dem Besucher nicht auf, da sie fast verloren auf den weitläufigen Grünflächen verteilt sind. Und oft muss man, wie beim Klättraren oder dem Monolith in vier Teilen, die Bedeutung der Skulptur kennen um sie zu verstehen. So auch die Totem von Carina Wallert, die Nahe des Kinderspielplatzes aufgestellt sind.


Die weibliche Skulptur Dimman von Gusten Lindberg gehört zu den wenigen öffentlichen Kunstwerken der Trädgårdsförening, die während eines Spazierganges im Park gut sichtbar sind und inmitten der Bepflanzungen ihre ganze Wirkung entfalten können. Die ausdrucksstarke, an Rodin erinnernde Figur, erhielt anlässlich der Weltausstellung in Paris eine Goldmedaille.


Die Kupferskulptur Pan des deutschen Künstlers Dieter Matzner wirkt wie verlorene Blöcke in einer grünen Umgebung, was der Idee des Künstlers entspricht, aber ohne weitere Erklärung den Betrachter des Kunstwerkes etwas ratlos lässt, da die Mehrheit der Besucher mit der philosophischen Betrachtung des Künstlers von Materie, Zeit und Raum im Wachstum nicht viel anfangen können.


Ein echtes Fragezeichen stellen auch die vernachlässigten Kunstwerke in der Trädgårdsföreningen, die unvollständig wie Schrott an der Seite liegen. Die Soluret von Christian Berg, die sich 1973 im Röhsska Museum befand, und vom Charles Felix Lindbergs Donationsfond erworben wurde, hat sicher ein anderes Schicksal verdient, wie auch die beiden anderen zerlegten Werke an ihrer Seite.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Samstag, 22. August 2009

Der Fischereihafen in Fiskebäck, Göteborg

Der Fischereihafen in Fiskebäck, einem Stadtteil Göteborgs, ist der größte seiner Art in Schweden. Rund 30 Fangschiffe legen hier regelmäßig an um ihren Fang zu entladen. Allein in den Hafenanlagen werden zur Zeit rund 200 Personen beschäftigt, die direkt vom Fischfang der Flotte leben.


Trawler und andere Boote der Fischereiflotte entladen in Fiskebäck ihre Last, die dann anschließend mit Kühllastwagen zum Fiskehamnen am Göta älv transportieren, damit sie dort in der Fischauktion verkauft werden können.


Seit 2001 gibt es Pläne, die die Fischverladung in Fiskebäck wirtschaftlicher gestalten soll und den Ausbau des Hafens nach neuem Standard Rechnung tragen soll. Erst im Jahre 2009 wurden nun nach zahlreichen Einsprüche die Wege zu diesen Arbeiten geebnet und die Zukunft wird zeigen, inwieweit die Pläne von 2001 heute noch anwendbar sind, da der Freizeitboothafen daneben und zahlreiche andere Bauprojekte neue Probleme aufwerfen können.


Seit einigen Jahren wird auch darüber diskutiert, ob es nicht sinnvoller wäre, den Auktionsverkauf von Fisch dorthin zu verlegen, wo der Fisch auch ankommt, nämlich nach Fiskebäck. In diesem Fall würde man sich die umständliche Verladung auf Kühlwagen und den Transport zur Stadtmitte sparen und Göteborger Fisch könnte sich besser auf dem Markt behaupten.


Ein weiteres Problem für den Fischereihafen in Fiskebäck, aber auch den Frachtverkehr zu den südlichen Schären Göteborgs, ist die schlechte Verkehrssituation, da die Straße vom Söderleden nach Fiskebäck kaum für den umfangreichen LKW-Verkehr geeignet ist, aber eine Verlegung des Fischereihafens ebenfalls unmöglich ist.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Freitag, 21. August 2009

Vom Stenpiren nach Lilla Bommen, entlang am Packhuskajen in Göteborg

Das Packhuskajen in Göteborg diente zwischen 1620 und dem 19. Jahrhundert vor allem der Befestigung der Stadt und den Verteidigungsanlagen. Der Stora Bommen (Eingang des Stora Hamnkanalen) diente der Belieferung der Stadt durch größere Schiffe, während am Lilla Bommen, an der heutigen Oper, die kleineren Boote zur Stadt gelangen konnten.


Sowohl am Lilla Bommen als auch am Stora Bommen befand sich jeweils ein Zollhaus, die den Warenein und -ausgang kontrollierten. Heute ist nur noch das Zollhaus am Stora Bommen vorhanden, das zum Casino Cosmopol umgebaut wurde. Die Postgatan (Poststraße), die hinter dem alten Zollhaus beginnt war ab Ende des 19. Jahrhunderts die Straße der Auswanderer mit entsprechenden Büros, Hotels und Pensionen.


Das Stenpiren am Skeppsbroplatsen wurde 1844/1845 errichtet und erhielt seinen Namen 1883. Von hier aus legten alle Boote zu den Schären Göteborgs ab, was jedoch, wegen der Länge des Kais, den Ausbau der Werft Götaverken behinderte. 1973 mussten daher 42 Meter des Stenpiren weichen. Viele schwedische Auswanderer nahmen ihre letzten Schritte auf schwedischem Boden ebenfalls auf dem Stenpiren, woran auch das Delawaremonument von Milles am Rande des Piers erinnert.


Das Packhuskajen hat sich von einer Befestigung zu einer Promenadestrecke entwickelt an dessen einer Seite die Boote des Museums Maritiman verankert sind und auf der anderen das Restaurant Kajskjul8, in dem das ganze Jahr über anspruchsvollere Veranstaltungen und Konzerte stattfinden, entstanden ist. Selbst ein kleiner Abenteuerspielplatz für die jüngsten Göteborger fand hier seinen Platz.


