Freitag, 29. Januar 2010

Geschichte der Göteborger Straßenbahn

Carl Wettergren beantragte im jahre 1873 die Genehmigung für die Betreibung einer Pferdestraßenbahn in Göteborg. Sein Antrag wurde jedoch abgelehnt, wie auch ein Antrag nur zwei Jahre später. Als dann 1877 ein dritter Antrag von Carl Christian Juell aus Kopenhagen einging, wurde dieser schließlich vom Stadtrat genehmigt. Da Juell jedoch finanziell Probleme hatte wurde das Projekt ebenfalls nicht realisiert und erst zwei Jahre später bekam dann William Barfoot aus Leicester eine Genehmigung für den Betrieb einer Pferdestraßenbahn in Göteborg.


Am 24. September 1879 konnte somit die erste Pferdestraßenbahn in Göteborg unter englischer Führung seinen Dienst aufnehmen. Bis 1899 und dem ersten Plan der Elektrifizierung der Straßenbahn hatte somit The Gothenburg Tramways Company Ltd. Alle Rechte über Göteborger Straßenbahnen. Während sich anfänglich am Brunnsparken die Hauptstation befand, wurde sie 1898 auf den Drottningstorget verlegt.


Am 24. November 1899 kaufte dann die Stadt Göteborg alle Rechte des britischen Betreibers der Straßenbahn. Zu dieser Zeit arbeiteten bereits 180 Personen für das Unternehmen und es konnten 3,5 Millionen Benutzer pro Jahr gezählt werden, was sich später mit der Elektrifizierung vervielfachen sollte und den Rückkauf zu einem rentablen Unterfangen machen.


Ab 1901 wurde dann begonnen das Straßenbahnsystem Göteborgs zu elektrifizieren und bereits ein Jahr später war die gesamte Anlage fertig gestellt und die ersten Wagen nahmen ihren Betrieb auf. Die 160 Pferde der alten Straßenbahn wurden verkauft und von 46 Straßenbahnwagen ersetzt. Hinzu kamen noch sechs Anhänger, die in der Göteborgs Mekaniska Verkstad hergestellt waren. Einige dieser Wagen verkehren heute noch als private Ringlinien nach Liseberg und sind eine Touristenattraktion Göteborgs.


In den 60er Jahren wurden große Teile des bestehenden Straßenbahnnetzes modernisiert und sollte mit einem zu bauenden U-Bahn-Netz verbunden werden. Gleise wurden bereits dem neuen Verkehrsmittel angepasst, aber auf Grund der hohen Kosten von Tunnels in Lehm wurde dann auf die U-Bahn verzichtet. Damalige Gedanken führen heute zum Tunnel Västlänken und der Einführung einer Maut in Göteborg. Der Ausbau des Straßenbahnnetzes setzte sich jedoch fort, wobei die Straßenbahnwagen nun schrittweise von einem italienischen Modell ersetzt werden, das auch Behinderten einen besseren Zugang gewährt.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin - Postkarten: Stadsmuseum Göteborg

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