Sonntag, 24. Januar 2010

Die Östra Hamngatan in Göteborg, von Lilla Bommen zur Kungsportsbron

Die Östra Hamngatan in Göteborg erstreckt sich auf etwas mehr als 300 Meter, hat jedoch seit der Entstehung Göteborgs die vielleicht größte Wandlung erlebt. Aus den ersten Jahren Göteborgs findet man hier nicht mehr den geringsten Rest, aber vermutlich hat sie gerade deshalb ihre Bedeutung errungen.


Die Östra Hamngatan Göteborgs verbindet vier bedeutende Stellen der Stadt, denn sie führt von Lilla Bommen und dem Opernhaus zum Gustav Adolf Torg, dem Brunnsparken und endet an der Kungsportsbron am Kungsportsplatsen. Kein Wunder daher, dass sich hier eine bedeutende Einkaufsstraße entwickelte an der man sowohl mehrere Eingänge nach Nordstan findet als auch ins NK (Nordiska Komaniet), die beiden größten Einkaufszentren der Innenstadt.


Die Östra Hamngatan hatte in ihrer Mitte, wo heute Busse und Straßenbahnen verkehren, einen Kanal, der Lilla Bommen mit dem Stora Hamnkanalen verband. Mehrere Gründe führten dazu, dass er im Jahre 1936 wieder vollständig gefüllt wurde. Zum einen brauchte man Straßen und Möglichkeiten für die Straßenbahn, zum anderen verbreiteten die Abflüsse, die in den Kanal geleitet wurden einen bestialischen Gestank.


Die ursprünglichen Gebäude an der Östra Hamngatan in Göteborg wurden durch zwei Großbrände in den Jahren 1792 und 1802 nahezu vollständig zerstört, was dazu führte, dass hier die damals relativ teuren Steinhäuser erbaut wurden. Heute findet man an der westlichen Seite der Östra Hamngatan zahlreiche Neubauten, während die Gebäude an der gegenüberliegenden Seite noch in die Zeit der Göteborger Industrialisierung zurückreichen und auch das Gebäude der Broströms AB zu finden ist.


Die meisten älteren Häuser an der Östra Hamngatan in Göteborg haben eine alte Geschichte, die man am Schmuck der Gebäude und den Portalen ablesen kann. Hier findet man auch noch das Café Bräutigam, das einst ein deutscher Auswanderer und dann seine Erben im 18. und 19. Jahrhundert mit seinen Backwerken, Marzipan und der Pianomusik zum erlesensten Café der Stadt machten.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

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