Aus den früheren Befestigungen und dem Zollhaus am Lilla Bommen entstand die Göteborger Oper und aus der Hafenanlage entwickelte sich Lisebergs Hafen für Freizeitboote der oberen Klasse. Der Kanal, der einst von zahlreichen Booten benutzt wurde um Waren zu transportieren wurde zugeschüttet und ließ die Östra Hamngatan entstehen.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Donnerstag, 20. August 2009

Die Werft in Göteborg und seine lange Geschichte

Schiffbau ist in Göteborg bis zum 16. Jahrhundert zurückkzuverfolgen. Im Laufe der Jahrhunderte wurden hier Passagierfahrzeuge, Tanker, Eisbrecher, militärische Schiffe und jede andere Art von Wasserfahrzeug gebaut. Während der 70er Jahre jedoch wurde der Schiffbau in Göteborg völlig eingestellt und heute findet man nur noch eine letzte Werft auf den Gewässern Göteborgs, die sich auf die Reparation von Schiffen verlegt hat.


Im Jahre 1853 begann die Werft in Eriksberg ihre Tätigkeit und wurde damit die erste schwedische Galvanisierungswerft. Hier wurden bis 1978 auch die größten Schiffe Göteborgs gebaut. Am 31. März 1979 lief hier jedoch das letzte Schiff vom Stapel und 105 Jahre Schiffbau wurde zu Grabe getragen. Nur ein Bockkran erinnert noch an die glorreiche Zeit der Werft in Eriksberg.


In Lindholmen wurden vermutlich die ersten Boote Göteborgs gebaut. Diese Werft hatte bis zu den 60er Jahren keine wirtschaftlichen Probleme, aber es fehlte der Platz, der den Ausbau der Werft in Lindholmen ermöglicht hätte. Hier wurden weltweit die vermutlich schönsten Stahlschiffe gebaut. Die Werft hat während ihres Bestehens etwa 600 Schiffe gebaut, bevor sie 1970 von der Eriksberg-Werft aufgekauft wurde und 1976 das letzte Schiff vom Stapel laufen konnte.


Die Arendalswerft hatte nur eine kurze Geschichte, da sie nur von 1963 bis 1989 existiere und nach dem Bau von 140 Schiffen und Trockendocks mit dem Bau des Eisbrechers Oden seine Tätigkeit einstellte. Die Arendalswerft wurde vor allem mit dem Bau des Trockendocks für Murmansk bekannt, das dem Bau von russischen Atom-U-Booten diente und anlässlich eines Unglücks durch die Weltpresse ging.


Die heute noch existierende Werft wurde 1841 von Alexander Keiller gegründet, die vor allem zu Beginn seiner Aktivität sehr unterschiedlichen mechanischen Tätigkeiten nachging. Das erste Boot der Keillers Verkstad (später AB Götaverken) lief 1847 vom Stapel. 1976 übernahm Göteborg die damalige Werft und zerstückelte sie in zahlreiche kleinere Unternehmen aus denen die heutige Cityvarvet hervorging, das einzige Unternehmen, das noch mit der Schifffahrt, als Reparationswerft, eine Beziehung hat.

Copyright Text und Fotos: Herbert Karlin

Mittwoch, 19. August 2009

Marstrand, eine Insel im Bohuslän, einen Schritt von Göteborg

Die Insel Marstrand ist vor allem bekannt für das Volvo Ocean Race und seine Segelwettbewerbe, auch wenn die frühere Fischerinsel, deren Wappen drei Heringe beinhaltet, weitaus mehr zu bieten hat und eine sehr lange Geschichte hat, die sehr eng mit jeder des Bohuslän verknüpft war.


Wer die autofreie Insel Marstrand besucht wird bereits bevor er die Fähre Lasse-Maja besteigt von der Carlstens Fästning (Festung Carlsten) begrüßt. Die Festung aus dem 17. Jahrhundert wurde vor allem von Strafgefangen errichtet und war über Jahrhunderte ein massives Bollwerk gegen die Feinde.


Von der Festung aus sind zahlreiche historische Stellen der Insel über (leider schlecht markierte) Wanderwege zu erreichen, wobei man von den höchsten Stellen der Insel Marstrand aus auch einen fantastischen Blick genießen kann. Die Grotten aus der Steinzeit oder der Opferstein sind nur wenige hundert Meter von der Carlstens Fästning entfernt.


Liebhabern der Natur der Insel bieten ein Rundwanderweg von etwa fünf Kilometern die Möglichkeit sowohl die Bewachsung als auch die Tierwelt des Bohuslän zu entdecken. Aber auch ein Gang durch das enge Nadelöhr, ein Picknick mit Blick auf die Schären des Bohuslän, ein Bad im FKK-Strand oder ein Blick über den Treffpunkt von Kattegat und Skagerak sind Attraktionen von Marstrand.


Bevor man dann die Fähre zurück auf die Koön nimmt bleibt noch die Zeit um die Kirche vom 13. Jahrhundert zu besichtigen, einige Häuser aus dem 18. Jahrhundert zu bewundern oder eine der Kunstausstellungen zu besuchen, um zum Abschluss des Besuches auf Marstrand eine Tasse Kaffee mit frisch gebackenem Gebäck zu genießen.

Weitere Informationen zu Marstrand auf den Seiten
Marstrand im Bohuslän, ein Ausflugsort von Göteborg
Marstrand, Volvo Ocean Race und Carlstens Fästning

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin