Im Jahre 1762 wurde an der Norra Hamngatan in Göteborg das vermutlich größte Gebäude der Stadt fertig gestellt. Es handelt sich um das Gebäude der Ostindiska Kompaniet, der Ostindienkompanie, die hier Büroräume, Ausstellung und Lagerräume hatte. Das 70 mal 50 Meter große Gebäude wurde auf dem Grund mehrerer bei einem Großbrand verstörten Häuser errichtet.

Außer dem Innenhof hat das Ostindiska Huset am Stora Hamnkanalen sein ursprüngliches Aussehen nahezu behalten, wobei die sichtbaren Klinker in Holland hergestellt wurden, da in Schweden zu jener Zeit nur gewöhnlicher Mauerziegel hergestellt werden konnte. Die Verzierungen am Gebäude sollten von der Bedeutung der Firma zeugen.

Im Dezember 1861, etwa 50 Jahre nach dem Konkurs der Ostindienkompaniet, zogen mehrere Museen Göteborgs in dem Gebäude ein, das heute noch, die mittlerweile zusammen gelegten Sammlungen, als Stadsmuseum Göteborg ausstellt. Die ursprünglich fünf Museen stellen heute insgesamt rund eine Million Ausstellungsgegenstände aus.

Als die Ostindienkompanie Göteborgs noch aktiv war, machte sie sich vor allem mit Importen aus China einen Namen. Als Archäologen die Schätze der vor Göteborg gesunkenen Götheborg bargen entdeckten sie einzigartiges Porzellan, Neusilberteile und andere Werte, die in Europa zum Teil kaum bekannt waren. Und selbst der geborgene Tee war nach der langen Zeit unter Wasser noch genießbar.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin - Postkarte: Stadsmuseum Göteborg
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