Montag, 18. Januar 2010

Der Fisketorget am Rosenlundskanalen in Göteborg

Bevor die Fischauktion am Göta Älv zum Marktplatz für Fisch wurde und in jener Zeit, als es in Göteborg noch zahlreiche Marktplätze gab, fand man auch einen bedeutenden Fischmarkt in der Stadt, vor dem die Boote lagen mit denen die Schärenfischer ihre Ware in die Stadt brachten und der ein Treffpunkt für zahlreiche Bewohner der Stadt war.


Heute ist von diesem Fischmarkt nur noch der Name des Platzes und die Feskekôrkan übrig. Während man in der Feskekôrkan heute noch frischen Fisch erwerben kann, liegt der frühere Marktplatz, der Fisketorget, meist relativ einsam am Rosenlundskanalen und nur die Möwen spazieren entlang des Kais.


Am Fisketorget fand man bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts die letzte Ruderfähre Göteborgs, die die Bewohner zum Fischkauf über den Rosenlundskanal brachte. Nach dem Zweiten Weltkrieg verlor der Fisketorget mehr und mehr an Bedeutung und an der Rosenlundsgatan, die entlang des Fisketorget geht, siedelte sich die Straßenprostitution Göteborgs an, die das Gebiet auch nach der Kriminalisierung von Sexkäufern nicht mehr verlassen hat.


Als Erinnerung an den regen Fischhandel am Fisketorget und der Feskekôrkan schuf Svenrobert Lundquist im Jahre 2003 die fünfteilige Skulpturengruppe Skärgårdsfiskare, Schärenfischer. Auftraggeber waren die Stena Fastigheter, denen mehrere Gebäude am Fisketorget gehören. Eine Replik des Werkes findet man auch auf Donsö, wo heute noch eine Fischereiflotte liegt.


Der Fisketorget in Göteborg animiert sich jedoch im Sommer, wenn Touristen an der Feskekôrkan ihren Lunch essen, wenn die Studenten Göteborgs hier ihr Nollning oder Mottagning bestehen und vor allem, wenn der jährliche Ruderwettbewerb der Göteborger Universitäten und Hochschulen am Rosenlundskanalen statt findet.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin - Postkarte: Stadsmuseum Göteborg

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen