Freitag, 8. Januar 2010

Tage der Kuchen, Torten und anderer Backwerke in Göteborg

Es gibt kaum ein Land, das so viele Tage einem bestimmten Backwerk widmet wie Schweden, denn fast jedes Gebäck wird an einem bestimmten Tag gefeiert, an dem eine große Anzahl an Schweden sich dann auch selbst ans Backen macht und wo schon im Kindergarten an diesem Tag das Gebäck des Tages auf den Tisch kommt.


In Göteborg wird selbst der Jahrestag des Stadtgründers mit einem süßen Backwerk gefeiert, denn das typische Gustav Adolf Bakelse gibt es nur einen Tag im Jahr zu kaufen, nämlich jeden 6. November eines Jahres, dem Todestag des Stadtgründers. Während als Original eigentlich nur das von der Konditorei Bräutigam geschaffene Backwerk gilt, werden heute mehrere Varianten angeboten, die jedoch alle von einem Schokoladenstück, das Gustav II Adolf abbildet, geziert werden.


Andere Backwerke findet man nicht nur in Göteborg, sondern in ganz Schweden, wobei manche der süßen Leckereien das ganze Jahr gegessen werden, denn auch wenn der Kanelbullens (Zimtschnecke) Tag auf den 4. Oktober fällt, so werden Zimtschnecken in jeder Variation und Größe das ganze Jahr über in großer Menge verzehrt.


Weitaus enger nimmt man es mit dem Alla Hjärtans Dag Bakelse (Valentinstagstorte), die man, wie schon die Gustav Adolf Torte, nur an einem Tag des Jahres herstellt und isst. Die Form des Gebäcks ist logischerweise in Herzform. Lussekatter, die man früher nur zum Luciafest aß, findet man heute zwischen Mitte November bis Weihnachten. Zu einer anderen Jahreszeit ist es eher selten auf die teils kunstvoll geformten S-Formen zu stoßen.


Waffeln werden in Schweden zwar angeboten, gehören aber nicht zu einer der typischen Backwaren, weshalb man am 25. März, zu Mariä Verkündigung, den Waffeltag (Våfflornas Dag) einführte. Und auch die Fastenzeit bekam sein eigenes Gebäck, die Semlor, die ursprünglich nur am Faschingsdienstag gegessen wurden und heute zwischen Weihnachten und Ostern in sehr großer Menge in Schweden gegessen werden.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

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