Sonntag, 20. Dezember 2009

Fremde Länder am Flaggenmast am Packhusplatsen in Göteborg

Der Weg von der Postgatan zum Packhusplatsen war für über eine Million schwedischer Auswanderer der Schritt in ein neues Leben. Aber der Packhusplatsen grenzt auch an den Stenpiren und den Stora Hamnkanalen und war damit für die Ostindiefararen der Weg in ferne Länder, der Zugang zum Meer. Aber auch das Gebäude neben dem Flaggmast, das Transatlantichuset, war Mitte letzten Jahrhunderts der Standort der bedeutendsten Handelsflotte Göteborgs.


Man kann daher behaupten, dass der Packhusplatsen in seiner früheren Form sowohl den Reichtum und Erzählungen aus fernen Ländern nach Göteborg brachte als auch Wohlstand all denen, die das Land hier verließen um ihr Glück in Amerika zu machen.


Kein Wunder daher, dass Arvid Bryth bei seinem Kunstwerk Fremde Länder am Packhusplatsen viele dieser Erzählungen und Träume auf seine Art und Weise in einem Bronzeguss sammelte. Das Besondere an seinem Kunstwerk sind jedoch nicht nur die einzelnen Reliefe, sondern die Art ihrer Darstellung.


Sämtliche Szenen, inklusive der vier Skulpturen, die das Geschehen dominieren, zeigen das Leben des Alltagsbürgers, der mit seinen Arbeit zu etwas kommt und erinnert daher an die Arbeiterbewegung Göteborgs. Die Arbeiten sind sehr unterschiedlich, wobei Männer und Frauen gleichermaßen am Lohnerwerb beteiligt sind.


Der Betrachter des Fahnenmastes kann mit dem Künstler eine Reise um die ganze Welt antreten. Er kann Argentinien oder China ebenso besuchen wie Mexiko, Kanada oder Afrika. Arvid Bryth hat bei jeder seiner Darstellung auf Details geachtet, die es dem Betrachter vereinfachen das dargestellte Land zu erraten.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

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