Mittwoch, 12. August 2009

Der Schlosswald oder Slottsskogen in Göteborg

Im Schlosswald oder Slottsskogen in Göteborg selbst befand sich nie ein Schloss und der Besucher findet dort auch keinen Wald mehr, sondern einen ausläufigen, gut gepflegten Park. Wenn man jedoch etwas in die Geschichte Göteborgs eintaucht, so erklärt sich der Name Schlosswald wie von selbst.


Lange vor der Stadtgründung durch Gustav II. Adolf befand sich an der Stelle des heutigen Schlosswaldes ein natürliches, tierreiches Waldgebiet, das zur ersten Älvsborgfestung (Gamla Älvsborgs fästning) gehörte und den Namen Sundshagen trug. Die Jagd in diesem Wald war ausschließlich dem König und seinen Gästen erlaubt. Zu jener Zeit befanden sich im Slottsskogen fast ausschließlich Eichen.


Erst im Jahre 1875 wurde der Schlosspark Eigentum der Stadt Göteborg, die sich entschloss, den Wald zu einem modernen Park umzugestalten, der allen Göteborgern kostenlos zu Freizeit und Vergnügen zur Verfügung stehen sollte. Als Pioniere des Schlosswaldes rechnet man unter anderen Johan Söderling, Thure Ohlson und vor allem August Kobb.


Sämtliche Arbeiten im Schlosswald erfolgen unter Aufsicht und Planung von August Kobb, der sich englische Parkanlagen als Beispiel nahm. Unter ihm entstanden Teiche, Wanderwege und es wurden vor allem neue Bäume gepflanzt, die den alten Eichenwald ersetzten und die noch heute sichtbare Artenvielfalt ausmachen. Anfang des 20. Jahrhunderts bereicherte der Gartenbaumeister Thure Ohlson den Slottsskogen auch mit einem Zoologischem Garten und er legte die Vogelteiche an.


Heute bietet der Slottsskogen den Göteborgern jede Art von Freiluftaktivität und die Wiesen des Parkes füllen sich im Sommer mit Picknickkörben und Einweggrillen. Der Slottsskogen, wie der Park auf Schwedisch heißt, ist auch der Ausgangs- und Zielpunkt des GöteborgVarvets und hier findet das Einbürgerungsfest für Neugöteborger statt. Wanderer entdeckten auch eine Freiluftkirche, die Landschaftsstugor, den Streichelzoo und mehrere bedeutende Skulpturen bekannter Künstler.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

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