Im Winter kann man im Göteborger Ruddalen den dortigen Naturpfad auf eine ganz neue Weise entdecken, vorausgesetzt, dass der Weg nicht zu sehr vereist ist. Das Winterkleid im Ruddalem zeigt zum Teil eine winteraktive Natur, zum anderen Pflanzen im Winterschlaf oder der Winterruhe. Aber man kann auch so manches Detail entdecken, an dem man im Sommer achtlos vorbei geht.
Während einer Wanderung durch das Ruddalen kann man die zahlreichen Vögel mehr hören als sehen, denn Finken, Meisen, Rotkehlchen, Amseln oder Wildtauben wagen sich hier nur vereinzelt in die Nähe des Menschen und Futterstellen fehlen am Naturpfad unerklärlicher weise völlig. Aber auch der Gesang der Vögel bei Sonnenschein und ein fliegender Schatten in den Wipfeln der Bäume lässt den Wanderer die Nähe der Vogelwelt spüren.
Wer die Pflanzenwelt im Ruddalen im Sommer gesehen hat, kann jetzt entdecken, wie sich einige der Gewächse im Winter verhalten, denn die Äste sind nicht tot, sondern an Bäumen und Sträuchern findet man bereits die noch geschlossenen Knospen, die nur auf den Frühling warten und Steineichen tragen immer noch die trockenen Blätter des Vorjahres. Aber auch die Widerstandsfähigkeit von Flechten, Moosen und einigen Farnen ist eine Entdeckung wert.
Damit Vögel, Eichhörnchen und andere Waldtiere im Winter überleben können brauchen viele auch fließendes Wasser, was man an den Wanderwegen und dem Naturpfad des Ruddalen an zahlreichen Stellen findet. Oft reicht eine kleine, fast versteckte Öffnung im Eis um der Tierwelt das Überleben zu garantieren. Da die Winter in Göteborg nicht zu kalt werden, friert hier fließendes Wasser nur in den seltensten Fällen.
Wer die gut zwei Kilometer lange Runde des nachts beleuchteten Naturpfades des Ruddalen im Sommer ging wird nun, außer der historischen Steinsetzung auch einen „Friedhof“ besonderer Art finden, nämlich jenen für Kleintiere wie Katzen und Hamster. In einer kleinen Ecke des Ruddalen kann man nun zahlreiche Kreuze mit geschmückten Gräbern entdecken, die von Tierliebhabern das ganze Jahr über gepflegt und besucht werden.
Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin
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