Dienstag, 19. Januar 2010

Das Thamska Huset an der Norra Hamngatan in Göteborg

Wie die meisten Gebäude an der Norra Hamngatan in Göteborg, so reicht auch das Thamska Huset in das 18. Jahrhundert zurück, in die Glanzzeit Göteborgs, als die Ostinidienkompanie in ihrer Blüte stand und der Kaufmannsstand Göteborgs zu großem Reichtum und Einfluss kam.


Das sogenannte Thamska Huset wurde vom deutschen Einwanderer Volrat Tham erbaut, der damit am Stora Hamnkanalen das luxuriöste private Haus Göteborgs seiner Zeit erbaute. Volrat Tham kam vor allem durch seine Handelstätigkeit zu großem Reichtum, wobei er als Stadtrat auch einen gewissen Einfluss auf die Entwicklung Göteborgs hatte.


Das Gebäude hatte ursprünglich nur zwei Stockwerke, verfügte jedoch bereits, auch in den beiden Innenflügeln, über jede Art von reichen Ausschmückungen, die jedem Passanten bereits die Bedeutung des Eigentümers vermitteln sollte. Auch wenn das Gebäude sein ursprüngliches Aussehen weitgehend erhalten hat, wurde es sowohl im 19. Jahrhundert als auch im 20. Jahrhundert jeweils erhöht und renoviert, jedoch im alten Stil.


Aber auch später blieb das Haus, an dem selbst die Straßenlaterne künstlerisch gestaltet ist, in den Händen der einflussreichsten Göteborgern, deren Nachfolger noch heute das Stadtbild prägen, denn der nächste Eigentümer wurde Niclas Sahlgren, der damals Direktor der Ostindienkompanie war und dessen Nachlass die Gründung des Sahlgrenska Universitätskrankenhauses in Göteborg ermöglichte.


Bevor das Gebäude Anfang des 20. Jahrhunderts in ein Bürogebäude verwandelt wurde war auch Wilhelm Röhss noch Eigentümer des Thamska Husets Nummer 6, ebenfalls ein deutscher Einwanderer, der ebenfalls als Kaufmann aktiv war und der mehrere Stiftungen in Göteborg ins Leben rief. Der Nachlass seines Sohnes ermöglichte dann die Gründung des Röhsska Museums.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

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