Auch wenn das Ruddalen in Göteborg vor allem wegen seiner Sporteinrichtungen bekannt ist, so hat diese Grünzone im Südwesten der Stadt jedoch weitaus mehr zu bieten, denn hier findet man Wanderwege, Sumpfgebiet, Seerosenteiche und mehrere Zeichen aus Göteborgs Vergangenheit.
Trotz zahlreicher Zerstörungen in den 50er Jahren, als ein Grossteil der "Wildbereiche" Västra Frölundas dem Bauboom Platz machen musste und archäologische Werte für immer verschwanden, so bewahrte das Ruddalen dennoch sieben vorhistorische Fundstellen.
Etwas abseits der Pfade befinden sich mehrere unterschiedliche Grabstätten (domarring) und Grabfelder (stensättning) aus der Eisenzeit, deren Reste heute unter Schutz gestellt sind und im Volksglauben im Laufe der Jahrhunderte sehr viele Spuren hinterlassen haben.
Zu den bedeutendsten geschichtlichen Erinnerungen Göteborgs gehören die Reste einer Steinbefestigung im Ruddalen. Die Anlage (fornborg) wurde etwa 500 nach Christus errichtet und befindet sich auf dem Slottsberget (Schlossberg), der höchsten Stelle des Ruddalen und ist von den Wanderwegen aus nicht sichtbar und daher auch nicht ganz einfach zu finden.
Eine "fornborg" darf nicht mit einer mittelalterlichen Burg verwechselt werden, da die Verteidigungsmöglichkeiten dieser Befestigungen weitaus eingeschränkter waren. Ihre Gemeinsamkeit war jedoch ein Ausblick in alle Richtungen um die Feinde rechtzeitig ausmachen zu können. In Göteborg bedeutet dies natürlich, dass die Burganlage in Ruddalen nicht nur das Land überwachte, sondern auch einen Blick über die Schären gewährte.
Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin
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