Licht ist für alle Schweden während der langen Wintermonate ein Bedürfnis. In fast allen Fenstern stehen Lampen, die ihr Licht auch nach außen verbreiten und eine Gemütlichkeit vermitteln, die im Innenraum noch deutlicher wird, wenn Wachskerzen zum Essen angezündet werden. Durch diese fast intime Beleuchtung nach außen und Innen werden die langen Nächte weitaus freundlicher empfunden.
Zwischen dem Ersten Advent und dem 13. Januar, also in der dunkelsten Zeit des Jahres, werden die Fenster der Göteborger schließlich fast ein Museum oder ein Kunstwerk, das so manches Mal auch einen Einblick in die Gedankenwelt seiner Besucher zulässt, denn auch wenn nahezu jedes Fenster der Stadt durch seine weihnachtliche Beleuchtung zu strahlen beginnt, so ist jedes Fenster doch auch eine Aussage und eine persönliche Schöpfung.
In mindestens einem Fenster jeder Wohnung Göteborgs erstrahlt am dem Ersten Advent ein Adventsleuchter (ljusstake) mit sieben elektrischen Kerzen. Je nach Einkommen und Lebensniveau der Bewohner sind diese Adventsleuchter aus Holz, Messing, einfacher Struktur oder stammen aus einer Designerwerkstatt, aber alle werden spätestens in der Abenddämmerung ihre Schönheit im Fenster zeigen.
Während anfänglich alle Adventsleuchter eine nahezu einheitliche Form hatten, unterscheiden sie sich heute nicht nur an ihrem Material, sondern auch im Aussehen. In den Fenstern Göteborgs findet man sowohl den klassischen Stil in zahlreichen Abwandlungen als auch künstlerische Einzelwerke, die den Fenstern und Bewohnern eines Hauses einen besonderen Touch geben.
Ein Adventsfenster zeigt heute jedoch nicht nur die bereits klassischen Adventsleuchter, sondern auch jede Art von anderer weihnachtlichem Dekor. Es erstrahlen die geflochtenen Kränze, Engel auf der Mondsichel und natürlich die unzähligen Sterne, die im Aussehen und der Qualität ebenso vielfältig sind wie die Adventsleuchter.
Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin
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