Wenn man heute die letzten einhundertfünfzig Jahre Brunnsparken beleuchtet, so kann man allein an diesem Platz die rasche Entwicklung Göteborgs entdecken, denn noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts war der Brunnsparken wirklich ein kleinerer Park mitten in Göteborg und auch von den Häusern, die hier vor 150 Jahren standen, ist nichts mehr übrig.
Bis vor rund 150 Jahren fand man im Brunnsparken, dem Brunnenpark, tatsächlich einen Brunnen, der den Ruf hatte eine Heilquelle zu sein. Täglich kamen daher Kranke und solche, die sich vor Krankheit schützen wollten um das gesundheitsspendende Wasser zu trinken. Als der Ruf des Brunnens im Jahre 1858 abnahm, wurde ein Teil des Brunnenhauses zu einem Bad umgebaut, das jedoch bereits 1879 endgültig abgerissen wurden.
Die bedeutendsten Veränderungen am Brunnsparken kamen dann mit der Straßenbahn, deren erste Linie im Jahre 1879 zwischen Brunnsparken und Stigbergsliden verkehrte. Natürlich handelte es sich damals noch um eine Pferdestraßenbahn. Am Brunnsparken mussten Pferde gewechselt werden, hier fanden sie eine Wasserstelle und hier wurde das Pferdekot gesammelt.
Mit der Straßenbahn wurde der Brunnsparken wohl zum bedeutendsten Park der Stadt, was dazu führte, dass hier 1883 der Johanna-Brunnen errichtet wurde und 1907 das damals beste Hotel Göteborgs, das Palace Hotel entstand, in dem damals alle bedeutendsten Politiker ,die Göteborg besuchten, übernachteten und dass der Park zur Prunkanlage wurde.
Ab Ende des 20. Jahrhunderts wollte man den Brunnsparken dann, gerade wegen seiner zentralen Lage, künstlerisch aufwerten. Im Jahre 1991 schuf Birgitta Watz hier das Werk Talstenarna, das mittlerweile bereits dem Untergang gewidmet ist und 2008 errichtete die iranische Künstlerin Mandana Moghaddam den sprechenden Brunnen, der eine Direktverbindung nach Seoul erlaubt und aus dem ehemaligen Wasser-Brunnen einen Kommunikations-Brunnen macht.
Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin - Originalpostkarten: Stadsmuseum Göteborg
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