Seit 1947 kauft die Stadt Göteborg Kunstwerke, die anschließend an öffentliche Gebäude und Schulen verteilt werden, damit diese Gebäude eine Persönlichkeit gewinnen und nicht nur kahle Wände präsentieren. Bisher wurden rund 6000 Kunstwerke von der Stadt erworben, die als freie Kunst und Kultur betrachtet wird, jedoch oft nur Kunstgegenstände für einige Privilegierte werden, da sie die Allgemeinheit nie wieder zu Gesicht bekommt.
Im Jahre 2009 gab die Stadt Göteborg nahezu 800.000 Kronen für Freie Kunst aus, wobei die jüngst erworbenen 32 Werke nun bis zum 19. Januar in der Stadtbibliothek ausgestellt werden, wo sie sowohl von interessierten Göteborgern und Besuchern der Stadt betrachtet werden können als auch von jenen, die das eine oder andere Stück gerne in den eigenen Räumen sehen würden.
Die 32 ausgestellten Stücke wurden alle von Künstlern realisiert, die ihre Werke in Göteborg ausgestellt hatten, also nicht unbedingt aus der Stadt kommen. Der Kauf eines ihrer Werke garantiert ihnen in der Regel eine gewisse Anerkennung, aber auch eine finanzielle Hilfe, auch wenn sie nicht wissen wo und ob ihr Werk je jemand sieht, denn 1000 der bisher erworbenen Werke liegen in Lagern und sind daher eher der langsamen Vernichtung geweiht als einer Anerkennung.
Die in der Stadtbibliothek Göteborg ausgestellten Werke kommen von 25 Galerien Göteborgs, die von der Kulturverwaltung der Stadt regelmäßig besucht werden und jede Art von Kunst ausstellen. Als Kaufobjekt kommt Keramik ebenso in Frage wie eine Bronzeskulptur oder ein abstraktes Gemälde. Nur Arbeiten mit modernen Medien gelten bisher als ausgeschlossen, auch wenn dies kein absolutes Zeichen für die Zukunft sein soll.
Im nächsten Jahr wurde das Budget für Fri konst och kultur, Freie Kunst und Kultur, wegen Sparmaßnahmen auf 250.000 Kronen reduziert, was natürlich die Frage aufwirft, ob man Kunst und Künstlern mit diesem Geld nicht anderweitig einen größeren Dienst leisten würde, denn auch nächstes Jahr sind immer noch 17% aller erworbenen Kunstwerke in einem der Lager untergebracht.
Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin
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