Mittwoch, 1. Dezember 2010

Schwedische Lussekatter in der Tradition

In den meisten schwedischen Haushalten gehören die Lussekatter (Luziakatzen) in die Adventszeit und werden erstmals am ersten Advent gegessen, obwohl sie eigentlich zum Luzientag (Lichterfest) gehören, der in ganz Schweden am 13. Dezember gefeiert werden. Kaum ein Gebäck des Landes ist so mit Legenden verwoben wie die Lussekatter.

Weihnachtsausstellung im Botanischen Garten

So mancher Mythologe Schwedens sieht in den Luziakatzen einen Zusammenhang mit der Lieblingskatze der nordischen Göttin Freja, andere verbinden das Gebäck mit Opferbrot, das in ähnlicher Form in einigen Wikingergräbern gefunden wurde und eine dritte Schicht sieht die hellen Lussekatter als Symbol für die Macht der Sonne, die kurz nach dem Luzientag wieder Kraft gewinnt. Diese Mythen sind jedoch heute nicht mehr zu beweisen und dem Volksglauben zuzurechnen.


Sicher ist, dass die Lussekatter einen gewissen Zusammenhang mit dem Såkaka, einem hellen Brot haben, das in Schweden nur zur Weihnachtszeit gebacken wurde und je nach Region eine bestimmte Form hatte. Dieses Weizenbrot wurde zur Weihnachtszeit zum Trocknen auf dem Tisch gelegt und war ein Symbol der Stärke. Eine Hälfte wurde gegessen, in der Regel von den Dienstboten, Mägden und Knechten, die andere für Pferde und Ochsen gespart, die damit im Frühjahr gefüttert wurden, da die Kraft des Brotes damit auf Tiere und auch die Ernte übertragen wurde.


Wer Schweden bereist und die Chance hat in der Adventszeit den Sagen und Legenden zu lauschen, die sich um Lussekatter und Såkakor drehen, wird feststellen, dass jede Region Schwedens seine eigenen Geschichten erzählt, die mit der Landschaft, der Geschichte und auch der Christianisierung verbunden sind. Leider wurden all diese Sagen nie in einem Buch gesammelt, so dass viele der Legenden bald in die Vergessenheit geraten werden.


So unterschiedlich die Legenden sind, die mit Lussekatter in Verbindung gebracht werden, so unterschiedlich sind in Schweden auch die Formen der Luziakatzen, die oft auch eine Aussage über die Region zulassen in der sie gebacken werden. Viele der Formen wurden von Fundstücken aus der Winkingerzeit inspiriert, andere vom Sonnenstand und wieder andere wurden dann vom Christentum beeinflusst, das die alten heidnischen Bräuche ausrotten wollte.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin - Backwerk 2, 3 und 4: Autor des Artikels

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