Bis zum 15. Januar 2010 findet im Emigranternas Hus in Göteborg eine Ausstellung statt, die das Leben der osteuropäischen Juden bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs aufzeigt. Mit dieser Ausstellung wird zum ersten Mal der Holocaust von mehreren Seiten beleuchtet und zeigt nicht nur Deportation und Gewalt.
Die Ausstellung A Century of Jewish Memory im Emigranternas Hus basiert auf der Arbeit Centropas, die 1262 Juden in 15 Ländern interviewten, die alle Zeitzeugen der jüdischen Verfolgungen während der Nazizeit waren und Centropa 22.600 private Fotos zur Verfügung stellten, die alle Aspekte des jüdischen Lebens in Osteuropa bis zur Öffnung der Grenzen im Jahre 1989 dokumentieren.
Nur die Zusammenarbeit der Botschaften in Ungarn, Polen, Tschechien, Slovenien, Slovakien und Österreich machte es möglich, die Ausstellung A Century of Jewish Memory ins Emigranternas Hus nach Göteborg zu bringen, wo den Besuchern eine Art dokumentiertes Fotoalbum vorgestellt wird, eine 100-jährige Geschichte in Wort und Bild.
Die meisten Personen, die man auf den ausgestellten Fotos sehen kann haben den Holocaust nicht überlebt und die Ausstellung im Emigranternas Hus kann daher nur persönliche Erinnerung wiedergeben, anhand von gut dokumentierten Fotos. Der Besucher findet all diese Personen während ihren Ferien, in der Schule oder am Arbeitsplatz und kann sich damit ein Bild machen wie das Leben all dieser Menschen vor den Verfolgungen aussah.
Aber man findet auch die Geschichten jener Juden, die verschleppt und grausam getötet wurden und Berichte von jenen, die mit falschen Pässen überleben konnten, die sie auch von Schweden wie Raoul Wallenberg, der selbst in Ungarn verschwand, erhielten. Die Ausstellung, die in Englisch und Schwedisch geboten wird ist eines der bedeutendsten Gegenwartsdokumente, die jeder Europäer kennen sollte um kommenden Generationen ein ähnliches Schicksal zu ersparen.
Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin - Bildtafeln: Centropa
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